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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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vermasselt.
    Schritte vor der Tür. Anscheinend kam jemand. Das war ungewöhnlich. Bisher hatte man sie erst fünf Mal aufgesucht. Zweimal, um sie zu foltern, einmal, um ihr etwas Reis und gekochten Kohl zu bringen, und zwei weitere Male, um sie mit verbundenen Augen zur Toilette zu führen, die ein paar Schritte entfernt im Gang lag.
    Hatten sie entdeckt, dass Cotton eine Sackgasse darstellte?
    Sie streckte die Arme über dem Kopf aus und legte die Handflächen flach auf den Bretterboden, der unter den nahenden Schritten vibrierte.
    Es ist Zeit, etwas zu unternehmen, selbst wenn es falsch ist.
    Sie kannte den Ablauf. Das Schloss würde aufgehen, die Tür würde sich mit quietschenden Angeln öffnen und man würde ihr eine Augenbinde in die Zelle werfen. Erst wenn deren Gummiband fest um ihren Kopf saß, würde jemand eintreten. Sie nahm an, dass ihr Entführer bewaffnet war, und er war offensichtlich nicht allein, da bei ihrer Befragung immer zwei Männer zugegen gewesen waren. Beide Male hatte sie derselbe Mann verhört. Dieser hatte auch mit elektronisch veränderter, akzentfreier Stimme per Computer mit Malone kommuniziert.
    Ein Schlüssel wurde ins Schloss geschoben.
    Sie schloss die Augen, als die Tür aufging. Diesmal wurde keine Augenbinde hereingeworfen. Sie öffnete die Lider einen Spalt weit und sah einen Schuh. Dann noch einen. Vielleicht war Essenszeit? Das letzte Mal, als man ihr etwas zu essen gebracht hatte, hatte sie von Erschöpfung überwältigt geschlafen. Vielleicht dachten ihre Wärter, sie sei von der Tortur zu mitgenommen, um noch eine Bedrohung darzustellen?
    Sie war tatsächlich müde. Sie hatte Muskelkater, und Arme und Beine schmerzten.
    Aber so eine Gelegenheit durfte sie sich nicht entgehen lassen.
    Der Mann betrat den Raum.
    Sie presste die Hände auf den Boden, wirbelte herum und schlug ihm die Beine weg.
    Ein Tablett mit Brot und Käse fiel klappernd zu Boden.
    Sie sprang auf und trat dem Mann mit dem Schuh ins Gesicht. Etwas brach, wahrscheinlich seine Nase. Sie rammte ihm noch einmal die Ferse ins Gesicht. Sein Hinterkopf schlug gegen die Bodenbretter, und er lag still da.
    Nach einem weiteren Tritt in seine Rippen fühlte sie sich besser.
    Aber der Angriff hatte Lärm gemacht. Und es befand sich noch mindestens ein weiterer Mann in der Nähe. Sie durchsuchte die Kleidung des Bewusstlosen und fand eine Pistole in einem Schulterhalfter. Sie nahm die Waffe heraus und überprüfte das Magazin.
    Voll geladen.
    Zeit zum Aufbruch.
    9
    Kopenhagen
    Malone blickte seinen Entführer an. Sie hatten die Straße in dem Moment verlassen, in dem die Polizei eintraf, waren um eine Ecke gebogen und wieder in den Strøget zurückgekehrt.
    »Haben Sie einen Namen?«, fragte er.
    »Bitte Sie nennen mich Ivan.«
    Das klang ganz angemessen, denn das Englisch des Mannes hatte einen starken russischen Akzent, und auch sein Aussehen – untersetzt, mit kräftiger Brust und grau meliertem, früher wohl mal schwarzem Haar – wirkte russisch. Das fleckige, rote Gesicht wurde von einer breiten, slawischen Nase beherrscht und war von einem Eintagebart überschattet, der vor Schweiß glänzte. Er trug einen schlecht sitzenden Anzug. Die Pistole hatte er weggesteckt, und jetzt standen sie auf einem kleinen Platz im Schatten des Runden Turms. Im siebzehnten Jahrhundert erbaut, gestattete dieser von seiner Spitze in dreißig Meter Höhe einen großartigen Rundblick auf die Stadt. Hier, in den Tiefen des Strøget, war das dumpfe Brausen des Verkehrs nicht zu vernehmen. Man hörte nur das Klacken der Absätze auf dem Asphalt und Kinderlachen. Sie standen mit einer Backsteinwand im Rücken unter einem überdachten Gang, der dem Turm gegenüberlag.
    »Haben Ihre Leute die beiden dort hinten erschossen?«, fragte Malone.
    »Die beide haben gedacht, wir kommen, um sie schnell wegfahren.«
    »Wie wäre es, wenn Sie mir sagen, woher Sie Cassiopeia Vitt kennen?«
    »Tolle Frau. Wenn ich jünger bin und fünfzig Kilo leichter …« Ivan hielt inne. »Aber das wollen Sie nicht hören. Vitt mischt sich in etwas ein, was sie nicht versteht. Ich hoffe, Sie, amerikanisch Exagent, kapieren das Problem besser.«
    »Das ist der einzige Grund, aus dem ich hier stehe.«
    Anscheinend kam seine unausgesprochene Botschaft an.
    Kommen Sie zur Sache, verdammt nochmal.
    » Sie können mich überwältigen«, meinte Ivan mit einem Nicken. »Ich bin fetter Russe, nicht in Form. Und auch dumm. Wie wir alle. Stimmt?«
    Malone entging der

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