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Das verbotene Tal

Das verbotene Tal

Titel: Das verbotene Tal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Schroeder
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ihn
zerfetzen, sobald er eine einzige drohende Bewegung machte.
    Mit Metas Hilfe gelang es Dave, wieder
auf die Beine zu kommen, aber er mußte sich schwer auf sie stützen, um nicht
zusammenzubrechen. Beide starrten beklommen auf den beschädigten Traktor.
    „Das war ganze Arbeit!“ knurrte Dave
bitter. „Ich habe es geschafft, mich selbst und Martins Traktor kaputtzumachen!“
    Ruth kletterte zu ihnen hinunter.
    „Machen Sie sich wegen des Traktors nur
keine Sorgen!“ bat sie. „Bestimmt ist er ausreichend versichert. Jetzt geht es
nur darum, Sie so schnell wie möglich zum Arzt zu schaffen!“
    „Hoffentlich haben Sie mit der
Versicherung recht!“ jammerte Dave, als sie wenig später im Auto saßen und zur
Praxis des Dr. Wilson fuhren. So schwere Schmerzen er hatte, dachte er doch
mehr an den Schaden, den er seinem hilfsbereiten Nachbarn zugefügt hatte, als
an sich selbst.
    „Ganz bestimmt!“ rief Ruth munter. „Paul
würde keine fünfzig Meter mit einem Fahrzeug fahren, das nicht versichert ist.
Er hielte das für ein ganz dummes, unnötiges Risiko.“
    Dave verzog das Gesicht zu einem
gequälten Lächeln.
    „Ein Glück, daß er so veranlagt ist!“
murmelte er. „Ich mag gar nicht daran denken, was die Reparatur des Traktors
kosten wird!“
     
     

ALLES VERLOREN!
     
    Die Männer, die sich in einer
entschlossenen Gruppe aufmachten, um in der Umgebung von Calverton nach dem
Mann zu suchen, der in Sam Moss’ Geschäft eingebrochen war, boten einen
furchteinflößenden Anblick. Die meisten waren mit Schrotflinten bewaffnet, nur
der Sheriff und seine Gehilfen hatten Revolver.
    Man bildete Gruppen zu zweien, von
denen jede einen bestimmten Streifen durchzukämmen hatte. Jeder Stall und jeder
Schuppen, jedes leerstehende Haus wurden durchsucht. Aber kein Versteck mit
gestohlenen Lebensmitteln und keine Spur der Diebes wurden gefunden.
    Zweimal an jenem Morgen kam ein solches
Paar auf dem Wege von einem Hof zum nächsten durch den Wald, und zweimal wurde
es aus dem dichten Unterholz von dem schwarzbärtigen Mann mit dem Revolver
beobachtet. Er wußte, daß sie ihn suchten, und war entschlossen, eher zu
morden, als sich fangen zu lassen. Deshalb war es ein Glück für die Männer, daß
sie keine Ahnung hatten, wie nahe er ihnen war.
    Er schaute ihnen nach, bis sie
verschwunden waren, und kehrte dann zur Höhle zurück. Joey wollte eben angeln
gehen, aber Blondie hielt ihn zurück.
    „Wir haben genug zu essen!* sagte er. „Ich
mag keinen Fisch!“
    „Ich könnte doch Fisch essen“, meinte
Joey, „und Sie Fleisch.“
    Blondie schaute ihn mißtrauisch an. „Du
bleibst hier, klar?“ herrschte er ihn an. „Du willst wohl den Greifern da
nachgehen und ihnen sagen, wo ich bin, wie?“
    „Greifer?“ Verblüfft blinzelte Joey ihn
an. „Wo denn?“
    Blondie musterte ihn scharf. Dann aber
entspannte er sich; sogar lachen konnte er wieder.
    „Nur ein kleiner Witz, Opa!“ grölte er.
„Hier sind keine Greifer! Aber geangelt wird heute dennoch nicht!“
    Seufzend brachte Joey die Angelrute in
die Höhle zurück.
    „Ich habe so richtig Appetit auf Fisch“,
murmelte er. „Aber dann gehe ich eben morgen.“ Damit verschwand er in der
Höhle, um das Feuer für die nächste Mahlzeit anzuzünden.
    Zwei Stunden später erblickte Paul
Martin, der mit Onkel Petrie und zwei Mann des Suchtrupps in seinem Lieferwagen
fuhr, seine eigene Limousine vor dem Krankenhaus in Calverton. Wie der Blitz
sprang er ab und rannte darauf zu. Timmy, Letty, Lassie und Pom-Pom kauerten
eng zusammen hinten im Wagen. Das Gesicht des Mädchens war tränennaß, aber im
Augenblick weinte es nicht mehr.
    „Timmy, wo kommst du denn her?* rief
Paul erschrocken. „Was ist geschehen?“
    „Es ist... Vater!“ stammelte Letty.
    „Ihm ist nicht ganz wohl“, fügte der
Junge hinzu. „Sein Arm tut ihm weh.“
    Onkel Petrie war inzwischen auch
herangekommen. „Was ist mit seinem Arm?“ warf er erschrocken ein.
    „Er sagt, er sei gebrochen“, erklärte
Timmy.
    „Gebrochen?“ wiederholte Onkel Petrie. „Wie
denn das?“
    „Er ist in einen Graben gefallen.“
    Mehr brauchte Paul nicht zu hören. Er
eilte ins Krankenhaus.
    „Wie, in aller Welt, hat er das angestellt?*
drang Onkel Petrie weiter in den Jungen.
    „Weil er Pom-Pom nichts tun wollte!*
    Von neuem brach Letty in Tränen aus und
preßte den kleinen Pudel an sich.
    „Aber wie... was... Donnerwetter!“ fuhr
Onkel Petrie plötzlich auf. „Das ist ja, als müßte man dir

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