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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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fahren würdest, mit einem entführten Mädchen im Kofferraum, würdest du dann selbst tanken? Vielleicht stimmen ja die Angaben in dem Fahrtenbuch nicht.«
    »Könnte sein. Überprüf das bei den Sicherheitsleuten im Rathaus.«
    Meyer lachte.
    »Na toll! Soll das ein Witz sein? Du hast doch gehört, was Buchard gesagt hat. Der reißt mir den Kopf ab, wenn ich da auch nur in die Nähe komme.«
    Sie sah ihn an. Aus großen hellen Augen. Die Hände auf den Hüften. Erwartungsvoll. Hartnäckig.
    »Schau mich nicht so an«, beschwerte er sich. »Ich mag das nicht.«
    Sie verzog keine Miene.
    »Ich geh nicht ins Rathaus, Lund. Punkt. Du kannst machen, was du willst. Aber ich geh da nicht hin.«
    Er wollte den Raum verlassen.
    »Du hast dem Vater gesagt, du würdest den Täter finden, Meyer.«
    Er blieb stehen, drehte sich um, schaute sie böse an.
    »War das nur so dahingesagt?«
    »Und meiner Frau hab ich gesagt, ich würde einen Job mal länger als drei Wochen behalten. Was glaubst du, was wichtiger ist?«
    Sie setzte zum Sprechen an.
    »Nein«, schnitt Meyer ihr das Wort ab. »Sag nichts. Ich kenne die Antwort. Im Ernst. Lass stecken.«
    Dieselben Leute, derselbe Raum. Und doch war jetzt alles anders. Die Fraktionssitzung begann, und die Spannung vom Abend zuvor war verflogen. Die Teilnehmer saßen erwartungsvoll da, lächelten, scherzten, taten so, als wäre nichts gewesen. Knud Padde strahlte noch mehr als die anderen. Er hatte bereits mit Rie Skovgaard telefoniert. Um zu sondieren, welche Ausschusssitze frei wurden. Ob er sich verbessern konnte. Troels Hartmann saß am Tischende neben Elisabet Hedegaard. Die anderen nahmen sich Croissants und Kekse, er selbst begnügte sich mit einer Tasse Kaffee.
    »Guten Morgen«, sagte er und ging zu den höflichen Präliminarien über. Bedankte sich für das Kommen. Entschuldigte sich für den kurzfristigen Termin. Bigum lümmelte am anderen Tischende auf seinem Stuhl und versuchte zu lächeln.
    »Wir können’s kurz machen«, begann Hartmann.
    »Troels.«
    Bigum. Sein Lächeln wirkte jetzt noch gezwungener.
    »Ich würde gern etwas sagen.«
    Hartmann tat überrascht.
    »Natürlich, Henrik, gern.«
    Bigum holte tief Luft.
    »Ich möchte mich bei euch allen entschuldigen. Dafür, wie unglücklich alles gelaufen ist.«
    Niemand sagte etwas.
    »Es war für uns alle nicht leicht.«
    Padde hatte sich neben Elisabet Hedegaard gesetzt, die Bigum ansah, das Kinn in die Hand gestützt.
    »Uns allen ist hoffentlich klar, dass unsere Meinungsverschiedenheiten allein der Sorge um das Wohl der Partei geschuldet waren.« Henrik Bigum warf Hartmann einen Blick zu. »Um nichts anderes ging es dabei. Nichts Persönliches. Also …«
    Ein missglücktes Lachen. Eine entschuldigende Handbewegung.
    »Lasst uns also das Kriegsbeil begraben und nach vorn schauen.«
    »Danke, Henrik«, sagte Hartmann wohlwollend.
    »Es ist ein …«
    »Aber du hattest recht. So kann es nicht weitergehen.«
    Bigum wand sich.
    »Troels. Es gibt wirklich keinen Grund, warum du jetzt zurücktreten solltest. Die Wählervereinigung und die Fraktion stehen hinter dir. Dein Festhalten an dem Lehrer …«
    »Ja, ja.« Hartmann winkte ab. »Keine Sorge. Ich trete nicht zurück.« Er sah allen der Reihe nach ins Gesicht, ihr Lächeln teils starr, teils verschämt oder zurückhaltend. »Keine Panik. Unser gemeinsames Ziel ist ein Machtwechsel hier im Rathaus. Richtig?«
    Sie nickten, Bigum am heftigsten. Hartmann klopfte auf den Tisch.
    »Aber das geht nicht, wenn wir dauernd streiten.«
    Zustimmendes Gemurmel. Hartmann spielte mit ihnen.
    »Ich hör euch nicht!«, rief er lachend. »Hab ich recht?«
    Lauter jetzt, und auch Henrik Bigum lachte und sagte: »Natürlich hast du recht, Troels. Du hattest die ganze Zeit recht.«
    Hartmann sah ihn über den glänzend polierten Tisch hinweg an.
    »Ich weiß, Henrik. Deshalb stelle ich dich jetzt vor dieselbe Wahl wie du mich gestern.«
    Bigums Lächeln gefror.
    »Das heißt?«
    Hartmanns Gesichtsausdruck hatte sich erneut verändert. Ernst. Eine Miene wie in Gesprächen mit Bremer.
    »Entweder du trittst zurück …« Er machte eine Pause. »Oder wir stimmen darüber ab.«
    »Was?« Bigum schüttelte den Kopf.
    Es wurde still im Raum. Hartmann hatte Weber, der Konflikte nicht mochte, nicht dazugeholt. Rie Skovgaard stand in der Nähe des Tischs, lächelnd, erwartungsvoll, hatte seit sechs Uhr morgens am Telefon gehangen. Sie wussten genau, wo er stand. Bigum wurde wütend.
    »Das ist

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