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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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ärgern.
    »Dann sag mir, dass du damit abgeschlossen hast. Dass es für dich okay ist zu wissen, dass dieser Scheißkerl, der deinen Sohn auf dem Gewissen hat, immer noch frei herumläuft.«
    Ein kurzer Blick aus dem Fenster.
    »Und einem anderen Kind vielleicht das Gleiche antut.«
    »Und wenn sie ihn nicht finden?«, fragte Lassen. »Wenn du für immer in dieser Hölle gefangen bleibst?«
    »Sie werden ihn finden. Und wenn nicht sie, dann ich.«
    Er blinzelte. Wieder ein Anflug von Enttäuschung in seinem Gesicht.
    »Und dann?«, fragte er.
    »Ich muss los. Ich muss meine Jungs von der Schule abholen.«
    Sie stand auf.
    »Danke für den Kaffee.«
    In Hartmanns Büro. Weber aß Sandwiches und trank Kaffee. Eine Frau stand in der Tür, und einen Moment lang musste Hartmann scharf nachdenken, bis ihm ihr Name wieder einfiel: Nethe Stjernfeldt.
    Er stand schnell auf, ging zur Tür, sah, dass Skovgaard den Kopf hob. Sie war so hübsch, wie er sie in Erinnerung hatte, schlank und elegant. Mit demselben ängstlichen, bedürftigen Ausdruck in den glänzenden Augen.
    »Entschuldige, Troels, dass ich hier so reinplatze«, sagte sie.
    »Das kommt jetzt ziemlich ungelegen.«
    »Es tut mir leid, wenn ich was Falsches gesagt habe.«
    »Das ist nicht deine Schuld. Ich weiß doch, wie die Polizei vorgeht.«
    »Die haben mich richtig überrumpelt mit ihren Fragen. Sie hatten Mails und … sie schienen irgendwas zu wissen.«
    »Ich hab mit ihnen gesprochen«, sagte Hartmann. »Keine Sorge. Das hört jetzt auf. Es ist alles in Ordnung.«
    Sie stand dicht vor ihm. Ihre Hand berührte sein Revers.
    »Danke, dass du gekommen bist. Aber ich hab wirklich sehr viel zu tun.«
    Ihre Finger streiften sein Jackett.
    »Ich weiß. Ruf mich an, wenn ich dir irgendwie helfen kann.« Sie lächelte ihn an. »Egal, wie.«
    Ihre Hand strich über sein weißes Hemd. Er trat einen Schritt zurück. Sie blitzte ihn an.
    »Dann geh ich jetzt«, sagte sie.
    »Es ist besser so.«
    Er kehrte ins Büro zurück, blieb neben Skovgaard stehen, die in ihren Unterlagen blätterte. Weber hatte sich verzogen.
    »Sie … sie wollte sich nur entschuldigen.«
    Skovgaard blickte nicht auf.
    »Vertraust du mir nicht?«, fragte er.
    Keine Antwort. Er setzte sich auf den Schreibtisch, zwang sie, ihn anzusehen.
    »Jetzt sei doch nicht so zugeknöpft, Rie. Das ist alles längst vorbei. Das hab ich dir doch gesagt.«
    Sie verschränkte die Arme, sah zur Decke hinauf, ihre Augen feucht, ihr Blick ziellos.
    »Rie!«
    Es klopfte.
    Olav Christensen trat unaufgefordert ein.
    »Sie wollten mich sprechen?«
    »Morten!«, rief Hartmann.
    Sie ließen den Beamten auf der anderen Seite des Tischs Platz nehmen. Weber überflog das Material, das er zusammengestellt hatte.
    »Sie haben sich ja brennend für unsere Wohnung interessiert, Olav«, sagte er.
    »Nein, überhaupt nicht. Ich hab nur ein paarmal Gäste dort untergebracht.« Er zeigte auf Hartmann. »Mit Erlaubnis des Schulsenators.«
    »Hartmann hat lediglich die Genehmigung unterschrieben. Ihre Gäste sind nie aufgetaucht.«
    Seine zur Schau getragene Arroganz begann zu bröckeln.
    »Bin ich Hotelportier? Ich mache, was man mir sagt. Brauche ich jetzt einen Anwalt, oder was?«
    »Haben Sie die Wohnung selbst benutzt?«, fragte Hartmann.
    »Nein, wieso?«
    Weber legte ein Blatt Papier vor ihn hin.
    »Vor einem halben Jahr haben Sie Dorte gefragt, ob die Wohnung am Wochenende frei ist.«
    Christensen nahm das Blatt, las es.
    »Wenn ich mich recht erinnere, war das für die Polen, die einen Bericht über das dänische Sozialsystem schreiben sollten.«
    »Die Polen haben im Hotel gewohnt!«, fuhr Weber ihn an. »Ich hab damals mit ihnen zu Abend gegessen. Erzählen Sie keinen Scheiß!«
    »Ach ja? Dann erinnere ich mich nicht mehr.«
    Weitere Schriftstücke.
    »Drei-, viermal pro Woche haben Sie die Wohnung gebucht, für Leute, die nie erschienen sind. Auf keiner Liste stehen. Wenn Dorte nicht gewesen wäre …«
    »Dorte ist nicht mehr hier. Die Leute haben sich’s eben anders überlegt. Manchmal …«
    »Wollen Sie uns für dumm verkaufen?« Hartmann zeigte auf Weber und auf Skovgaard, die das Gespräch auf Band aufnahm. »Wir sind nicht von gestern.«
    »Schieben Sie nicht mir die Schuld dafür zu, dass Sie in der Scheiße sitzen.«
    »Noch einmal: Haben Sie die Wohnung für sich selbst gebucht?«
    »Seien Sie vorsichtig mit Ihren Anschuldigungen …«
    »Nein, Olav! Sie sind hier derjenige, der vorsichtig sein sollte.«
    Hartmann

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