Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
Vom Netzwerk:
anderen.
    »Sie haben uns angelogen, Hartmann. Und Sie …« Er zeigte mit dem Finger auf Skovgaard. »Sie haben ihm ein falsches Alibi gegeben. Also tun Sie gefälligst nicht so, als wären wir Ihnen was schuldig.«
    »Stehe ich noch unter Verdacht oder nicht?«, bedrängte ihn Hartmann. »Sie ermitteln doch gegen Olav. Nicht gegen mich. Mehr will ich gar nicht wissen.«
    Lund ging weiter. Meyer blieb noch einen Moment stehen.
    »Wissen Sie was? Ich bin endlich dahintergekommen, was ihr Typen hier macht. Ihr redet und redet und redet. Aber ihr hört nie zu.«
    Dann ging er weiter. Die beiden Polizisten verschwanden den Flur hinunter, in Richtung von Bremers Abteilung.
    »Das merke ich mir!«, rief Hartmann ihnen nach.
    Poul Bremer wirkte entspannt, selbstbewusst. Und verblüfft.
    »Sie haben sich vor seinem Unfall mit Olav Christensen getroffen?«, fragte Lund.
    »Soviel ich weiß, bin ich dem Mann bis heute nie begegnet. Er hatte offenbar in der Garage auf mich gewartet, stand auf einmal wie aus dem Boden gewachsen vor mir und fing an, auf mich einzureden.«
    Meyer hatte die Füße auf den polierten Couchtisch gelegt und machte sich Notizen.
    »Das war also nicht geplant?«
    Bremer fixierte sie mit seinen grauen Augen.
    »Ich bin Oberbürgermeister von Kopenhagen. Ich führe keine Dienstgespräche in Tiefgaragen. Wie gesagt, ich hatte vorher noch nie mit dem Mann gesprochen.«
    »Was hat er gesagt?«, fragte Meyer.
    »Er hat irgendwelchen Unsinn geredet. Er hätte mir angeblich mal geholfen.«
    »Wobei?«
    »Das habe ich nicht verstanden. Es ging um die Schlüssel zu irgendeiner Wohnung.«
    »Zu was für einer Wohnung?«
    »Keine Ahnung. Er hat mich wohl mit jemandem verwechselt.«
    »Sie sind der Oberbürgermeister von Kopenhagen«, sagte Lund.
    »Ich habe diesen Mann nicht gekannt. Ich weiß nicht, wovon er verdammt nochmal geredet hat. Philipp …«
    Ein großer, bärtiger Mann kam herein. Rathaus-Anzug und Krawatte.
    »Das ist mein Privatsekretär Philipp Bressau«, sagte Bremer. »Da Sie die Sache offenbar für wichtig halten, möchte ich, dass er zuhört.«
    Bremer schüttelte den Kopf.
    »Ich verstehe das nicht. Warum so viele Fragen zu einem Verkehrsunfall?«
    »Es war kein Unfall«, sagte Bressau. »Sie beide ermitteln im Fall Nanna, stimmt’s?«
    »Ja, wir sind damit befasst«, sagte Lund.
    »Verdammt! Ich dulde solches Blabla bei meinen Mitarbeitern nicht. Und ich lasse es mir von Ihnen auch nicht gefallen. Was soll das Ganze eigentlich?«
    »Hat Christensen irgendwelche Namen erwähnt?«
    »Nein! Er hat gemerkt, dass er sich geirrt hatte. Dann ist er gegangen.«
    Lund wartete, aber es kam nichts mehr.
    »Jeden Monat«, sagte sie, »wurden ihm fünftausend Kronen gezahlt. Zusätzlich zum Gehalt.«
    Überrascht wandte Bremer sich Bressau zu.
    »Niemand kann mir sagen, wofür dieses Geld war«, fuhr Lund fort.
    »Der Bürgermeister hatte mit diesem Beamten nichts zu tun«, schaltete sich Bressau ein. »Er hat in der Schulverwaltung gearbeitet …«
    »Irgendwer hat ihn glauben lassen, er hätte Ihnen ab und zu einen Gefallen getan, Bremer. Im Zusammenhang mit der Wohnung in der Store Kongensgade und dem ermordeten Mädchen.«
    »Was?«
    Vor Schreck setzte sich der alte Mann in seinem bequemen Ledersessel kerzengerade auf.
    »Ist das eine Beschuldigung?«, fragte Bressau.
    Meyer griff sich fluchend an den Kopf.
    »Es ist eine Frage«, erwiderte Lund. »Ich suche hier nach einem Zusammenhang. Wir brauchen Ihre Hilfe …«
    Poul Bremer überlegte.
    »Hat er einen Namen erwähnt?«, fragte Lund noch einmal.
    »Geht es hier um uns oder um Troels Hartmann?«
    Meyer lehnte sich zurück und ließ ein langgezogenes Geheul los. Das brachte sie zum Schweigen.
    »Es geht um Mord!«, rief er. »Es geht um eine Neunzehnjährige, die vergewaltigt, in einen Kofferraum gepackt und ertränkt wurde.«
    Bremer und sein Sekretär schwiegen.
    »Es geht darum herauszufinden, was passiert ist, während ihr feinen, wichtigen Leute …« Er machte eine ausgreifende Handbewegung. »… alle nur daran denkt, eure eigene Haut zu retten.«
    »Helfen Sie uns«, bat Lund.
    Meyer zündete sich trotz Bremers erbostem Protest eine Zigarette an. Dann blies er den Rauch zu den Mosaiken und der goldverzierten Decke hinauf.
    »Tun Sie, was Lund sagt«, fügte er hinzu. »Oder ich bleibe die ganze Nacht hier.«
    Poul Bremer sah seinen Wahlplakaten nicht mehr sehr ähnlich. Er wirkte älter. Die Haut stärker gerötet. Die Augen müder.
    »Sagen

Weitere Kostenlose Bücher