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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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mir von dir nicht meinen Sohn versauen.«
    Stille.
    Dann war Meyer wieder da.
    »Bist du noch dran, Lund?«
    »Ja.«
    »Wir haben Olav gefunden.«
    Mark und Carsten verschwanden aus ihrem Kopf.
    »Wo?«
    »Wenn du in der Nähe vom Rathaus bist, müsstest du’s gleich sehen. Achte einfach auf die Blaulichter.«
    Drei Krankenwagen, zwei Streifenwagen. Am Boden eine fahrbare Trage. Blut auf der glänzenden schwarzen Straße. Der uniformierte Beamte, mit dem sie sprach, sagte, Christensen habe die Straße überquert, als er von einem schnellen Wagen überfahren wurde, der nicht anhielt. Den Fahrer habe niemand gesehen. Und auch das Kennzeichen habe niemand erkannt. Lund ging auf die Krankenwagen zu. Olav Christensen trug seinen üblichen Anzug. Sein Kopf war fürchterlich zugerichtet. Genickbruch wahrscheinlich, dachte sie. Blut quoll ihm aus Mund und Nase. Die Augen noch offen. Nichts mehr übrig von seiner Arroganz. Nur noch Angst, akut und real. Er sah sie an, als sie sich über ihn beugte.
    »Schön langsam atmen«, sagte der Sanitäter.
    »Was ist passiert, Olav?«, fragte Lund.
    Krämpfe schüttelten ihn. Mit jedem Atemzug kamen Blutklumpen. Keine Worte.
    »Sagen Sie’s mir, Olav.«
    Jemand rief nach Sauerstoff.
    »Olav …«
    Seine Augen trübten sich plötzlich, dann schlossen sie sich. Der Krampf im Hals löste sich. Die Sauerstoffmaske wurde angesetzt. Sein Kopf fiel zur Seite.
    »Olav?«
    Die Sanitäter schoben ihn weg. Sie sah dem üblichen Tanz um einen Sterbenden zu. Trat an den Straßenrand. Schnorrte einen der Uniformierten um eine Zigarette an. Rauchte sie im Schatten des Rathauses, unter der bronzenen Absalom-Statue.
    In manchen Räumen brannte Licht. Das war anscheinend normal. Doch niemand kam heraus, um Olav Christensen auf dem nassen schwarzen Kopfsteinpflaster der Vester Voldgade sterben zu sehen. Alle waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
    Der Wagen, der Olav Christensen getötet hatte, war ein weißer Kombi. Mehr wussten sie nicht. Lund gab sofort eine Fahndung hinaus. Christensens schwere Verletzungen deuteten darauf hin, dass ihn das Auto mit hoher Geschwindigkeit erfasst hatte. Es musste also beschädigt sein. Der beste Zeuge, den sie hatte, ein dienstfreier Parkwächter aus der Rathaus-Tiefgarage, behauptete steif und fest, der Zusammenstoß sei absichtlich herbeigeführt worden. Christensen habe die leere Straße überquert, als der Wagen aus einer Seitenstraße gekommen und direkt auf ihn zugerast sei. Meyer war mit Svendsen und ein paar Männern der Nachtschicht zur Stelle.
    »Ich will, dass Christensens Computer in die KTU gebracht wird«, sagte Lund. »Sein Büro muss durchsucht und jeder Mitarbeiter seiner Abteilung vernommen werden. Erkundigt euch, ob jemand in seiner Umgebung einen weißen Kombi fährt.«
    Svendsen ging ins Rathaus.
    »Bist du dir sicher, dass es Absicht war?«, fragte Meyer.
    »Siehst du irgendwo Bremsspuren? Er ist mit Vollgas auf Christensen zugerast. Er wollte ihn totfahren.«
    Lund schaute am Rathaus empor.
    »Der Parkwächter hatte gerade Feierabend. Er hat Christensen kurz zuvor gesehen, sagt er. In der Garage. Im Gespräch mit Poul Bremer.«
    Meyer blieb mitten auf der Straße stehen.
    »Bremer?«
    »Bremer«, bestätigte Lund. »Komm. Wir müssen mit dem Oberbürgermeister reden.
    Das Rathaus summte förmlich von Gerüchten. Skovgaard hatte der Polizei gesagt, was sie wusste. Auf dem Weg zu der Sitzung unterrichtete sie Hartmann.
    »Er ist noch auf der Straße gestorben.«
    »Und es steht fest, dass er es war?«
    »Absolut. Lund war dort. Sie hat noch versucht, mit ihm zu reden.«
    Sie legte ihm die Hand auf den Arm.
    »Du musst ihnen sagen, wo du an dem Abend gewesen bist.«
    Sie waren auf der Haupttreppe oben angekommen. Lund und Meyer kamen von unten.
    Hartmann stürzte sich auf sie.
    »Jetzt nicht«, sagte Lund. »Ich hab keine Zeit.«
    »Ist er tot?«
    Lund ging weiter.
    »Ja.«
    »Morten hat ein Telefongespräch mitgehört. Da hat Olav mit jemandem über Geld gesprochen.«
    »Ich weiß, ich weiß.«
    Durch den langen Flur, unter den Fliesen und Mosaiken. »Hören Sie auf damit!«, herrschte Hartmann sie an. »Sie wissen, dass ich nichts damit zu tun habe. Warum sagen Sie es dann nicht?«
    Lund und Meyer gingen eine Spur schneller.
    »Wir haben keine Zeit«, sagte Meyer.
    Skovgaard musste an sich halten, um nicht zu explodieren.
    »Troels könnte wegen diesem ganzen Mist seinen Sitz verlieren!«
    Meyer blieb stehen und sah von einem zum

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