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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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sich schwappen wie die schwarzen, sumpfigen Wasser des Kalvebod Fælled.
    In dem Besprechungszimmer saß Hartmann seiner Anwältin gegenüber.
    »Es sind ausschließlich Indizienbeweise, Troels. Ich glaube kaum, dass der Richter daraufhin die U-Haft verlängern wird …«
    Er saß in der blauen Anstaltskleidung vor ihr, schweigsam und niedergeschlagen.
    »Je mehr Sie mir sagen, desto besser kann ich Ihnen helfen.«
    Nichts.
    »Verstehen Sie, Herr Hartmann?«
    Nichts.
    Sie ordnete ihre Unterlagen und stieß einen missgelaunten kleinen Seufzer aus.
    »Na gut. Ich komme morgen wieder. Vielleicht haben Sie ja dann Lust, mit mir zu sprechen.«
    Er sah zu, wie sie die Unterlagen in einem säuberlichen Stapel in ihren Aktenkoffer zurücklegte.
    »Was tut sich im Rathaus?«
    »Was glauben Sie denn? Der Wählbarkeitsausschuss hat Bremers Wünschen entsprochen. Die endgültige Entscheidung ist gefallen.«
    »Endgültig? Sind Sie sich sicher?«
    Sie setzte eine verschlossene Miene auf.
    »Ich bin Strafverteidigerin, keine politische Anwältin. Nach meinem Kenntnisstand ist die Entscheidung gefallen. Sie muss nur noch heute Abend vom Stadtrat bestätigt werden.« Sie sah ihn durchdringend an.
    »Dann sind Sie weg vom Fenster, Troels. Ein Jammer. Ich habe Geld in Ihren Wahlkampf gesteckt. Was hab ich mir nur dabei gedacht?«
    Er hörte ihr nur mit halbem Ohr zu.
    »Wann ist die Sitzung?«
    Die Frau verschränkte die Arme.
    »Ich bin froh, dass Sie sich entschlossen haben, mit mir zu reden. Vielleicht können wir jetzt Ihre Verteidigung besprechen?«
    »Könnten Sie mir schnell eine Kopie von der Satzung des Stadtrats besorgen?«
    Eine Pause. Dann: »Wozu?«
    »Ich will etwas über den Wählbarkeitsausschuss wissen. Ich brauche genaue …«
    »Troels. Sie stehen unter Mordverdacht! Sind Sie von allen guten Geistern verlassen?«
    Ein grimmiges Lächeln, eine Sekunde lang, nicht länger.
    »Nein. Keineswegs. Holen Sie mir Brix. Sagen Sie ihm, ich bin bereit auszusagen. Ich werde ihm sagen, was ich an dem Wochenende gemacht habe.«
    Sie griff in ihre Tasche und zog ihren Notizblock hervor.
    »Na endlich. Schießen Sie los.«
    Wieder das Lächeln. Diesmal länger, selbstbewusster.
    »Tut mir leid. Ich hab keine Zeit.«
    Er schnappte sich ihren Notizblock und fing an zu schreiben.
    »Ich möchte, dass Sie den Staatsanwalt kontaktieren. Sorgen Sie dafür, dass ich so schnell wie möglich mit ihm sprechen kann. Es ist wichtig, dass die Polizei die Beschuldigung noch vor heute Abend fallenlässt.«
    »Sie müssen mindestens noch einen Tag hier drinbleiben.«
    Er beendete die Notiz.
    »Geben Sie das Morten.«
    »Das darf ich nicht.«
    »Da steht nur drin, dass er die Wahrheit sagen soll. Das wollen die doch, oder? Und Sie genauso.«
    Sie zögerte.
    »Ich muss bis heute Abend hier raus. Bitte helfen Sie mir.« Er hielt ihr die Nachricht hin. »Und danke für Ihre Hilfe.«
    Philipp Bressau telefonierte, als Meyer und Lund in sein Büro kamen. Er hielt das Mikrofon zu.
    »Der Oberbürgermeister ist nicht da.«
    »Kein Problem«, sagte Meyer. »Wir wollen zu Ihnen.«
    »Hat das nicht Zeit bis morgen?«
    »Fünf Minuten. Dann sind wir wieder draußen.«
    Sie setzten sich an den Couchtisch. Lund schrieb mit, bescheiden und gehorsam wie eine Sekretärin.
    »Vor dem Plakatfest an dem Freitag«, sagte Meyer. »Da fand in Hartmanns Büro eine Zusammenkunft statt. Waren Sie auch dort?«
    Bressau war dafür, dass Samstag war, gut angezogen. Tadellos gebügelter Anzug, blaues Hemd, Krawatte.
    »Ja. Eine Zeitlang.«
    »Haben Sie Hartmann dort gesehen?«
    »Nein. Ich bin ja bald wieder gegangen. Hatte zu tun. Was sollen die Fragen?«
    »Reine Routine«, sagte Lund. »Als Sie sich am 3. August mit Hartmann getroffen haben …«
    »Wie bitte?«
    »Hartmann sagt, Sie und er haben sich an dem Wochenende getroffen.«
    »Das stimmt nicht.«
    Meyer sah Lund an.
    »Sind Sie sich sicher?«, fragte Lund.
    »Absolut. Hat er das wirklich behauptet?«
    »Ja.«
    »Das kann nicht stimmen.«
    Bressau zog seinen Terminplaner aus der Jacke.
    »Da. Am 3. August war ich zu einem offiziellen Besuch in Lettland, mit dem Oberbürgermeister. Wir sind am Samstagmorgen los. Hartmann hat nicht zu der Delegation gehört.«
    »Sieh einer an.« Lund notierte sich etwas.
    »War das alles?«
    Bressau stand auf.
    »Nicht ganz«, sagte Meyer. »Kann ich Ihren Autoschlüssel haben?«
    »Wie bitte?«
    »Sie bekommen natürlich einen Ersatzwagen.«
    »Ich hab ihn nicht hier.«
    »Wo ist er

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