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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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Erik Salin trat dicht vor ihn hin und sah ihm in die Augen. »Was würde sie noch alles tun? Und da gehst du her und wirfst Bremer vor, dass er die Ermittlungen behindert. Ein bisschen dreist, findest du nicht?«
    »Ist nicht irgendwo die Stelle des Klatschkolumnisten frei, Erik? Wäre mehr deine Sache, glaube ich.«
    »Autsch, das hat gesessen.« Er stieß Hartmann freundschaftlich in die Rippen. »War nur Spaß. Ich werde wieder auf dich zukommen, Troels. Mit neuen Fragen. Also zeig mir nicht die kalte Schulter.«
    »Erik …«
    »Du schaffst das nicht aus der Welt, indem du nicht mehr mit mir sprichst. Verlass dich drauf.«
    Vagn Skærbæk war in Lunds Büro und verlangte seinen Anwalt.
    »Niemand beschuldigt Sie«, sagte Meyer. »Wir wollen nur wissen, was Leon Frevert in Ihrer Wohnung zu suchen hatte.«
    Rote Latzhose, schwarze Mütze. Anscheinend legte er die nie ab.
    »Heißt das, ich stehe nicht mehr unter Verdacht?«
    »Wo könnte sich Frevert aufhalten?«
    »Ist das eine Entschuldigung? Mein Gott. Ihr …«
    Lund sah ihn an.
    »Sie wollen doch auch, dass wir den Fall aufklären, oder, Vagn? Sie gehören doch zur Familie.«
    »Leon hat den Schlüssel von dem Transporter zurückgebracht. Er hat einen Auftrag erledigt. Morgen kommt er nicht zur Arbeit. Er hat’s zu mir nicht so weit wie in die Garage. Er hat ihn mir durch den Briefkastenschlitz geworfen.«
    Lund notierte sich das. Meyer stand auf und sah sich das eine Foto an, das sie von Frevert hatten. Keine gute Aufnahme.
    »Wie gut kennen Sie ihn?«
    »Leon ist seit Jahren in der Umzugsbranche.« Er nahm seine schwarze Mütze ab. »Wenn er zuverlässiger gewesen wäre, hätten wir ihn vielleicht fest angestellt. Aber ich weiß nicht. Mit dem wurde man nie richtig warm. Da war immer was …«
    Er brach ab.
    »Ja, was?«, fasste Lund nach.
    »Eine Zeitlang war er verheiratet. Als das den Bach runter ist, ist er ein bisschen komisch geworden. Sie halten mich für einen Einzelgänger? Bin ich nicht. Aber Leon …« Er runzelte die Stirn. »… ganz bestimmt.«
    »Was meinen Sie, wohin könnte er gefahren sein?«
    »Weiß der Himmel.«
    »Hat er bei Birk Larsen gearbeitet, als Nanna verschwunden ist?«, fragte Lund.
    Skærbæk spielte mit seiner Mütze und schwieg.
    »Na?«, fragte Meyer.
    »Ich glaube, er war schon seit Wochen nicht mehr dabei. Ich hab natürlich keine Auftragslisten im Kopf. Im Sommer hat er viel gearbeitet, ab und zu.«
    »Wie ist er zu Birk Larsen gekommen?«
    »Durch mich. Es gibt da eine Vermittlung, an die wir uns wenden, wenn wir Aushilfen brauchen. Er war auf der Suche nach einem Nebenverdienst.«
    »Wie haben Sie ihn kennengelernt?«
    Skærbæk richtete seine dunklen Knopfaugen auf sie.
    »Über Aage Lonstrup. Er war eine der Aushilfen, als ich dort angestellt war.«
    Lund lehnte sich zurück, dachte nach.
    »Sie sagen, vor zwanzig Jahren hat Leon Frevert für Merkur gearbeitet?«
    Skærbæks Gesicht war nach wie vor nicht zu deuten.
    »Warum? War er’s?«
    Sie gab ihm keine Antwort.
    »Leute in Ihrer Branche sehen viele leere Gebäude und Lagerhäuser.«
    Lund schob ihm einen Notizblock und einen Stift hin, neben Meyers Polizeiauto.
    »Ich möchte eine Liste von allen Orten, die Frevert von seiner Arbeit her kennt.«
    Er lachte.
    »Von allen? Soll das ein Witz sein? Ich meine … das sind Tausende.«
    »Fangen Sie an«, sagte Meyer. »Wenn Sie fertig sind, können Sie gehen.«
    Skærbæk nickte.
    »Also …« Seine Stimme versagte. »Ich hab Ihnen den Mistkerl ins Haus gebracht.«
    Er schloss die Augen und stöhnte auf.
    »Vagn …«, sagte Meyer.
    Er reckte anklagend den Arm, gegen beide.
    »Wegen euch denken Theis und Pernille, dass ich Nanna umgebracht hab. Jetzt muss ich wieder zu ihnen gehen und ihnen sagen, dass … vielleicht … vielleicht …« Lautstärke und Wut nahmen ab, kehrten sich nach innen. »Dass ich es vielleicht in gewissem Sinn wirklich getan hab.«
    Lund beobachtete ihn.
    »Schreiben Sie nur einfach die Liste«, sagte sie.
    Sie hörte mit, wie Meyer im Besprechungszimmer mit den Beamten von der Nachtschicht diskutierte. Neben dem Stadtplan an der Wand hingen neue Fotos von Frevert, Bilder von Nanna, Mette Hauge und einigen anderen Frauen von der Vermisstenliste.
    Sämtliche Standardverfahren. Hintergrundinformationen zu Freverts Tätigkeiten in den letzten zwei Jahrzehnten. Suche nach Freundinnen, der Exfrau, Arbeitskollegen, Nachbarn. Mitarbeitern der nicht mehr existierenden Firma Merkur. Irgendetwas, das

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