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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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ihn mit Mette Hauge in Verbindung bringen konnte.
    »Ich möchte wissen, wohin sein Taxi gefahren ist, nachdem er Nanna abgesetzt hatte«, sagte Meyer. »Wir brauchen seine Verbindungsnachweise. Jedes Gespräch, das er an dem Wochenende geführt hat. Okay?«
    Lund sah ihnen nach. Svendsen kam herein, vermied es, sie anzusehen. Er hatte einen Beweisbeutel und ein paar alte Akten.
    »Was ist das?«, fragte Lund, sodass er sie ansehen musste.
    »Ich hab Lagerräume ausfindig gemacht, die Merkur immer angemietet hatte. Das Finanzamt hat alles beschlagnahmen lassen, wegen Steuerrückständen. Da ist ein Haufen Mist dabei, deswegen haben sie es nie geschafft zu verkaufen, was sie konfisziert hatten. So wie’s aussieht, könnten auch noch Sachen von Mette dabei sein. Die Finanzbeamten haben mir eine Chipkarte und ein paar Schlüssel gegeben. Ob wirklich noch was da ist …«
    »Gut«, sagte Lund.
    Svendsen sah sie fragend an.
    »Gut«, wiederholte sie.
    Meyer sah ihm nach.
    »Teamwork ist nicht dein Ding, oder, Lund?«
    »Hängt ganz vom Team ab. Bei der Leiche, die wir gefunden haben, handelt es sich um Mette Hauge. Wie viele mögen noch da draußen liegen?«
    »Wir haben schon genug am Hals. Keine Zeit, nach weiteren Leichen zu suchen. Hatte er sie auch gefesselt?«
    »Mette war schon lange tot, als sie gefesselt wurde. Schädelbruch. Schlüsselbein, Unterarm, Oberschenkelknochen und Schulter ebenfalls gebrochen.«
    Er betrachtete die Fotos, die sie vor sich liegen hatte.
    »Der hat nicht gespaßt, oder?«
    »Was ist uns entgangen, Meyer? Nanna wurde das ganze Wochenende gefangen gehalten. Wiederholt vergewaltigt. Lebend in den Kofferraum eines Autos geworfen. Ertränkt. Mette wurde totgeprügelt, in Plastikfolie gewickelt, mit Merkur-Packband verschnürt, ins Wasser geworfen.«
    Auf dem Schreibtisch lagen noch mehr Angaben über Mette Hauge. Sie hatte ein Baumwollkleid an, als sie eingewickelt wurde. Keinen BH. Keinen Slip.
    »Hier steht, sie hat Kurse in Selbstverteidigung besucht. Judo.«
    »Sie hätte sich zur Wehr gesetzt«, sagte Lund. »Wenn jemand auf sie losging. Hätte um ihr Leben gekämpft, und zwar gut, nehme ich an. Gibt es trotz all der Unterschiede auch Ähnlichkeiten?«
    »Du meinst, er ist nicht unser Mann?«
    »Ich weiß nicht, was ich meine. Vielleicht hatte er eine Art Beziehung mit Mette. Und es ging schief. Das hat ihn wahnsinnig gemacht. Mit Nanna war es anders.«
    Sie nahm den Beweisbeutel, die Chipkarte und die Schlüssel für das Lagerhaus.
    »Wenn es Gemeinsamkeiten gibt, könnten wir vielleicht Hinweise in ihren Sachen finden.«
    »Morgen«, sagte Meyer.
    »Nein, jetzt gleich.«
    Meyer nahm sein Jackett.
    »Pass auf, Lund. Vielleicht hast du ja kein Privatleben. Ich hab eins. Meine Jüngste hat eine Mittelohrentzündung. Ich hab versprochen, nach Hause zu kommen.«
    »In Ordnung. Ich erzähl dir morgen früh alles.«
    »Um Himmels willen. Du kannst da nicht allein hinfahren.«
    Sie überflog die Akte.
    »Okay«, sagte Meyer. »Es reicht. Jetzt reden wir mal Klartext.«
    Er schlug mit der Hand auf die Unterlagen, die sie durchsah.
    »Lund. Ich beobachte dich jetzt seit zwei Wochen. Du ruinierst dich.«
    Sie sah ihn an. Meyer verschränkte die Arme.
    »Ich sag dir das als Freund. Du brauchst Schlaf. Du musst den Fall für eine Weile aus dem Kopf kriegen. Ich fahr dich jetzt heim. Keine Widerrede. Kein …«
    Sie lächelte, tätschelte ihm die Wange, nahm ihre Jacke und ging den Flur entlang. Hinter ihr Schritte. Sie drehte sich nicht um.
    »Aber wehe, das zieht sich!«, schrie Meyer.
    Sie fuhr. Das Lagerhaus befand sich in einem abgelegenen Teil der Hafenanlagen. Drinnen zwei Neonröhren.
    Meyer bekam einen Anruf von zu Hause. Entschuldigte sich. Redete in Kindersprache.
    »Mein armer kleiner Liebling. Tut’s sehr weh?«
    »Na ja, wenn es eine Mittelohrentzündung ist«, sagte Lund obenhin.
    Sie stieg aus, nahm das Gelände in Augenschein, ließ die Tür offen. Meyer rührte sich nicht.
    »Ich fahr auf dem Heimweg bei der Apotheke vorbei. Ich komm nicht zu spät, versprochen. Wart einmal einen Moment …«
    Lund war an der Tür. Es war ein Kartenschließsystem.
    »He«, schrie Meyer. »Dass das Ding funktioniert, ist so wahrscheinlich wie dass sie mich zum Papst wählen. Warte, ich komm gleich!«
    Sie steckte die Karte hinein, hörte das Schloss klicken. Öffnete die Tür. Drehte sich um, schwenkte die Karte und ging hinein.
    »Lund! Verdammte Scheiße! Lund!«
    Sie hörte ihn sagen, eher

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