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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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könnte?«
    »Jetzt ist keine Essenszeit«, sagte er und schloss die Klappe.
    Hartmann und Skovgaard waren wieder im Rathaus, allein in seinem Büro. Draußen ging die Stadt allmählich schlafen. Bremer war im Krankenhaus, sein Zustand stabil. Es wurde davon gesprochen, welche Folgen sein Zusammenbruch für den Ausgang der Wahl haben würde. In den Nachrichten nichts über Nanna Birk Larsen. Nur der König von Kopenhagen, der zum ersten Mal in seinem langen Leben sterblich wirkte.
    »Du hast mich belogen, Troels«, sagte sie. Sie saß ihm gegenüber am Schreibtisch wie eine Anfängerin beim Vorstellungsgespräch. »Mich! Du und Morten …«
    »Was ist mit uns?«
    »Wie kannst du ihm ein Geheimnis anvertrauen und mir nicht?«
    »Das hatten wir doch schon », sagte er, und bei sich dachte er: Es war schon vor Tagen aus. Es ist gestorben, und keiner hat es gemerkt.
    »Ich war wütend auf dich!«
    Er antwortete nicht.
    »An dem Abend, als alle gedacht haben, du bist erledigt, hab ich zufällig Philipp Bressau getroffen. Wir sind in ein Hotel gegangen und haben uns in die Bar gesetzt. Er hat gemeint, du wärst ein hoffnungsloser Fall. Ich sollte die Seiten wechseln. Sie hätten gerade eine freie Stelle.«
    Und wenn ich tatsächlich stürze, dachte Hartmann, stünde sie schon parat. An Bremers Seite.
    »Ich wusste, dass da irgendwas im Busch war. Sein Handy hat ständig geklingelt.«
    Sie sah ihm ins Gesicht.
    »Er hat mich gefragt, ob ich noch Lust auf einen Absacker hätte. Auf seinem Zimmer.«
    Hartmann nickte.
    »Sehr großzügig von ihm.«
    »Ich hab mitgekriegt, dass er über Stokke geredet hat. Über unsere Wohnung. Er hatte schon einiges intus. Er war …« Sie runzelte die Stirn. »Er war nicht sehr diskret. Daher wusste ich, dass es um Stokke ging.«
    »Und dann?«
    »Du willst wissen, ob ich mit ihm ins Bett gegangen bin?«
    Hartmann antwortete nicht.
    »Spielt das eine Rolle? Wenigstens kenne ich Bressau gut. Ich hab mich nicht in Kontaktbörsen rumgetrieben. Nicht mit Wildfremden gevögelt.«
    Nichts.
    »Was interessiert dich das überhaupt?«, fragte sie. »Ich hab ihm zugehört. Ich hab was getrunken. Dann bin ich gegangen.«
    Er erhob sich, ging auf und ab.
    »An dem Freitagabend, da hast du mich gesucht.«
    »Ach ja?«
    »Du bist in die Wohnung gefahren. Und hast gesehen, dass da was passiert war.«
    »Nein, ich war nicht dort. Am nächsten Morgen bin ich ohne dich in das Tagungszentrum gefahren. Und hab dort für dich gelogen. Was soll das alles? Was willst du? Reine, jungfräuliche Ehrlichkeit, wenn dir gerade danach ist? Und dann werden wir wieder genauso fies und korrupt wie alle anderen, wenn’s sein muss …«
    »Darum hab ich dich nie gebeten.«
    Sie lachte.
    »Das hast du nicht nötig, oder? Hauptsache es passiert, wissen willst du’s nie. Bremer ist genauso. Vielleicht bringt das der Beruf so mit sich.«
    »Ich erwarte ein gewisses …«
    »Was du erwartest, ist deine Sache. Ich war nicht in der Wohnung. Ich hab das blöde Überwachungsband nicht angerührt. Ich würde viel für dich tun. Aber ich würde nie einen Mord decken.«
    Sie stand auf, zeigte ihr Lächeln. Trat zu ihm, berührte seine Schulter.
    »Komm schon. Du weißt es doch. Mit diesem Büro haben alle möglichen Leute seit Wochen die übelsten Spiele gespielt. Olav hat sich ins System gehackt …«
    Er nahm ihre Hand von seinem Jackett fort.
    »Olav ist tot. Hättest du den Job angenommen? Bei Bremer?«
    »Ich hab doch einen Job. Oder nicht? Ich bin als Partnerin in der Werbeagentur ausgeschieden, um hierherzukommen. Hab mich mit dem halben Gehalt zufriedengegeben …«
    »Ich dachte, das war Engagement.«
    »Es ist Engagement.«
    »Hättest du den Job angenommen?«
    Sie schloss die Augen. Schien kurz vor einem Zusammenbruch. Das gefiel ihm.
    »Ich hab keine Sekunde drüber nachgedacht. Wir haben hier zu tun.«
    »Das kann ich allein erledigen, danke.«
    »Troels …«
    »Ich möchte, dass du nach Hause fährst. Ich möchte dich hier nicht haben.«
    »Das ist lächerlich.«
    Er sah sie an. Sie hielt seinem Blick stand. Das konnte sie immer.
    »Ich bin kein Stück Fleisch, das du kaufen und verkaufen kannst. Sag das deinem Vater, ja?«
    »Das warst du für mich nie!«
    »Geh einfach«, sagte er.

Zwölftes Kapitel
DONNERSTAG, 20. NOVEMBER
    Lunds Anwältin und Bengt Rosling begannen die Besprechung in Brix’ Büro um Viertel nach neun. Lund selbst saß noch in ihrer Zelle, immer noch in der Anstaltskleidung.
    »Meine Mandantin

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