Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition)
noch unter Schock.
Ich: »Was glaubst du, wollte er damit sagen: ›Ich hoffe, dass deine Schule nicht schließen muss?‹«
Kat: »Na, er hofft, dass deine Schule nicht schließen muss.«
Ich: »Nein, ich meine … Denkst du, er will nicht, dass ich dann auf seine Schule gehe?«
Kat: »Ich glaube, du interpretierst zu viel. Er will einfach nur das sagen, was er geschrieben hat.«
Ich: »Aber der Smiley, soll der heißen, dass ich ihn anrufen soll, damit er sich über mich lustig machen kann, oder dass er mir nicht mehr böse ist und Gras über die Sache gewachsen ist? Meinst du, er will wieder mit mir zusammen sein? Oh! Mein Gott! Er will wieder mit mir zusammen sein!!!!!!!«
Kat: »Es ist nur ein Smiley …«
Ich: »Ja, aber … der steht genau hinter dem Satz, in dem er schreibt, dass ich ihn anrufen soll … Ich finde, ein Smiley hinter diesem Satz ist ganz schön vielsagend.«
Kat: »Er sagt also, ›ruf mich an, weil ich wieder mit dir zusammen sein will‹?«
Ich: »Nein! Er sagt, ›ruf mich an, ich bin nicht mehr böse auf dich, du hast mir gefehlt und wenn wir uns wiedersehen sage ich dir, dass ich dich noch liebe!‹«
Kat: »Amélie, ich glaube, dass es wirklich einfach nur ein Smiley ist, der … für gute Laune steht.«
Ich: »Aber gute Laune warum? Weil er in den Sommerferien festgestellt hat, dass es blöd war, wegen dieser lächerlichen Sache mit mir Schluss zu machen und er wieder mit mir zusammen sein will! Findest du, ich sollte ihm zurückschreiben?«
Kat: »Du sollst ihn anrufen, wenn du wieder da bist.«
Ich: »Ja, aber wenn ich ihm vorher nicht schreibe, denkt er vielleicht, dass ich schmolle und nicht mit ihm sprechen will. Vielleicht denkt er, als ich ihm mein Kaugummi ins Gesicht gespuckt habe, wollte ich ihm wirklich mein Kaugummi ins Gesicht spucken.«
Kat: »Also, du kommst in drei Tagen von deiner Großmutter zurück. Er wird doch nicht glauben, dass du ihm absichtlich ein Kaugummi ins Gesicht gespuckt hast, nur weil du ihn erst in drei Tagen anrufst.«
Ich: »Oder vier! Ich kann ihn doch nicht am selben Abend anrufen, an dem ich zurückkomme. Das wirkt dann, als hätte ich nur darauf gewartet. Ich glaube, es ist am besten, wenn ich ihm gleich zurückschreibe und einen Zwinker-Smiley ans Ende setze, der bedeutet ›ich verstehe, was du mit deinem Smiley sagen willst und ich denke das Gleiche‹, und dann rufe ich ihn nach zwei Tagen an, wenn ich wieder da bin. Hmmm … andererseits hat er keine Kreuzchen unter seinen Namen gesetzt … Das verwischt die Spur.«
Kat: »Welche Spur? Du machst mir Kopfschmerzen.«
Ich: »Pfff! Aber du! Du dachtest, Homonym heißt das Gleiche wie homosexuell und dir soll ich glauben?«
Kat: »Siehst du … du machst mir Kopfschmerzen! Wenn du auf mich nicht hörst, dann hör auf die Miss : Sei unabhängig.«
Ich: »O.k. In Ordnung … wenn du das sagst. Dann schreibe ich ihm halt nicht! Also, eine Affäre weniger.«
Kat: »Wie das, eine Affäre?«
Ich: »Ähm, also … gestern Abend … habe ich mit Gabriel geknutscht.«
Kat: »Monsieur Frosch?«
Ich: »Nenn ihn nicht so! Willst du, dass ich dich Madame Hamster nenne, nur weil du Hamster hast?«
Kat: »Ich habe einen Hamster: Caprice! Wenn ich vier Hamster hätte, würde man mich vielleicht tatsächlich so nennen, wer weiß!«
Ich: »Er hat nicht vier Frösche, er hat drei. Und die sind echt süß. Ganz klein und grün. Die hättest du auch süß gefunden, wenn du sie gesehen hättest.«
Kat: »Du bist ganz schön verknallt in ihn, was?«
Ich: »Er ist echt cool … Ich war in den letzten Wochen echt verknallt in ihn, aber …«
Kat: »… du wirst alles kaputt machen, weil dein Ex dir einen Smiley geschickt hat.«
Ich: »Das ist es nicht! Es ist nur … Nicolas … ist Nicolas, weißt du. Und Gabriel … wohnt auf jeden Fall weit weg.«
Kat: »Du hast keine Wahl, du musst mit ihm reden.«
Ich: »Mit Nicolas? Ja, du hast recht, ich schreibe ihm gleich eine Mail. Ich wusste doch, dass es das Beste ist.«
Kat: »Neeeiiin! Nicht mit Nicolas, mit Gabriel. Kleiner Tipp, erklär ihm die Situation. Das ist besser als einfach so Schluss zu machen. Es hat mir echt leidgetan, dass ich das mit David Desrosiers gemacht habe, bevor ich ihn überhaupt richtig kannte. Hahaha! Das klingt jetzt, als wäre ich mit dem echten David Desrosiers zusammen gewesen!«
Ich: »Mann, Kat!«
Kat: »Jedenfalls … Sag ihm, dass du noch nicht bereit bist, dein Herz schon wieder zu öffnen oder so
Weitere Kostenlose Bücher