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Das verfluchte Koenigreich

Das verfluchte Koenigreich

Titel: Das verfluchte Koenigreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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ergreifen.«
    »Dennoch bitte ich Euch, mich anzuhören«, beharrte Edric. »Ich glaube nicht, dass wir von Lyonesse angegriffen werden. Die Quelle des Übels seht Ihr hier.« Er öffnete die Zeltklappe und Sonnenlicht flutete herein. Zwei Gestalten traten in das lange Lichtdreieck.
    Edric ließ die Zeltklappe wieder zufallen.
    »Mum?«, stieß Tania hervor. »Dad?« Ihre Mutter sah ernst aus und ihr Vater wirkte noch kränker als vorher. Tania erschrak, als sie sein verstörtes Gesicht sah. »Edric, was soll das?«, stieß sie hervor und sprang auf.
    Edric mied ihren Blick.
    »Das ist schon in Ordnung, Tania«, sagte Mrs Palmer, die sich jetzt an den König und die Königin wandte. »Es tut mir so leid«, begann sie. »Aber ich fürchte, Edric hat Recht. Ich glaube, es ist unsere Schuld, dass das Kind gestorben ist.«
    Dann trat Tanias Dad vor. Er hatte einen hochroten Kopf und seine Stirn war schweißbedeckt. »In unserer Welt kann ein Virus eine große Gefahr für ein menschliches Wesen darstellen«, sagte er. »Titania hat dort gelebt – sie weiß, wovon ich spreche.«
    »Ja, das stimmt«, bestätigte die Königin. »Doch hätte ich nie gedacht, dass so etwas von eurer Welt in unsere gelangen könnte.«
    »Dann ist ein Virus eine Krankheit – habe ich das richtig verstanden?«, fragte Hopie.
    »Ja, so ist es«, sagte Tanias Dad und hustete in sein Taschentuch. »Und ich habe einen Virus in eure Welt gebracht. Das Kind hat sich wahrscheinlich bei mir angesteckt und ist an der Infektion gestorben.« Er senkte den Kopf. »Ich bin untröstlich.«
    Tania erschrak, als sie sah, wie ängstlich die königliche Familie ihren sterblichen Vater beäugte.
    »Nein«, rief sie und lief zu ihren Eltern. »Nein! Ich glaube das nicht.« Sie blickte sich in der Versammlung um, entsetzt über die Reaktionen. »Das ist doch nur eine dumme Erkältung, sonst nichts«, rief sie. »Daran stirbt man nicht. Und wer sagt denn, dass die Leute im Elfenreich überhaupt menschliche Krankheiten bekommen können?« Rasch drehte sie sich zu ihrer sterblichen Mutter um. »Mum! Sag doch auch mal was.« Dann funkelte sie Edric an und zischte: »Wie konntest du das tun? Warum willst du ihnen die Schuld in die Schuhe schieben?«
    »Das tu ich nicht«, verteidigte sich Edric. »Aber ich glaube, es ist Zeit, dass wir – wie sagst du immer? – den Tatsachen ins Auge sehen. Clive – dein Vater – hat ein Virus. Zum ersten Mal seit Tausenden von Jahren betritt ein Sterblicher das Elfenreich. Und ein paar Wochen später stirbt ein Baby. Das kann kein Zufall sein, Tania.«
    »Wie soll ich das verstehen?«, fragte Cordelia. »Heißt das, dass dieses Virus von einem zum anderen übergehen kann?«
    »In der Tat«, sagte Titania mit unglücklicher Miene. »In der Welt der Sterblichen können viele Tausend Menschen an einer Krankheit sterben, die ein Einziger in sich trägt. Ich verfluche mich, dass mir nie in den Sinn gekommen ist, meinem Volk könnte dasselbe widerfahren!«
    »Sonne, Mond und Sterne«, stieß Cordelia hervor. »Sind wir alle in Gefahr?«
    »Leider ja«, sagte Mrs Palmer mit erstickter Stimme. »Ich hoffe nur, dass die Infektion sich nicht weiter ausbreitet.«
    »Hopie?« Oberon ergriff jetzt erstmals das Wort. »Du bist die Meisterin der Kräuter – ist dir ein Mittel bekannt, um diese Krankheit zu bekämpfen?«
    »Es ist möglich, dass sich Arzneien finden ließen, wenn genügend Zeit wäre«, erwiderte Hopie. »Aber die Suche würde Monate oder gar Jahre dauern. Vielleicht gibt es jedoch im ganzen Elfenreich kein Mittel gegen eine solche Krankheit.«
    »Das heißt, es gibt nur eine Lösung, und selbst dafür ist es vielleicht zu spät«, sagte Tanias Dad. »König Oberon – Königin Titania – meine Frau und ich werden dieses Land sofort verlassen.« Er hielt inne und hustete in sein Taschentuch. »Entschuldigt bitte«, keuchte er, »wir sollten gehen, bevor wir noch mehr Schaden anrichten.«
    »Nein!«, rief Tania. »Nein! Das ist nicht fair. Wir müssen jetzt alle einen kühlen Kopf bewahren und in Ruhe überlegen, was zu tun ist. Wer sagt denn, dass Edric Recht hat?«
    »Gemach, Tochter«, sagte Oberon. »Das Wohl des Elfenreichs hängt an dieser Entscheidung.«
    Tanias Dad trat jetzt vor den König. Er war ganz grau im Gesicht und wurde erneut von einem Hustenanfall geschüttelt. »Es gibt keine andere Möglichkeit«, sagte er. »Wer weiß, wie viele Elfen ich bereits angesteckt habe?«
    Herzog Cornelius stand auf und hob

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