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Das verfluchte Koenigreich

Das verfluchte Koenigreich

Titel: Das verfluchte Koenigreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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und Bryn warfen sich mit vereinten Kräften gegen die Tür. Beim ersten Mal passierte nichts, beim zweiten Mal hörte Tania Holz splittern und beim dritten Mal gab das Schloss nach. Hopie stürzte als Erste ins Zimmer, Tania lief hinterher.
    Die Fenster standen offen und die Seidenvorhänge flatterten im Wind. Aber von Cordelia war nichts zu sehen.
    Schnell liefen sie ins Schlafzimmer.
    »Cordelia«, rief Hopie. »Du musst dir von uns helfen lassen.«
    Tania sah, dass die Betttücher von der Matratze heruntergerissen waren. Eine böse Ahnung stieg in ihr auf, während sie langsam um das Bett herumging.
    »Da ist sie«, sagte sie und sog die Luft ein.
    Cordelia saß zusammengekauert in einer Ecke des Raumes. Sie war in Decken gewickelt. Nur ihr Gesicht war zu sehen – fiebrig und schweißüberströmt. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Tania kniete sich vor sie hin und streckte langsam die Hand aus, um sie zu berühren.
    »Cordie? Hab keine Angst. Ich bin’s nur.«
    Cordelia starrte Tania mit irren Augen an und ihr Mund verzerrte sich zu einem Fauchen. Knurrend wich sie zurück und zog die Decken enger um sich.
    »Warum ist sie so?«, murmelte Edric. »Niemand sonst zeigt solche Symptome.«
    »Das ist das Animalische in Cordelias Seele. Niemand sonst steht den Tieren so nahe«, sagte Hopie. »Oder glaubt Ihr etwa, Master Chanticleer, Cordelias Gabe, mit den Tieren zu fühlen, sei etwas Geistiges, Gedankliches? Nein, es liegt ihr im Blut und durch die Krankheit wird ihre Tiernatur offenbart.«
    Jetzt verstand Tania. »Ja, genau – sie benimmt sich wie ein krankes Tier.«
    »Cordelia, Liebste?« Bryn trat näher zu ihr und streckte zögernd eine Hand aus. »Hab keine Angst …«
    Cordelia fauchte und schlug um sich. »Fass mich nicht an!«, zischte sie. Ihre Stimme klang heiser.
    »Aber Cordie«, sagte Tania. »Was redest du da? Das ist doch Bryn. Er tut dir nichts. Er liebt dich oder hast du das vergessen?«
    Cordelia wandte ihr das Gesicht zu.
    »Tania …?«, krächzte sie und einen Moment lang blitzte etwas wie Wiedererkennen in ihren Augen auf. »Lass mich, liebste Schwester – lass mich jetzt. Ich möchte lieber allein sterben.«
    »Nein, du wirst nicht sterben, Cordie«, sagte Tania. »Hopie gibt dir eine Arznei – und wenn das nicht schnell genug wirkt, kommt der König und versenkt dich in einen schönen, tiefen Schlaf.« Cordelia starrte sie immer noch an, aber ihr Mund entspannte sich und sie hörte auf zu fauchen.
    »Du bleibst …«, stieß Cordelia hervor. »Ja, das mag gehen. Du bist nicht im Elfenreich geboren. Doch die anderen müssen fort …« Sie bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. »Sie dürfen mich nicht sterben sehen.«
    »Nein!«, schrie Bryn. »Ich verlasse dich nicht.«
    Cordelia riss ihren Mund auf und stieß ein so wildes, verzweifeltes Heulen aus, dass Tania zusammenzuckte. Cordelia schrie wie ein Tier, das in der Falle saß, ein gequältes, sterbendes Tier.
    »Ihr geht jetzt besser«, rief Tania. »Ich kümmere mich um sie. Holt Oberon, schnell!«
    »Kommt«, befahl Hopie. »Tut besser, was sie sagt. Master Chanticleer – holt den König, schnell!«
    Hopie und Edric gingen hinaus, aber Bryn stand zögernd in der Tür. Er wollte seine Liebste nicht verlassen.
    »Ich passe auf sie auf«, versicherte Tania. »Ich verspreche es dir.«
    Nach einem letzten, traurigen Blick drehte Bryn sich um und ging hinaus. Cordelias Heulen verebbte zu einem rauen, heiseren Keuchen, aber ihre Augen funkelten immer noch irre.
    »Jetzt sind sie fort, Cordie«, sagte Tania mit sanfter, leiser Stimme, so wie man mit einem verängstigten Tier spricht. »Komm, du musst dich nicht fürchten. Ich bin doch da. Niemand wird dir wehtun. Es ist alles in Ordnung.«
    Ganz langsam zog Cordelia die Decken weg. Tania sah, dass sie immer noch ihr blau-goldenes Hochzeitskleid trug. Cordelias Augen waren vor Angst geweitet. Ihr Atem ging flach und schnell und sie zitterte am ganzen Körper. Tania kniete sich neben sie, nahm sie in den Arm und drückte sie an sich.
    »So ist’s gut, Cordie«, murmelte sie sanft. »Du musst keine Angst haben. Alles wird gut, glaub mir.«
    Cordelia ließ sich von ihr halten, aber ihr Körper blieb steif und das Zittern ließ nicht nach.
    »Wie geht es meiner Tochter?«
    Tania schaute auf, als sie Oberons Stimme hörte. Sie hielt Cordelia noch immer fest umschlungen. Ihre Schwester atmete jetzt ruhiger und keuchte nur noch leise. Ihre Augen waren geschlossen und ihr Kopf ruhte an Tanias

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