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Das verfluchte Koenigreich

Das verfluchte Koenigreich

Titel: Das verfluchte Koenigreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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und sie betraten einen Raum, der voll überquellender Bücherregale war. »Wir werden die Bände, die ich für nützlich halte, in den Blauen Saal mitnehmen – dann können wir bei Hopie und unserer Mutter sein, während wir lesen. Mit vereinten Kräften werden wir vielleicht einen Weg finden, um diese Krankheit zu besiegen.«
    Sancha brauchte eine Weile, bis sie die richtigen Schriften gefunden hatte. Ein modriger Geruch stieg Tania in die Nase, als Eden ihr die alten, ledergebundenen Bücher auf den Arm lud.
    Endlich verließen sie die Bibliothek und gingen die Treppe hinunter zum Blauen Saal. Das Atrium leerte sich allmählich, denn die meisten Gäste hatten ihre Zimmer zugewiesen bekommen. Tania sah Edric, der in einer anderen Ecke des Saals einer Mutter mit drei kleinen Kindern half. Es war das erste Mal seit Leiderdale, dass sie ihm begegnete.
    Falls er sie gesehen hatte, ließ er sich jedenfalls nichts anmerken und machte keinen Versuch, mit ihr zu reden. Was hätte sie ihm auch sagen sollen? Ihr Magen krampfte sich zusammen, wenn sie ihn nur ansah.
    An der Tür zum Blauen Saal stand ein Wachposten, aber er trat beiseite und ließ Tania und Sancha durch. Tania bestaunte den Saal: Der Boden war aus blassblauem Marmor und die Wände schimmerten wie Saphire. Der riesige Raum war völlig unmöbliert und schmucklos, wahrscheinlich, weil hier die großen Bälle abgehalten wurden. Durch die riesigen offenen Fenster des Saals fiel helles Sonnenlicht herein.
    Die Kokons schwebten eine Handbreit über dem Boden und verströmten ihren goldenen Glanz. Die Anzahl der erkrankten Kinder war auf elf angestiegen und jetzt gab es auch sieben kranke Erwachsene, vier Männer und drei Frauen. Eden hatte Graf Valentyne in einen getrennten Raum bringen lassen, wo sie hinter geschlossenen Türen über ihn wachte.
    Tania schaute durch das Goldgespinst auf die schlafenden Patienten. Sie wirkten entspannt, obwohl sie keineswegs geheilt waren, sondern die Krankheit nur aufgehalten wurde.
    Unter einem Fenster stand ein Tisch, der fast überquoll vor Gläsern, Phiolen, Flaschen voller Flüssigkeiten und Schälchen mit getrockneten Kräutern und Pulvern. Hopie zermahlte gerade eine grünliche Mixtur im Mörser.
    Die Königin blickte besorgt auf, als Tania hereinkam. »Tania – du hättest nicht herkommen sollen«, rief sie. »Wir können nicht zulassen, dass du auch noch krank wirst.«
    Hopie strich sich ihre langen Haare aus dem Gesicht und sagte: »Nein, Mutter, wenn du gestattest – lass sie bleiben. Sie kann mir vielleicht helfen.«
    Tania sah ihre Mutter flehend an. »Bitte lass mich hierbleiben.«
    Die Königin nickte. »So sei es.«
    »Tania, leg die Bücher dort neben den Tisch«, sagte Sancha. Sie setzte sich hin und vertiefte sich sofort in eine der Schriften.
    Tania stand an Hopies Seite. Ein würziger Geruch stieg aus dem Steinmörser auf.
    »Also, was kann ich tun?«, fragte Tania.
    »Ich habe alle Tränke und Arzneien angerührt, von denen ich je gelesen habe«, sagte Hopie. »Aber ich tappe im Dunkeln, Tania. Du musst mir alles erzählen, was du über die Heilmittel weißt, die in der Welt der Sterblichen bei solchen Leiden angewendet werden.«
    »Ich weiß eigentlich gar nichts über Medizin«, gab Tania zu. »Bei uns werden Medikamente alle chemisch hergestellt.«
    »In der Tat«, seufzte Hopie mit einem Anflug von Ungeduld in der Stimme. »Aber in dieser Welt gibt es doch sicher pflanzliche Arzneien? Ich muss versuchen, die Rezepte der sterblichen Heiler nachzumachen. Denke nach, Tania – gibt es etwas, woran du dich erinnerst – ein Heilkraut, eine Pflanze oder Wurzel, etwas, was auch im Elfenreich wächst und was ich verwenden kann?«
    »Ich weiß nur, dass Aspirin irgendwas mit Baumrinde zu tun hat, aber ich habe keine Ahnung, welcher Baum. Und ich habe auch keine Ahnung, woraus Antibiotika gemacht werden.«
    »Eine Tinktur aus Weidenrinde und Myrte lindert Schmerzen«, sinnierte Hopie. »Das weiß ich bereits, Tania. Ich brauche mehr.«
    »Ich kann dir nicht weiterhelfen«, rief Tania und verfluchte ihre Unwissenheit.
    »Und was ist mit den Blüten der Schafgarbe?«, fragte Sancha, die von ihren Büchern aufschaute. »Ein Heiler aus vergangenen Jahrhunderten schreibt: Mit Honig und klarem Wasser vermischt, reinigen diese Blüten die Lunge und treiben Fieber aus.«
    »Gut, Sancha. Ich werde Schafgarbe in meine Tinktur geben«, sagte Hopie. »Tania, reich mir die Flasche mit der roten Flüssigkeit.«
    Tania schaute

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