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Das verfluchte Koenigreich

Das verfluchte Koenigreich

Titel: Das verfluchte Koenigreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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und sofort in Tanias Bett gefallen und eingeschlafen.
    »Hat die Versammlung der Herzöge schon angefangen?«, fragte Tania.
    Rathina nickte. »Vor einer ganzen Weile«, sagte sie. »Lord Herne ist noch vor Tagesanbruch eingetroffen und Lady Mornamere kam bei Sonnenaufgang an.«
    Tania runzelte die Stirn. »Du hättest mich nicht so lange schlafen lassen dürfen«, sagte sie. »Ich wollte doch dabei sein.«
    »Sie hätten dich niemals in den Saal gelassen«, entgegnete Rathina, während sie Tania eine Scheibe Brot mit Butter reichte. »Niemand außer den Herzögen oder ihren Vertretern darf den Saal betreten, wenn ein Konklave abgehalten wird.«
    »Dann sind sie schon den ganzen Morgen versammelt?«, fragte Tania. »Der Heiler, von dem Aldrich gesprochen hat, wird erst morgen Früh erwartet. Worüber reden sie denn so lange?«
    »Nun, vermutlich wird hitzig darüber debattiert, wie die Krankheit ins Elfenreich gekommen ist«, erklärte Rathina und nippte an dem Elfentrunk. »Und was man tun kann, damit so etwas nicht noch einmal geschieht.«
    »Aber wir wissen doch, was passiert ist – meine Eltern haben die Krankheit mitgebracht. Und sie wurden bereits bestraft. Was soll man denn sonst noch dagegen tun? Die Sache ist abgehakt – meine Eltern sind fort. Ende der Geschichte.«
    Rathina warf Tania einen langen Blick zu. »Mir scheint, du kennst den wahren Grund des Konklaves nicht.«
    Tania sah sie verwirrt an. »Den wahren Grund? Wovon redest du?«
    »Die Herzöge beratschlagen nicht über das Schicksal von Master Clive und Mistress Mary«, erwiderte Rathina ernst. »Sondern es geht um dich, Tania. Alle wissen das – wie kommt es, dass du nichts davon weißt?«
    Tania starrte sie an. »Ich?«, sagte sie. »Was ist mit mir?«
    Rathina strich zärtlich über Tanias Wange. »Sie sind im Konklave versammelt, um über dein Schicksal zu entscheiden, Tania – darüber, ob du im Elfenreich bleiben darfst oder für immer in die Welt der Sterblichen zurückgeschickt werden sollst.«
    »Was? Warum sollten sie das tun?«
    »Du bist halb sterblich, Tania – sie fürchten, dass auch du die tödliche Krankheit in dir trägst.« Rathinas Stimme veränderte sich und klang nun fast flehentlich. »Ich muss dich um eine Gunst bitten, Schwester«, sagte sie. »Wenn du in die Welt der Sterblichen verbannt wirst, so nimm mich mit dir.« Hastig ergriff sie Tanias Hände. »Du bist meine liebste Freundin«, fuhr sie fort. »Ich könnte hier nicht ohne dich leben.«
    Aber Tania war in Gedanken versunken. Wie konnten die Herzöge es wagen, über ihr Schicksal zu entscheiden, ohne sie anzuhören?
    Nein! Nie und nimmer!
    Sie sprang aus dem Bett und stieß dabei das Tablett um. Ohne auf Rathinas Protest zu achten, lief sie zum Schrank und nahm ein Kleid heraus. Sie schlüpfte in ein schlichtes graues Seidengewand.
    »Tania? Was hast du vor?«, fragte Rathina.
    »Ich lasse nicht zu, dass sie über mein Schicksal entscheiden, bevor sie sich angehört haben, was ich zu diesem Thema zu sagen habe!«, rief Tania. Sorgfältig strich sie ihr Kleid glatt. »Ich weiß nicht mehr, wie man zu dem gläsernen Saal kommt – bitte bring mich dorthin.«
    »Das ist zwecklos«, sagte Rathina. »Sie werden dich nicht einlassen.«
    Tanias Augen verengten sich. »Wollen wir wetten?«, fragte sie.
    Zwei Wächter in dunkelroten Livreen standen vor der weißen Tür zum Konklavesaal, in der Hand eine kristallene Hellebarde mit blitzender Klinge.
    Rathina blieb stehen, aber Tania ging zielstrebig auf die beiden Wächter zu. Als sie sich zwischen ihnen durchdrängen wollte, kreuzten die Wächter ihre Hellebarden und versperrten ihr den Weg.
    »Hier darf keiner durch, Mylady«, sagte einer der beiden. »Geht mir aus dem Weg«, befahl Tania, stieß die Hellebarden beiseite und packte den Türgriff. »Ich bin nicht in der Stimmung für solche Scherze.«
    »Mylady!« Einer der Wächter versuchte sie an der Schulter festzuhalten, aber Tania wehrte ihn ab und stieß die Tür auf. Ehe die Wächter sie aufhalten konnten, schlüpfte sie in den Saal.
    Nach ein paar Schritten hielt sie inne und blickte sich in dem hellen, sonnendurchfluteten Raum um.
    Durch die hohen Fenster schimmerte der strahlend blaue Himmel. Von den dreizehn Kristallsitzen waren alle außer einem besetzt. Auch Eden war unter den Versammelten und saß unter dem Drachensymbol des Hauses Mynwy Clun. Auf dem Sitz von Gaedhael thronte ein hübscher blonder Junge – Fleance, der Sohn von Lord und Lady Gaidheal.

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