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Das verfluchte Koenigreich

Das verfluchte Koenigreich

Titel: Das verfluchte Koenigreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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nach Lust und Laune zwischen dem Elfenreich und der Welt der Sterblichen hin- und herzugehen, riskieren wir dann nicht, dass sie noch mehr Krankheiten bei uns einschleppt?«
    »Lord Brython hat Recht«, stimmte Lord Aldrich zu. »Wenn wir fortan ohne Furcht vor Krankheiten leben wollen, so sehe ich nur zwei Möglichkeiten – entweder muss Prinzessin Tania für immer aus diesem Reich verbannt und durch einen Zauber für alle Ewigkeit in der Welt der Sterblichen festgehalten werden, oder, wenn sie hierbleibt, so muss ihr diese Gabe ein für alle Mal genommen werden.«
    Tania starrte ihren Vater an. »Nein!«, schrie sie. »Das könnt ihr nicht machen!«
    »Gemach, Tochter«, erwiderte Oberon. »Eine Entscheidung muss getroffen werden. Aber du sprichst die Wahrheit – wir sollten sie nicht leichtfertig fällen.« Er erhob sich von seinem Sitz. Seine Bewegungen waren langsam, als ob sein Körper schmerzte. Es war der Güldenschlaf, der ihm nach und nach alle Kräfte raubte. Trotzdem hatte Oberon nichts von seiner Autorität verloren und alle Augen waren auf ihn gerichtet. Tania spürte, wie sich eine Hand in ihre schob. Es war Rathina, die neben sie getreten war.
    »Wir haben lange debattiert, Mylords und Myladys«, fuhr Oberon fort. »Wir sprachen von Tanias Gabe und von ihren mystischen Ursprüngen. Wir gaben unsere Hoffnungen und Ängste kund. Wir beratschlagten, welche Zauber oder Heilmittel das Elfenreich bereithält, um die Seuche einzudämmen. Wir sprachen über die Mystischen Künste und über die Geister, die in allen Dingen wohnen. Und wir redeten darüber, wie unser Volk gerettet werden könnte. Ich habe alle Eure Worte gegeneinander abgewogen, und hier ist das Urteil, das ich fälle: Zum Schutz des Elfenreichs darf Prinzessin Tania nicht länger zwischen den Welten wandeln. Sie steht an einem Kreuzweg in ihrem Leben und muss sich nun zwischen dem Elfenreich und der Welt der Sterblichen entscheiden. Sie allein vermag zu entscheiden, welchen Pfad sie einschlagen will – entweder bei ihrer liebenden Familie im Elfenreich zu bleiben oder für immer fortzugehen in die Welt der Sterblichen. Ich gebe ihr bis morgen Zeit, darüber nachzudenken. Jedoch muss sie einen heiligen Eid schwören, dass sie innerhalb dieser Frist keinen Gebrauch von ihrer Gabe machen wird. Vom Morgengrauen des folgenden Tages an werden alle Portale zwischen dem Elfenreich und der Welt der Sterblichen geschlossen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt muss Tania entweder dieses Reich verlassen haben oder für alle Zeit hierbleiben.«
    Tania war sprachlos – der König gab ihr nur eineinhalb Tage Zeit, um eine Entscheidung zu treffen, die ihr ganzes Leben verändern würde!
    Es war, als würde ihr jemand den Boden unter den Füßen wegziehen, und wenn sie nicht Rathinas festen Händedruck gespürt hätte, wäre sie wahrscheinlich in Ohnmacht gefallen.
    »Tania, was sagst du dazu?«, fragte Oberon.
    Tania starrte ihn an, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
    »Ich verbürge mich für meine Schwester«, sagte Eden und sah Tania mitfühlend an. »Sie wird sich an die Abmachungen halten.«
    »So sind wir uns alle einig?«, sagte Oberon.
    Tania nahm wie aus weiter Ferne einen Chor von Stimmen wahr, die zustimmend »ja, so sei es« murmelten.
    »Das Schließen der Portale wird unser Reich vor weiterem Schaden bewahren«, meldete sich Lord Aldrich zu Wort. »Bald wird der Heiler ankommen, der, so hoffe ich, ein Mittel gegen diese Krankheit finden wird.«
    »Wer ist dieser angeblich so berühmte Mann?«, fragte Titania. »Ihr sagt, sein Name sei Hollin – doch woher kommt er und wie hat er seine Kenntnisse erworben?«
    »Ja, fürwahr«, fügte Eden hinzu und blickte Lord Aldrich stirnrunzelnd an. »Das möchte ich auch gerne wissen. Meine Schwester, Prinzessin Hopie, ist die größte Heilerin im Elfenreich – und Ihr behauptet, Hollin übertreffe ihre Fähigkeiten?«
    »Er ist nicht in diesem Land geboren«, erklärte Lord Aldrich. »Er kommt aus Alba – von jenseits des westlichen Meeres.« Mit einem Blick auf Titania fügte er hinzu: »Wie Ihr selbst, Euer Gnaden, in längst vergangener glücklicher Zeit.«
    Tania starrte ihre Mutter an.
    »Was?«, stieß sie hervor. »Du bist nicht aus dem Elfenreich? Davon hast du mir nie was gesagt …«
    »Es ist kein Geheimnis, Tania«, erwiderte die Königin. »Ich bin in Alba geboren und kam als junge Frau ins Elfenreich. Schon an meiner Wiege wurde mir diese Reise prophezeit.« Sie wandte sich an

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