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Das verfluchte Koenigreich

Das verfluchte Koenigreich

Titel: Das verfluchte Koenigreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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Tania sah sich unter den Anwesenden um – nur abweisende Gesichter.
    »Das kann doch nicht wahr sein!«, schrie sie außer sich vor Zorn.
    Rathina berührte ihren Arm. »Liebste Schwester«, sagte sie. »Lass uns jetzt mit den Wächtern gehen – besser, wir ziehen uns für eine Weile zurück.«
    Tania funkelte Rathina wütend an.
    »Kannst du die Hand aufs Herz legen und schwören, dass du die Krankheit nicht ins Elfenreich gebracht hast?«, fragte Rathina und sah Tania eindringlich an, als wollte sie ihr eine geheime Botschaft übermitteln.
    Tania merkte, dass Rathina nur die Wogen glätten wollte, und versuchte sich zu beruhigen. »Nein«, gab sie schließlich zu. »Das kann ich nicht.« Zu Lord Aldrich gewandt, fuhr sie fort: »Okay, ich gehe, aber eins weiß ich sicher: Dieser Mann und seine lächerlichen Gehilfen werden garantiert nichts gegen die Krankheit ausrichten.«
    Nach einem letzten Blick auf Cordelia ließ sie sich von den Wächtern hinausführen. Ihre Schwester schlief immer noch. Sie war blasser denn je und die Steine des Heilers, die auf ihr lagen, zeigten keinerlei Wirkung.
    Die Lords und Ladys blickten Prinzessin Tania betreten nach. Hatten sie wirklich Grund, sich vor ihr zu fürchten? Lord Aldrichs Worte hallten in ihrem Kopf wider.
    Seht nur, was dieses Halbding angerichtet hat! Sie vernichtet unsere letzte Hoffnung!

X
    T retet beiseite, ich möchte mit meiner Schwester sprechen«, befahl Eden.
    Sie stand vor der geschlossenen Tür von Tanias Gemächern.
    »Lord Aldrich hat uns befohlen, niemanden durchzulassen«, erwiderte einer der Wächter.
    »Seit wann erteilt ein Lord aus Weir hier Befehle?«, fragte Eden. »Soviel ich weiß, ist noch immer Oberon Aurealis der Herrscher dieses Reichs. Geht mir aus dem Weg oder ihr werdet es bereuen.«
    Die Stimme des Wächters wurde jetzt unterwürfig. »Ja, gewiss, Mylady.«
    Eden kam herein. Tania machte den Mund auf, um etwas zu sagen, aber Eden brachte sie mit einer Geste zum Schweigen und schloss energisch die Tür hinter sich.
    »Wie geht es Graf Valentyne?«, fragte Tania leise. »Warum bist du nicht bei ihm?«
    »Es geht ihm weder besser noch schlechter«, erwiderte Eden. »Ich habe ihn mit allen Schutzzaubern umgeben, derer ich mächtig bin. Wo immer ich hingehe – meine Seele bleibt bei ihm, um ihn vor weiterem Schaden zu bewahren.« Stirnrunzelnd fügte sie hinzu: »Und so liegt er nun im Güldenschlaf, bis ein Heilmittel gefunden ist. Oder bis unseren Vater die Kräfte verlassen. Aber ich bin gekommen, um mit dir über eine wichtige Angelegenheit zu sprechen, Tania.«
    Eden nahm Tanias Arm und zog sie durch die offene Tür auf den Balkon hinaus. »Hier liegen einige Dinge im Argen«, sagte sie beschwörend. »Lord Aldrich hat das Konklave der Herzöge einberufen, um über deine sofortige Verbannung abzustimmen.«
    »Was? Warum das denn? Weil dieser Heiler durchgedreht ist?« Tania schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich habe nichts gemacht, Eden.«
    »Daran zweifle ich nicht«, erwiderte Eden. »Aber nicht alle sind von deiner Unschuld überzeugt. Lord Aldrich geht sehr geschickt vor – er sagt, er glaube nicht, dass du uns absichtlich Schaden zufügst, sondern dass du allein aufgrund deiner sterblichen Natur die Keime der Krankheit absonderst – wie eine Kröte ihr Gift.«
    »Na toll! Dann bin ich jetzt eine giftige Kröte! Was ist nur los mit dem Typ? Warum hasst er mich so?«
    »Vielleicht ist seine Angst echt«, gab Eden zu bedenken. »Oder er hat böse Absichten – ich weiß es nicht. Auf jeden Fall musst du auf der Hut sein, Tania. Aldrich ist es nicht geheuer, dass du halb sterblich bist. Er hat bereits mehrere Mitglieder des Konklaves mit seinen Zweifeln angesteckt. Lord Brython, Lady Kernow, Herzog Cornelius und Marquise Lucina halten zu dir, doch Lord Aldrich hat Lady Mornamere und Lord Herne auf seine Seite gezogen, desgleichen Lord Tristan von Udwold. Fleance ist jung und Aldrich versteht es, seine Ängste zu schüren. Ich fürchte, auch er wird sich am Ende gegen dich wenden. Die Abstimmung wurde vertagt, aber Lord Aldrich dringt auf eine schnelle Entscheidung. Der König und die Königin haben keine Stimme im Konklave und wenn Fleance zu Aldrich hält, herrscht Gleichstand.«
    »Und was bedeutet das?«
    »Das bedeutet, dass das Schicksalsritual entscheidet.«
    »Ach, Eden! Woher soll ich wissen, was das ist?«
    »Ein Rubin und ein Saphir werden in einen Kelch gegeben und dieser wird mit einem Tuch bedeckt«, erklärte Eden.

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