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Das verfluchte Koenigreich

Das verfluchte Koenigreich

Titel: Das verfluchte Koenigreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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wohnte, lag in einer kleinen Seitenstraße und unter einer der Klingeln steckte ein Fetzen Papier, auf dem drei Namen standen: Estabrook. Diss. Novak. Tania klingelte.
    Ein blasser Typ mit feuerrotem Haar und einem roten Bärtchen kam an die Tür. »Du musst Anita sein«, sagte er zu Tania. »Ich bin Peter. Kommt rein. Connor hat gesagt, ich soll euch Tee machen, bis er kommt.«
    »Eine Tasse Tee wäre super«, sagte Tania und trat vorsichtig über die metallene Türschwelle. »Das ist Rathina. Hoffentlich stören wir dich nicht.«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    Peter führte sie durch einen schummrigen Flur bis zu einem Zimmer mit bunt zusammengewürfelten Möbeln: einer durchgesessenen Couch, abgewetzten Sesseln, einem Schreibtisch, einem Fernsehtisch und einer Kommode. Überall lagen zerfledderte Zeitschriften, zerknüllte Kleider, alte Pizzakartons, halb volle Kaffeebecher und einzelne Turnschuhe herum.
    »Das ist unser Gemeinschaftsraum«, rief Peter, der inzwischen in die Küche gegangen war. »Werft einfach ein paar Sachen von der Couch und macht es euch bequem.«
    Rathina ging langsam im Zimmer herum und bestaunte das Chaos.
    »Sehen alle Gemächer in der Welt der Sterblichen so aus?«, fragte sie kopfschüttelnd.
    »Nein, nur wenn drei chaotische Studenten drin hausen«, antwortete Tania, während sie einen Stapel Zeitschriften von der Couch nahm.
    Kurz darauf kam Peter mit drei Bechern in der Hand ins Zimmer zurück. »Wir haben leider nur Teebeutel«, sagte er entschuldigend und setzte sich auf einen Kleiderhaufen, der auf einem der Sessel lag.
    »Das macht nichts«, sagte Tania und reichte Rathina einen Becher.
    Ihre Elfenschwester nippte vorsichtig daran. »Hm«, sagte sie und setzte schnell den Becher ab. »Ein seltsames Gebräu.«
    Peter warf ihr einen verdutzten Blick zu, doch ehe er etwas sagen konnte, rief jemand aus dem Hausflur: »Ist sie schon da?« Tania erkannte Connors Stimme.
    »Ja, sind wir«, rief sie zurück.
    »Tut mir leid, dass ich mich verspätet habe«, sagte Connor, als er ins Wohnzimmer trat. »Hat Peter sich ordentlich um euch gekümmert?«
    »Oh ja«, versicherte Tania lächelnd. »Schön, dich zu sehen.« Connor war ein großer, breitschultriger Typ mit glattem blondem Haar und einem fröhlichen Lächeln. Seine Haare waren kürzer als früher, aber sonst sah er aus wie bei ihrer letzten Begegnung.
    »Danke, gleichfalls«, sagte Connor und gab Rathina die Hand. »Ich bin Connor«, sagte er.
    »Das ist Rathina«, stellte Tania ihre Schwester vor, »eine Schulfreundin von mir. Hoffentlich ist es okay, dass ich sie mitgebracht habe.«
    »Ja, klar«, sagte Connor. »Kein Problem. Das wird sicher ein lustiger Abend.«
    »Lustig, sagt Ihr, Master Connor!«, rief Rathina. »Das glaube ich nicht. Wir kommen von weit her, um Eure Weisheit und Hilfe zu suchen.« Und zu Tania gewandt, fügte sie hinzu: »Lass uns nun gleich zur Sache kommen, Schwester. Willst du dem sterblichen Heiler unsere Not erklären oder soll ich es tun?«
    Connor lächelte Rathina verwirrt an. »Äh … was geht denn hier ab? Ist das eine Herr-der-Ringe-Show oder so was?«, fragte er. »Und wenn ja, wer ist wer? Ist der Gollum schon vergeben? Sonst übernehme ich den.«
    »Willst du auch ’ne Tasse Tee, Gollum«, fragte Peter grinsend. Connor folgte ihm in die Küche.
    »Rathina!«, rief Tania. »Das war nicht sehr klug von dir. Du kannst nicht einfach so mit der Tür ins Haus fallen.«
    »Warum? Er muss die Wahrheit erfahren«, erwiderte Rathina unbeirrt. »Oder willst du Master Connor mit List und Tücke für unsere Zwecke gewinnen?«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Tania. »Aber ich wollte … okay, ich weiß auch nicht so genau, was ich wollte – aber ich hätte es auf jeden Fall anders gemacht …«
    Rathina nahm Tanias Gesicht in ihre Hände. »Wir haben keine Zeit für lange Reden, Schwester. Wir müssen diesen Mann um Hilfe bitten und mit ihm zusammen so schnell wie möglich ins Elfenreich zurückkehren.« Sie sah Tania tief in die Augen. »Hast du bedacht, wie wir wieder nach Hause kommen? Wir müssen das Elfenreich dort betreten, wo wir es verlassen haben – innerhalb der Mauern des Sommerpalastes –, denn mit einem Sterblichen in unserer Mitte werden uns die Wachen sicherlich nicht durchlassen, solange die Seuche im Elfenreich wütet.«
    »Ja, okay, wir müssen zu der Klippe zurück«, sagte Tania. »Aber darüber können wir uns später Gedanken machen. Erst mal müssen wir Connor dazu bringen, dass

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