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Das verfluchte Koenigreich

Das verfluchte Koenigreich

Titel: Das verfluchte Koenigreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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anderes, seit wir hier sind. Aber jetzt müssen wir uns überlegen, wie wir unbemerkt in den Palast kommen. Und ich bin dafür, dass wir das Medikament an Cordelia testen.« Sie wandte sich an Rathina. »Können wir in ihr Zimmer kommen, ohne dass man uns sieht?«
    »Ja, das müsste gehen.«
    »Und wie lange dauert es, bis das Antibiotikum wirkt?«, fragte Edric.
    »In ein paar Stunden müsste sich ihr Zustand deutlich gebessert haben«, sagte Connor. »Wenn alles nach Plan geht, hätte ich anschließend noch genug Zeit, um heil nach Hause zu kommen.«
    Tania kletterte auf den Rücksitz des Wagens. Sie bemühte sich, nicht mit dem Metall in Berührung zu kommen.
    Wenn ihre Stoßgebete erhört wurden, würde Connors Medizin in wenigen Stunden zu wirken beginnen. Und wenn sich zeigte, dass die Krankheit eingedämmt werden konnte, würde sie darauf bestehen, dass die Portale zwischen den Welten offen blieben, um weitere Medikamente ins Elfenreich zu holen.
    Die Epidemie würde besiegt werden, und das Elfenreich wäre gerettet. In ein paar Stunden würde hoffentlich alles gut werden …
    Tania streckte ihre schmerzenden Glieder und blickte zum Sternenhimmel auf. Sie war heilfroh, dass sie endlich aus der engen Blechbüchse aussteigen konnte.
    Ihr Kopf dröhnte von der langen Fahrt und Edric sah auch ziemlich mitgenommen aus. Früher hätten sie sich gegenseitig getröstet, aber jetzt waren sie befangen und hielten Abstand zueinander.
    »Wisst ihr überhaupt, wo wir hinmüssen?«, fragte Connor. Er hatte eine Taschenlampe aus dem Kofferraum geholt und knipste sie an.
    Bei Nacht hatte die Gegend etwas Gespenstisches. Der dunkle Himmel über ihnen schien endlos weit entfernt und Tania fühlte sich klein und verloren.
    »Wir haben die Stelle fast erreicht, an der wir angekommen sind«, verkündete Rathina, deren Orientierungssinn unfehlbar war, und führte sie ohne Zögern zum Klippenrand. »Hier war es«, sagte sie und breitete die Arme aus.
    »Bist du sicher?«, fragte Tania und Rathina warf ihr einen missbilligenden Blick zu.
    »Schon gut.« Sie standen jetzt dicht am Klippenrand, aber Tania vermied es hinunterzuschauen. Sie hörte die Brandung gegen die Felsen donnern. Nur wenige Schritte von ihr entfernt tat sich der schwindelnde Abgrund auf.
    Zitternd drehte sie sich um und streckte ihre Hände aus. »Haltet euch an mir fest«, sagte sie.
    Connor nahm ihre rechte Hand und Rathina packte ihr rechtes Handgelenk. Edric zögerte einen Augenblick, dann ergriff er ihre linke Hand.
    Tania machte den Seitwärtsschritt.
    Die Sterne erloschen und die Luft wurde still. Einen Augenblick später fanden sie sich im Geheimen Zimmer des Veraglad-Palasts wieder.



XVI
    E dric entzog Tania seine Hand, sobald sie im Elfenreich waren, als ob er ihre Berührung nicht ertragen könnte. Was war nur mit ihm los?
    »Wow!«, sagte Connor ehrfürchtig und brach als Erster das Schweigen. Staunend ließ er den Lichtkegel seiner Taschenlampe über die Steinwände des kleinen Raums und die zahlreichen Eingänge gleiten. »Wo sind wir hier?«
    »Ihr seid im Herzen des Veraglad-Palasts, Master Connor. Dies ist ein verborgener Ort«, sagte Rathina. »Diese Kammer mitsamt den Gängen, die zu unseren Gemächern führen, hat meine Schwester Eden mithilfe der Mystischen Künste aus massivem Stein geschaffen.« Sie sah Tania an. »So können wir Cordelias Gemächer betreten, ohne uns zu zeigen.« Sie deutete auf einen schmalen Schlitz in der Mauer. »Dort ist der Eingang«, fügte sie hinzu und griff nach Connors Taschenlampe. »Ich werde Euch den Weg leuchten.«
    Connor gab ihr die Taschenlampe. Rathina blickte in den Lichtstrahl und kniff die Augen vor dem grellen Licht zusammen. »Ein wunderbares Ding«, murmelte sie. »Wie hundert Kerzen ohne Flamme. Ist das … wie nennst du es, Schwester?«
    »Elektrizität«, sagte Tania.
    »Habt ihr denn keinen Strom?«, fragte Connor. »Ich meine, ist eure ganze Welt im sechzehnten Jahrhundert stehen geblieben?«
    »Der Ausdruck ›stehen geblieben‹ kommt hier nicht so gut an, Connor«, sagte Tania. »Und glaub mir, das hier ist ganz anders als das sechzehnte Jahrhundert, wie du es aus dem Fernsehen kennst.«
    »Okay«, stimmte Connor zu. »Ich hab’s kapiert. Allein dieser magische Seitwärtsschritt ist schon der Hammer und das ist wahrscheinlich längst nicht alles. Deine Schwester hat was von Mystischen Künsten gesagt. Was ist das genau? So was wie Magie?«
    »Jetzt ist keine Zeit für Plaudereien«,

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