Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene
Audienz beim Verborgenen waren jetzt mehrere Tage vergangen, und diese Audienz war nicht ein weiteres Mal gewährt worden. Luke und Ben teilten ihre Zeit zwischen zahlreichen Aufgaben auf: die Kammer weiter auszugraben, die die Baran Do als ihr dauerhaftes Quartier für die Zukunft betrachteten, die Höhlen zu erkunden und sich mit den anderen Bewohnern in dieser einsamen Umgebung zu unterhalten.
Ben wurde ungeduldig. Während er mit seiner Spitzhacke auf ein besonders hartnäckiges Felsstück eindrosch, stellte er sich vor, es sei das Gesicht des Verborgenen, eine Fantasie, die ihm bei der Arbeit eine gewisse Befriedigung verschaffte. »Dad, wir müssen von hier verschwinden.«
Luke, der Steintrümmer in einen kleinen Rollwagen schaufelte, lächelte - mit dieser hintergründigen Du-bist-noch-so-jung-Miene, die Ben so nervig fand. »Ist das unser Ziel?«
»Natürlich ist es das! Wir müssen hier raus, um unsere Mission fortzusetzen.«
»Aber ist das unser unmittelbarstes Ziel?«
»Klar, warum nicht?«
»Ben, was ist unsere Aufgabe als Jedi?«
Ben seufzte und ließ seine Spitzhacke sinken. Das hier würde eine von diesen Unterhaltungen werden. »Nun... die Macht im Gleichgewicht zu halten und den Leuten dabei zu helfen, im Einklang mit der Macht zu bleiben. Missstände aufzudecken und zu beheben. Als Modelle für besonders ansprechende Stiefelkollektionen zu dienen.«
»Gehen wir mal einen Punkt zurück. Missstände aufzudecken und sie zu beheben. Gibt es hier unten irgendwelche Missstände?«
»Absolut. Die haben Leute entführt. Was wir beheben können, indem wir fliehen.«
»Ist das der einzige Missstand?«
Ben hob für einen Moment seine Atemmaske, wischte sich das verschwitzte Gesicht mit dem Ärmel der überlangen Kel-Dor Robe ab und ließ die Maske wieder an Ort und Stelle sinken. Er atmete aus, um die heliumreiche Luft von Dorin aus der Maske zu drängen, und nahm einen neuen Atemzug, bevor er antwortete. »Ich schätze nicht. Diese Baran Do schaden sieh selbst. Einem Paranoiden hier runter in dieses Loch zu folgen, so zu tun, als seien sie tot...«
»Da hast du's. Die Macht ist eine Lebensenergie. Indem diese Kel Dors vorgeben, tot zu sein, negieren sie das Leben -um so unbeabsichtigt tatsächlich in gewisser Weise zu sterben. Wie viel Freude hast du hier unten gesehen? Wie viel Enthusiasmus?«
»Ich würde sagen, das reicht ziemlich weit in den negativen Bereich des Spektrums. Hier geht es allen bloß um ihre Pflicht, nicht um Fröhlichkeit.«
Luke schaufelte den letzten größeren Felsbrocken in seinen Karren. »Wenn wir jetzt also fliehen, was wird dann mit ihnen?«
Ben sackte geschlagen zusammen. »Sie werden ihre hässlichen kleinen Leben weiterleben, und alles bleibt beim Alten.«
»Korrekt.«
»Das haben die sieh aber selbst eingebrockt.«
»Gesprochen mit dem ganzen Mitgefühl und der ganzen Selbstlosigkeit eines Jugendlichen, der lieber etwas anderes täte, als das hier.«
Ben grinste unverfroren. »Da hast du vollkommen recht.«
In seiner freien Zeit zog Ben los, um die Geheimnisse der Höhlen zu lüften.
Zuerst stellte sich die Frage, was mit dem Zünder war. den der Verborgene angeblich besaß - der, der den Tunnel zum Einsturz bringen würde, der an die Oberfläche führte. Es hieß, dass der Verborgene den Zünder durch die Macht oder auf physikalischem Wege aktiveren könne. Ben machte sich auf, um dahinterzukommen, wo sich dieser Mechanismus befand.
Als die größte Halle verwaist war, suchte er den Thron des Verborgenen und die Plattform ab, auf der er stand. Er brauchte bloß Sekunden, um zu finden, wonach er suchte. Obwohl der Thron wirkte, als wäre er aus einem einzigen Block weißen Steins gemeißelt worden, traf das keineswegs zu. Bei näherer Betrachtung zeigte sich, dass er aus mehreren Teilen zusammengefügt war, deren fugen so fein und deren Maserungen so gut aufeinander abgestimmt waren, dass die Täuschung jedem, der mehr als einige Zentimeter entfernt war, nicht auffiel. Die rechte Armlehne ließ sich auf Scharnieren zur Seite klappen, und darunter befand sich ein einzelner Knopf - rund, schwarz, in eine rote Vertiefung eingelassen. Das musste er sein.
Allerdings ließ seine Entdeckung Ben die Stirn runzeln. Würde sich ein paranoider Geist für seine ultimative Tat mit einem einzigen leicht zu deaktivierenden Zünder zufriedengeben?
Ben klappte die Armlehne wieder zurück und setzte sich neben dem Thron auf das Podest. Er wagte es nicht, auf dem Thron
Weitere Kostenlose Bücher