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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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hin und her. Es gelang ihm nicht länger, seine Gemütsruhe vollends zu wahren. »Zu diesem Zeitpunkt stand er unter dem Einfluss der dunklen Seite der Macht, unter dem Einfluss des Geistes eines lange toten Sith-Lords. Doch in den darauffolgenden Jahren hat er sich als heldenhaft erwiesen, als Verteidiger des Lebens...«
    »Ja, das hat er. Das stelle ich auch gar nicht infrage. Allerdings möchte ich, dass Ihr Euch an die Zeit vor etwas mehr als dreißig Jahren zurückerinnert, kurz nachdem er alle umgebracht hat, die es nicht geschafft haben, Carida in den zwei Stunden, die er der Bevölkerung großzügigerweise ließ, zu verlassen. Natürlich war das Sonnensystem, das er zerstört hat, ein imperiales System, ein System Eures damaligen Feindes, was die Schwere seines Verbrechens in Euren Augen wohl abmildert. Ist das der Grund dafür, dass Ihr ihn beschützt, ihn vor den rechtlichen Folgen seines Vergehens abgeschirmt und ihn ausgebildet habt?«
    »Nein.«
    »Warum tatet Ihr es dann?«
    »Weil ich in sein Herz blicken und sehen konnte, dass er den Schatten von Exar Kun abgeschüttelt hatte, dass er nicht länger ein Handlanger der Dunklen Seite war und dass er seine Taten bereute.«
    »Er sagte, es täte ihm leid, und es war ihm ernst damit. Das genügte als ausgleichende Gerechtigkeit für die Millionen, die auf Carida starben?«
    »Das ist zu einfach dargestellt. Ich wusste, dass er wieder auf dem rechten Pfad war.«
    »Weil Ihr die Macht besitzt, so etwas zu erkennen. Weil Jedi genau darauf trainiert werden.«
    »Ja.«
    Daala seufzte. »Und weil sie darauf trainiert sind, den Leuten in ihr Herz zu blicken, Lügen von der Wahrheit zu unterscheiden, in die Zukunft zu schauen, um zu sehen, ob der Kriminelle sich ändern kann und sein Leben künftig damit verbringt, Blumen zu pflücken, können sie entscheiden, wem Dank gebührt und wer niedergemäht werden sollte, wem man vergeben und bei wem man es den gewöhnlichen Ordnungshütern überlassen kann, ihn dingfest zu machen. Sie beschützen den gemeinen Bürger, sind ihm jedoch keine Rechenschaft schuldig. Sie bezahlen nicht für ihre Fehler. Sie befolgen Regierungsbefehle, wenn diese Befehle mit ihrem Moralkodex in Einklang stehen, und wenn dem nicht so ist, dann eben nicht. Und das ist falsch. Jede andere Gruppierung, die ein solches Maß an Überheblichkeit, ein solches Desinteresse für das Rechtsstaatsprinzip an den Tag legt, würde als kriminelle Organisation eingestuft werden. Und genau darum geht es letztlich bei diesem Prozess!«
    Sie irrte sich. Und auch vom Jedi-Standpunkt aus lag sie größtenteils fälsch. Strich man jedoch die Macht aus der Gleichung, hatte sie mit einem Mal recht. Diese Erkenntnis erschütterte Luke bis ins Mark. Mittlerweile fiel es ihm schwer, sich daran zu erinnern, wie es gewesen war, sich nicht stets auf die Macht berufen zu können.
    Das war der Moment, in dem er es wahrnahm: das Böse, das. wegen dem die Macht ihn hierhergeführt hatte - damit er es sah. Er sah das Böse nicht als eine Person oder einen Gegenstand, sondern als einen Vorgang, als eine Entwicklung, an der er selbst Anteil hatte.
    Als er die Dinge nach besten Kräften aus Daalas Perspektive betrachtete, aus der Perspektive des gemeinen Bürgers, lief die einzige Wahrheit, die sich ihm dabei offenbarte, letztlich darauf hinaus, dass, wenn die Galaxis dachte, die Jedi stünden über dem Gesetz, dieser Gedanke so sicher zu Missbrauch führen würde, wie Giftkraut auf einem Misthaufen spross.
    Junge Jedi, die Zeuge wurden, mit welcher Leichtigkeit sich ihre Meister um allgemein verbindliche, aber lästige bürgerliche Verpflichtungen herumlavierten, mussten schlichtweg zu der Überzeugung gelangen, dass ein derartiges Verhalten ihr Recht war. Einige, die sich nah an der Grenze zwischen Heller und Dunkler Seite befanden, würden Daalas Ansicht beipflichten, dass Kyp Durron jeglichen Konsequenzen für seine Taten auf Carida entgangen war. würden Lukes Behauptung akzeptieren, dass Darth Vader erlöst worden war, dass er trotz seiner vielen Morde als Jedi und nicht als Sith gestorben war. jedoch ohne die wahre Bedeutung der Geschichte zu begreifen.
    Die Lösung dieses Problems kam wie ein bleiernes Leichentuch auf Luke herab. Um zu verhindern, dass dieses Böse weiter gedieh, musste er den Prozess verlieren, musste bestraft werden. Um das zu begreifen, hatte die Macht ihn hergeführt.
    Er suchte wieder Daalas Blick. »Wird als Nächstes Meister Durron vor Gericht

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