Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene
Eurer Bedürfnisse.«
Die Tür glitt auf, und Ben trat ein, der wie üblich in Schwarz gekleidet war; an einem Riemen trug er eine zylinderförmige dunkelgrüne Tasche über der Schulter. »Verzeiht mir. Ich hatte nicht die Absicht, euch zu stören.«
Luke schüttelte den Kopf. »Das hast du nicht. Ist der Flitzer bereit?«
»Der ist startklar.«
»Dann lass uns runtergehen!«
»Nach oben.«
Luke sah seinen Sohn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. »Ich dachte, ich hätte gesagt, du sollst den Flitzer für uns besorgen und ihn im unteren Hangar bereitstellen?«
»Das stimmt, aber in der Zwischenzeit habe ich neue Anweisungen bekommen.«
»Von wem?«
»Von Meister Hammer.«
Luke seufzte. Kenth hätte ruhig warten können, bis Luke das Gebäude verlassen hatte, bevor er anfing, seine Befehle zu widerrufen. »Dann lass uns gehen.«
Der Turbolift brachte sie nach oben und öffnete sich zu Lukes Überraschung - der erneut in eine Unterhaltung mit Cilghal vertieft war, weshalb er dem, was Ben dem Steuerprogramm des Aufzugs sagte, keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte - auf der Ebene der Großen Halle.
Die drei traten in die überfüllte Halle hinaus, und die in erwartungsvollem Ton geführten Gespräche erstarben.
Es schien, als wäre jeder Jedi auf Coruscant zugegen, wie auch einige, die derzeit in nahe gelegenen Sternensystemen stationiert waren, ebenso wie viele Nicht-Jedi. Einige Gesichter waren traurig, ein paar sogar tränenüberströmt, und selbst jene, die die angemessene Jedi-Gelassenheit an den Tag legten, umgab ein Hauch von Traurigkeit, von Resignation.
Bens nächste Bemerkung war kaum mehr als ein trockenes Flüstern: »Ich glaube nicht, dass ich jemals so viele braune Gewänder auf einem Haufen gesehen habe. Als wäre man im Ausstellungsraum der langweiligsten Textilfabrik der Welt.«
Luke unterdrückte ein Prusten. »Still!«
Meister Hamner kam näher, also trat Luke vor und streckte die Hand aus. »War das deine Idee, Kenth?«
»Leias, meine, die von jedem Mitglied des Rats und vieler anderer sonst. Viele hatten Rotschaften, Botschaften, die sie jetzt persönlich übermitteln werden, während Ihr Euch zur Stirnseite der Halle begebt, doch eine Botschaft ist ihnen allen gemein.« Kenth legte einen Arm um Lukes Schultern und drehte ihn in Richtung des fernen Haupteingangs, ehe er mit der freien Hand auf die Menge an Jedi-Meistern, Jedi-Rittern. Schülern und Freunden deutete. »Vor vierzig Jahren gab es in der gesamten Galaxis einen einzigen praktizierenden Jedi, und der Orden und der Tempel waren bloß vage Begriffe, die in Gerüchten hinter vorgehaltener Hand fielen. Das, was heute hier zu sehen ist - das ist Euer Werk, Meister Skywalker!«
Ohne, dass er es wollte, spürte Luke, wie sich seine Kehle zuzuschnüren versuchte. »Nicht allein.« Seine Worte klangen bloß ein wenig heiser.
Kenth nickte. »Nicht allein. Doch wenn man alle anderen Beteiligten weglässt, die ihren Anteil an dieser Entwicklung hatten, sieht das Endergebnis nicht viel anders aus. Ohne Luke Skywalker hingegen verschwindet all dies wie ein Holodrama, das mittendrin ausgeschaltet wird.« Er nahm sanft seine Tasche aus der Hand. Dann gab er Luke einen leichten Schubs nach vorn. »Ich werde das in den Gleiter bringen lassen.«
Das war das Zeichen für die anderen in der Halle, sich einzeln oder in kleinen Gruppen vorwärtszudrängen. Luke die Hand zu schütteln, ihn zu umarmen oder ihm Abschiedsküsse zu geben, und einigen glitzerten Tränen auf den Wangen. Ben, dem seine Tasche ebenfalls abgenommen wurde und der die ganze Zeit über in Lukes Nähe blieb, wurde dieselbe Aufmerksamkeit geschenkt.
Da waren Kyp und Octa, Kam und Tionne, Saba Sebatyne in ihrer ganzen reptilienhaften Würde. Kyle Katarn, die doppelt traurige Familie Horn, Besucher wie Jag Fel und Talon Karrde. Alles, was an Veteranen der Staffel Rot und der RenegatenStaffel Rang und Namen hatte, mit denen Luke vor so vielen Jahren und seitdem immer wieder geflogen war - darunter vor allen Dingen Wedge Antilles. Da waren Jedi-Ritter und Schüler, die er kaum kannte, eine solche Veränderung zu damals, als er jedes einzelne Mitglied des Jedi-Ordens persönlich ausgebildet hatte, eine Veränderung, die gleichermaßen befriedigend und auch ein bisschen beunruhigend war.
Leia, Han und Jaina waren unter den Letzten, die ihn in ihrer Mitte empfingen und denen er am längsten Zeit schenkte. »Du wirst bald wieder zu Hause sein«, versicherte Leia ihm. Sie zwang
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