Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene
Tendra und ich. Hier, ich zeige dir, was ich meine.« Lando griff nach vorn, und seine Hände verschwanden zu beiden Seiten des Schirms, als er offensichtlich seinen Monitor packte. Er drehte ihn um und schwang die Holokamera von sich weg. Han rechnete damit, dass er sie auf Tendra richten würde, Landos Ehefrau, oder auf Nien Nunb, seinen sullustanischen Geschäftsführer, doch stattdessen kam eine andere graue Wand ins Bild, die mit dem Hologramm eines schimmernden, skelettartigen YVH-Kampfdroiden dekoriert war, der von Tendrando Arms hergestellt wurde, einem von Landos Unternehmen.
Gleichwohl, es war nicht das dreidimensionale Bild des bedrohlichen Droiden, das Hans Aufmerksamkeit erregte. Es war ein gezackter Riss in der Wand dahinter, der sich von oben rechts nach unten links erstreckte und in beiden Richtungen noch über das Aufnahmefeld des Holokoms hinausging.
Leia holte tief Luft. »Was hat das verursacht? Hat ein Hutt auf eurem Dach gesessen?«
Lando schwang den Monitor wieder zu sich herum. »Beben. Erdbeben, ziemlich heftige. Ihre Stärke und Häufigkeit nimmt zu, und die Wissenschaftler, die ich darauf angesetzt habe, kommen nicht dahinter, warum.«
Han runzelte die Stirn. Nien Nunb war der Geschäftsführer von Landos Glitzerstim-Spice-Minen, was ein deutlicher Hinweis darauf war, wo sich Lando jetzt aufhalten musste. »Bist du auf Kessel?«
Lando nickte. »Ich befinde mich im Ersatzkommunikationszentrum meines Hauptbürogebäudes. Das primäre Kom-Zentrum wurde beim letzten Erdbeben zerstört.«
Han zog eine Grimasse. »Lando, brich deine Zelte dort ab! Kessel ist eine zum Untergang verdammte Welt.« Kessel, ein winziger Planet in der Nähe des Schlunds, war für viele Dinge berüchtigt. Kessel war der Ursprung von Glitzerstim, einer Droge, für die es ebenso viele legale wie illegale Anwendungsmöglichkeiten gab, und die Quelle einer großen Menge an Schmuggelaktivitäten. Die Spice-Minen des Planeten waren verrufen und so lange von Zwangsarbeitern ausgebeutet worden, dass die Redewendung »in den Minen auf Kessel landen« auch Jahrzehnte, nachdem sich das System geändert hatte, nach wie vor ein Schicksal war, das Kindern angedroht wurde, um sie dazu zu bringen, sich anständig zu betragen. Darüber hinaus war der Planet eine der Grenzmarken der Schmuggler - und Rennroute, die nach dieser Welt benannt worden war: der Kessel-Flug.
Die ganze Zeit über entwich von dem Planeten, auf dem nur eine geringe Schwerkraft herrschte, Atmosphäre in den Weltraum. Die uralten Pflanzen, die dort wuchsen, mühten sich zunehmend verzweifelter darum, diesen Verlust an Atmosphäre wieder auszugleichen, doch nach und nach hatten sie in diesem ungleichen Kampf das Nachsehen. Letzten Endes würde alles Leben von dem Planeten verschwinden.
Lando schüttelte den Kopf. »Es ist nach wie vor ein profitables Geschäft und die einzige Quelle für Glitzerstim überhaupt. Unsere Bemühungen, Kolonien der Energiespinnen, die das Zeug produzieren, anderswohin zu verlegen, waren nicht sonderlich erfolgreich.«
Han setzte sich aufrecht hin. »Ihr versucht, sie dazu zu bringen, auch auf anderen Planeten zu überleben?«
»Ja, aber sie hören einfach auf zu fressen und sterben...«
»Gut!«
Lando tat seinen Ausbruch mit einem Handschlag ab. »Wir brauchen mehr Zeit, um an diesem Problem zu arbeiten. Viel mehr Zeit.«
Han unterdrückte ein Schaudern. Damals, in seinen Schmugglertagen, bevor er Luke oder Leia auch nur gekannt hatte, hatte er eine Ladung Glitzerstim lieber über Bord geworfen, als sich damit von imperialen Ermittlern erwischen zu lassen - eine Entscheidung, die dazu geführt hatte, dass er jahrelang Handlanger von Jabba dem Hutt, dem das Spiee gehörte, am Hals hatte. Viel später hatte er selbst einige Zeit in diesen Minen zugebracht, unter den Verurteilten, und war einer der Ersten gewesen, die den Angriff einer Energiespinne überlebt und der Galaxis von der Existenz dieser Spezies berichtet hatten. Diese Erfahrung hatte ihm etliche schlechte Erinnerungen beschert. »Ihr braucht einen Jedi.« Er schenkte Lando ein hilfreiches Nicken. »Ihr braucht Kyp Durron. Er ist ein Meister, er hat wesentlich mehr Zeit in diesen Minen verbracht als ich...«
Lando ahmte seinen Tonfall nach. »Es ist unmöglich, mit ihm zurechtzukommen, er hasst Kessel noch mehr als du, er ist nicht mein Freund...«
»Natürlich helfen wir dir«, sagte Leia.
Han sah sie an. »Nein, nein, nein! Warte, bis du einen Schluck Kaf hattest.
Weitere Kostenlose Bücher