Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
Vom Netzwerk:
Vielleicht zerbrach er, als Vergere ihn diese ganze Zeit über folterte. Vielleicht zerbrach er, als er noch ein Kind war, als er, du und Anakin Kindermädchen und Aufpassern überlassen wurdet, während eure Mutter und euer Vater unterwegs waren, um sich um andere Dinge zu kümmern.« Tahiri hob eine Hand, um einer bissigen Erwiderung von Jaina zuvorzukommen. »Ich will darüber kein Urteil fällen. Sie wurden einfach in zu viele Richtungen zugleich gezerrt, von zu vielen Pflichten, und wenn das passiert, leidet immer jemand darunter.« Sie runzelte die Stirn, als sie sich auf etwas einen Reim zu machen versuchte. »Ich denke, möglicherweise ist er zu einem anderen Zeitpunkt zerbrochen, nämlich, wann auch immer er zu dem Schluss gelangte, dass die Galaxis ein gewaltiger, hässlicher Ort ist, der gezähmt werden musste. Was auch immer ihn auf diesen Gedanken gebracht hat, hat einen so fürchterlichen Eindruck auf ihn gemacht, dass er etwas noch Fürchterlicheres werden musste, um ihm die Stirn zu bieten.«
    Jag schaute zweifelnd drein. »Dann glaubst du nicht, dass Lumiya ihn gebrochen hat?«
    »Ich denke, sie hat ihn geformt.« Jetzt wirkte Tahiri verletzlich, viel offener als vorhin, als Jaina und Jag ihr Apartment betreten hatten. »Ich wurde auch schon gebrochen. Ich wände von den Yuuzhan Vong gebrochen. Ich zerbrach, als Anakin starb. Und wieder, als ich erfuhr, dass ich bei ihm sein könnte, für kurze Augenblicke. Jedes Mal, wenn man zerbricht, können einen äußere Kräfte formen, und du kannst nichts tun, um sie daran zu hindern. Nein, ich glaube nicht, dass es eine Rolle spielt, wann Jacen zum Sith wurde. Ich denke, es ist viel wichtiger zu wissen, wann er zerbrach.«
    Jaina und Jag wechselten einen Blick. Jaina sagte: »Das ist eine interessante Theorie.«
    Tahiri brachte ein bitteres kleines Lachen zustande. »Und das bedeutet in der Solo-Sprache: Das ist das Dämlichste, was ich je gehört habe.«
    »Nein, ich meine es ernst. Ich werde das an den Großmeister weitergeben. Ob jetzt richtig oder falsch, deine Überlegungen zeigen einige Richtungen für unsere Nachforschungen auf, an die wir bislang noch nicht gedacht haben.«
    »Oh.« besänftigt entspannte sich Tahiri. »Vielen Dank.«
    Als sie aufbrachen, umarmte Jaina - einem plötzlichen Impuls folgend - Tahiri, etwas, das sie seit Jahren nicht getan hatte, und Tahiri hielt sie ihrerseits in den Armen.
    Auf dem Weg zum Turbolift sagte Jag: »Ich fürchte, es ist mir unmöglich, ihr so bereitwillig zu vergeben. Sie hat einen Mann ermordet, für den ich tiefsten Respekt empfand.«
    Jaina nickte. »Ich hatte auch große Achtung vor Admiral Pellaeon. Aber wer hat ihn wirklich umgebracht? Die Frau, mit der wir gerade gesprochen haben, und die von einem sehr dunklen Ort einen Weg zurück ins Lieht zu finden versucht, oder die Frau von vor zwei Jahren?«
    »Die eine entspringt der anderen. Sie sind untrennbar miteinander verbunden.« Jag blieb vor dem Turbolift stehen und drückte den Knopf, um die Kabine zu rufen. »Ist sie aller Verantwortung für das entbunden, was sie getan hat, bloß weil sie mit einem Mal zu dem Schluss gelangt ist, dass es falsch war?«
    »Keiner von uns wurde jemals auf die Art und Weise gebrochen wie sie.« Jaina stellte fest, dass ihre Stimme ungewöhnlich sanft klang. »Vielleicht sind wir dafür zu eigensinnig oder zu beschränkt, oder womöglich sind wir einfach auch noch nie mit etwas konfrontiert worden, das unser innerstes Selbst so verletzen konnte, wie es ihr widerfahren ist. Woher willst du wissen, wozu wir in ihrer Situation imstande wären?«
    Jag dachte darüber nach, gab sich jedoch ratlos. »Die Jedi haben einen größeren Glauben an Erlösung als ich. Ich will damit nicht sagen, dass mein Weg der bessere ist. Ich bin mir bloß nicht sicher, ob ich tun könnte, was du tust - jemandem etwas so Monströses vergeben.«
    »Dann hoffe ich, dass ich in deiner Gegenwart nie einen wirklich schwerwiegenden Fehler machen werde.«

9. Kapitel
JEDI-TEMPEL, CORUSCANT
    Als ranghoher Jedi-Ritterin - als einer, von der es hieß, sie werde für den Rang einer Meisterin in Betracht gezogen - stand Jaina ein Privatquartier zu, wenn sie sich im Tempel aufhielt. Die Gemächer waren klein und kahl, boten ihr jedoch mehr Ruhe als die für die jüngeren Jedi-Ritter und Schüler reservierten Schlafsäle.
    An ihrem Tisch studierte sie vorläufige Informationen, die auf ihren Wunsch hin über die Kopfgeldjäger der Staatschefin

Weitere Kostenlose Bücher