Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen
alles.«
»Glauben Sie, dass es sich hierbei schlichtweg um einen bislang unbekannten Nebeneffekt des Jedi-Seins handelt?«, hakte Tyrr nach, obgleich Daala sich bereits abgewandt hatte und einen anderen Reporter ansah, der flehentlich die Hand gehoben hatte.
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Yaqeels Hand um ihr Lichtschwert geschlossen, genau wie die von Barv, obwohl er bei der Anstrengung vor Schmerz grunzte. Eine flossenartige Hand berührte ihr Handgelenk, ein wenig feucht, kühl, und sandte Gleichmut durch die Macht.
»Nicht«, sagte Cilghal mit leiser Stimme. »Gebt ihnen nicht noch mehr Munition, die sie gegen uns einsetzen können. Was mich betrifft, so habe ich genug gehört, und ich wage zu behaupten, dass wir diese besondere Ansprache noch häufig genug im HoloNet sehen werden, immer und immer wieder, sodass wir später gewiss noch alles mitbekommen, was wir jetzt verpassen. Kommt, lasst uns Bazel versorgen, und dann reden wir!«
Yaqeel knurrte leise und nickte. Cilghal sprach weise, auch wenn es die Bothanerin schmerzte, einfach dazustehen und mit anhören zu müssen, wie solche widerwärtigen Dinge über Valins und Jysellas Herkunft gesagt wurden.
»Kaum zu glauben, dass jemand so tief sinken kann«, murmelte sie. drehte sich um und folgte den anderen Jedi. Sie trat an Barvs Seite und lächelte beruhigend zu ihm auf, während sie seinen Arm um ihre Schultern legte, damit sie ihn beim Gehen stützen konnte. Cilghal war auf seiner anderen
Seite. Sie und die anderen Jedi, die aus dem Tempel gekommen waren, bewegten sich stetig, unauffällig in Richtung ihres Zufluchtsorts zurück. Offenbar jedoch nicht unauffällig genug.
»Jedi!«, ertönte Javis Tyrrs Stimme. Yaqeel blieb abrupt stehen. Barv drehte seinen gewaltigen Kopf, um den Reporter zu betrachten. In seiner grunzenden, gutturalen Sprache schalt er Tyrr dafür, die Neuigkeiten nicht unparteiisch weiterzugeben und offensichtlich von Vorurteilen geprägt zu sein. Ein derartiges Verhalten, sagte Barv, stünde einem Journalisten nicht gut zu Gesicht, und Tyrr sollte es eigentlich besser wissen. Obwohl die Zurechtweisung glimpflich war, klang die ramoanische Sprache stets, als wäre der Sprecher bestrebt, jemandem verbal den Kopf abzureißen, und Tyrr, der zweifellos kein einziges Wort davon verstand, schreckte unmerklich zurück.
»Möchtet Ihr Admiralin Daalas Ansprache in irgendeiner Form kommentieren? Ich bin Zeuge des Kampfs zwischen Euch beiden und Jysella Horn gewesen. Ich nehme an, Ihr habt versucht, sie aufzuhalten? Könnt Ihr uns sagen, warum? Wie groß ist die Gefahr, die von ihr ausgeht? Wie weit reicht diese sonderbare Geisteskrankheit?«
Cilghal, die mit der rechten Flosse mehr Geduld zeigte, als in Yaqeels gesamtem pelzigen Körper steckte, trat vor, bevor die Bothanerin darauf mit einer scharfen Erwiderung reagieren konnte.
»Die Jedi sind offenkundig höchst besorgt über den gegenwärtigen Stand der Ereignisse, woran sich seit dem ersten Zwischenfall nichts geändert hat. Wir tun alles, was in unserer Macht steht.«
Sie schenkte ihm ein Lächeln und wandte sich dann entschlossen wieder dem Tempel zu. Yaqeel wusste, dass sie das nicht tun sollte, doch sie konnte nicht dagegen an, über ihre Schulter einen letzten finsteren Blick auf Javis Tyrr zu werfen. »Das verheißt nichts Gutes«, murmelte sie.
Daala lehnte sich in der bequemen Nerflederpolsterung ihres chauffierten Gleiters zurück und seufzte, während sie sich mit einer Hand durchs Haar fuhr. Ihr gegenüber saß ihr persönlicher Assistent, Wynn Dorvan. Hager, unscheinbar, jedoch stets vollkommen adrett, ohne dass ein einziges braunes Haar nicht da war, wo es sein sollte, hatte er sich in den letzten anderthalb Jahren für sie von unschätzbarem Wert erwiesen. Von solchem Wert, dass sie die Vorschriften gelockert hatte und ihm hin und wieder die Begleitung durch sein Haustier - ein Chitlik - erlaubte, das jetzt auf seiner Schulter hockte, ein kleines, orange gestreiftes Beuteltier von Ord Cestus, das als Haustier derzeit der letzte Schrei war. Das Tier war ruhig, stubenrein und neigte dazu, sich dunkle Stellen zu suchen, wo es den Großteil des Tages verschlief, sodass die kleine Kreatur weder für Dorvan noch für Daala eine nennenswerte Ablenkung darstellte.
Es war Dorvan gewesen, der gerade das HoloNet durchforstet hatte, als die Nachrichtenübertragung begann, so, wie er es auch gewesen war, der sie darüber informiert hatte, was vorging. Jetzt schaute er zu ihr auf,
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