Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen
ihnen waren die ihres Haars und die der schweren schwarzen Gewänder, wenn der Wind mit ihnen spielte.
Dann, wie auf ein ungehörtes Signal hin, rührte sich einer von ihnen. Das sanfte Geräusch des Ozeans wurde von einem scharfen Zzssssch untermalt. Die beinahe perfekt symmetrischen, schwach violetten Gesichtszüge von Vestara Khais Widersacher verwandelten sich schlagartig in ein kränklich grünes Relief. Vestara aktivierte die eigene Klinge mit einer fließenden Bewegung, salutierte ihrem Gegner damit, ging in Position und wartete, um zu sehen, wer den ersten Zug machen würde. Sie balancierte in ihren Stiefeln leicht auf den Fußballen, bereit, nach links, nach rechts oder senkrecht nach oben zu springen. Doch ihr Widersacher rührte sich nicht.
Die Sonne stand im Zenit, und ihr Licht war harsch, setzte ihnen körperlich zu. In ihren schweren dunklen Roben war es drückend heiß, doch sie würde das Gewand ebenso wenig ablegen wie ihre Waffe oder ihre Herkunft. Die Robe war traditionell, uralt, ein wichtiger, geschätzter Teil ihrer selbst, und sie würde die Unannehmlichkeit erdulden. Der Stamm schätzte Stärke ebenso sehr wie Schönheit, belohnte Geduld genauso wie Initiative. Weise war derjenige, der wusste, wann was davon geboten war.
Vestara sprang mit einem Satz vor.
Nicht auf ihren Gegner, sondern nach links und an ihm vorbei, wo sie nach oben sprang, sich in der Luft drehte und mit der Klinge zuschlug. Sie spürte, wie die Klinge auftraf, und hörte ihr charakteristisches Zischen. Er keuchte, als sie landete, herumwirbelte und sich in Verteidigungsposition hinkauerte. Die sandige Oberfläche war heimtückisch, und ihr Fuß rutschte aus. Sie fing sich beinahe sofort wieder, doch dieser Augenblick war alles, was er brauchte, um sich auf sie zu stürzen.
Er hämmerte mit Hieben auf sie ein, die mehr von Kraft als von Anmut zeugten, sein schlanker Körper voll geschmeidiger Muskeln. Sie parierte jeden Schlag, die Klingen trafen zischend aufeinander, und dann duckte sie sich unter dem letzten Hieb hinweg. Geschick und Gewandtheit waren ihre Verbündeten, und sie setzte beides freigiebig ein.
Ihr langes, hellbraunes Haar hatte sich aus dem hastig gebundenen Knoten gelöst, und die Strähnen waren eine Ablenkung. Sie pustete nach oben, um ihr Blickfeld zu klären -gerade noch rechtzeitig, um einen weiteren der kräftigen Schläge abzublocken.
»Verflucht!«, murmelte sie. sprang zurück und wechselte die Klinge in die andere Hand. Sie konnte das Lichtschwert perfekt mit beiden Händen führen. »Du wirst besser. Ahri.«
Ahri Raas, Schüler, Angehöriger der hier heimischen - und unterworfenen - Spezies der Keshiri und Vestara Khais bester Freund, schenkte ihr ein Lächeln. »Dasselbe würde ich über dich sagen, Ves, wäre der Umstand nicht gewesen, dass du es dir mit diesem Sandsprung jedes einzelne Mal vermas...«
Sie unterbrach ihn mit einem plötzlichen Sprung nach vorn und nach oben, um auf seinen Schultern zu landen, dort mithilfe der Macht etwas zu balancieren und das Lichtschwert senkrecht nach unten zu rammen. Sie zielte auf seinen Rücken, zwischen seine Schulterblätter. Er warf sich nach vorn, schleuderte sie mit der Macht von sich, jedoch nicht, bevor die Spitze ihrer glühend roten Klinge sein Gewand berührte. Ahris Hechtsprung fand ein jähes Ende, als sich sein Körper vor Schmerz krümmte. Selbst die Übungslichtschwerter verpassten einem einen kräftigen Schlag.
Vestara sprang, als Ahri wegtauchte, und nutzte seinen Machtstoß zum eigenen Vorteil, um sich in der Luft zweimal zu drehen und ihm gegenüber sicher zu landen. Sie grinste vor Zufriedenheit, als sie ihre widerspenstigen Locken beiseitestrich. Ahri krachte zu Boden, rollte sich im Sand ab und kam wieder auf die Füße. Mit der Anmut einer Tänzerin streckte Vestara ihren Arm aus.Ahris Lichtschwert wurde ihm aus der Hand gerissen und flog in die ihre. Sie packte es und nahm die Jar'Kai-Stellung ein. bereit, mit beiden Klingen auf ihn loszugehen. Ahri schaute auf, seufzte und ließ sich wieder zurück in den Sand fallen.
»Und du lässt dich viel zu leicht ablenken. Konzentration, Ahri, Konzentration!«, schalt sie ihn. Sie vollführte eine beiläufige Geste, bloß ein leichtes Rucken ihres Kinns, und eine Handvoll Sand flog auf Ahris Gesicht zu. Murmelnd hob er seine leere Hand und nutzte die Macht, um die Sandkörner abzuwehren.
»Es ist bloß Training, Ves«. murmelte er. kam wieder hoch und klopfte sich den Sand
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