Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen
Lukes Augen weiteten sich. »Nein. Nicht zu Jacen. zumindest nicht zum Leibhaftigen.«
»Aber. in der Macht hat sich keine Spur von ihm gefunden«, erinnerte Ben seinen Vater. Wie immer stimmte dieser Gedanke ihn traurig. Ungeachtet all der Wut, die er seinem verstorbenen Cousin einst entgegengebracht hatte, hatte Ben gelernt, ihm zu vergeben, auch wenn er genau wie Luke nach wie vor verstehen musste, was ihm widerfahren war. Jaina hatte ihnen allen versichert, dass Jacen einige Sekunden vor seinem Ende wieder er selbst gewesen war, nicht Darth Caedus. Und Ben hatte Jacen geliebt. Bei dem Gedanken daran, seine Präsenz nie wieder wahrzunehmen, überkam Ben ein ungemütliches, leicht unbehagliches Bedauern, als würde irgendetwas für alle Zeiten ungeklärt bleiben.
Luke schüttelte den Kopf. »Das meine ich nicht«, sagte er, und in seiner Stimme lag ein Anflug desselben Kummers, den Ben verspürte. »Ich habe mich gefragt, ob Caedus irgendwie imstande war zu sehen, dass seine Herrschaft als Sith letztlich zu Ende gehen würde. Und falls er das vorhergesehen hat. ob diese ganze Situation dann womöglich etwas ist, das er arrangiert hat, indem er im Fluss in die Vergangenheit gereist ist.«
Ben starrte seinen Vater mit großen Augen an. »Kann man so was?«
Lukes Miene zeigte Missfallen. »Man kann die Zukunft bis zu einem bestimmten Grad beeinflussen, ja. Caedus hatte keine Gelegenheit, sich einen Schüler zu suchen und ihn auszubilden, um sein Werk fortzuführen, wenn er tot ist. Er konnte dich nicht brechen, und er war nicht in der Lage, Tahiri vollends zu verderben. Vielleicht hat er diesen Weg gewählt, um eine Art Vermächtnis zu hinterlassen.«
Ben war Jacen mehr als bloß ein Stückchen einen sehr dunklen Pfad hinab gefolgt, doch er war nicht der Dunklen Seite verfallen. Er wusste, dass Caedus von ihm gedacht hatte, er sei zu schwach dafür. Am Ende jedoch hatte er festgestellt, dass das, was Caedus als Schwäche abgetan hatte, von den Jedi als ihre größte, wahrhaftigste Stärke betrachtet wurde.
»Ich. Ich nehme an, das wäre möglich«, meinte Cilghal.
Der Widerwille in ihrer Stimme war nicht zu überhören. »Mit Sicherheit sollte man dem nachgehen, so beunruhigend diese Vorstellung auch sein mag.«
»Er hat bei den Aing-Tii studiert«, merkte Ben an. Es gab eine Zeit, als er so ziemlich jeden Ort gekannt hatte, an dem sich Jacen im Zuge seines fünf Jahre währenden Abenteuers, das ihn quer durch die Galaxis führte, aufgehalten hatte. Er war verzweifelt bemüht gewesen, Jacen nachzueifern, und jetzt sah es langsam so aus, als würde er das in gewisser Weise tatsächlich tun, wenn auch unter völlig anderen und wesentlich traurigeren Umständen. »Vielleicht sollten wir mit ihnen reden.«
Cilghal stieß ein kratzendes, gurgelndes Lachen aus. »Das dürfte wesentlich leichter gesagt als getan sein. Die Aing-Tii sind Fremden gegenüber bekanntermaßen höchst unfreundlich, und selbst in den Tempelaufzeichnungen finden sich bloß sehr wenige Informationen über sie.«
»Ich denke, Ben hat recht«, sagte Luke. »Es geht um mehr, als bloß einem Macht-Trick auf den Grund zu gehen, den Jacen beherrscht hat. Das Flusswandeln könnte der Schlüssel zum Verständnis der gesamten Situation sein. Falls Caedus im Fluss gereist ist und diese. diese mentale Instabilität als eine Art Bombe platziert hat, die so eingestellt war, dass sie explodiert, wenn er versagt, dann könnte uns das Wissen darüber, wie er das gemacht hat, dabei helfen herauszufinden, wie wir das Ganze ungeschehen machen können. Ich weiß, dass wir nicht sonderlich viele Informationen über die Aing-Tii besitzen, aber ich benötige alles, was immer sich finden lässt.«
»Soviel ich weiß, leben sie im Kathol-Rift«, meinte Cilghal. Sie seufzte und schloss einen Moment lang ihre großen Augen. »Ich werde alles schicken, was ich in Erfahrung bringen kann, Großmeister.«
Luke pfiff leise. »Im Kathol-Rift? Dann muss ich alles wissen, was dazu auszugraben ist. Diese Sache wird immer besser und besser.«
»Was ist am Kathol-Rift so schlimm?«, fragte Ben.
»Das erzähle ich dir später«, sagte Luke. »Vielen Dank, Cilghal. Aber hieß es nicht, dass es auch positive Neuigkeiten gebe? Ich glaube, die könnte ich jetzt gut gebrauchen.«
Cilghal lächelte schwach. »Ben hat vorhin Seff Hellin erwähnt. Es freut mich, berichten zu können, dass er gefangen genommen wurde - von den Jedi. Augenblicklich haben wir ihn zur Untersuchung tief
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