Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen
kommt«, entgegnete Luke.
Daala antwortete auf Tyrrs Frage mit der Gewandtheit einer geborenen Politikerin und schaffte es, sowohl die Jedi als auch die Horns zu verleumden, ohne wirklich etwas zu sagen, das als aufhetzerisch ausgelegt werden konnte, ja, sie ging sogar so weit, den Reporter zu tadeln, er solle ihr »nicht die Worte im Mund umdrehen«.
Luke seufzte, als Daala ihre Ansprache beendete und zu ihrem Gleiter zurückkehrte. Der Reporter machte weiter mit dem Versuch, Stellungnahmen von Bazel und Yaqeel zu erhalten, bis schließlich Cilghal selbst ins Bild trat.
»Die Jedi sind offenkundig höchst besorgt über den gegenwärtigen Stand der Ereignisse, woran sich seit dem ersten Zwischenfall nichts geändert hat. Wir tun alles, was in unserer Macht steht.«
»Verzeihung, Meister Skywalker«, sagte Cilghal jetzt, ihre raue Stimme von Bedauern geprägt. »Ich hätte es vorgezogen, nicht für die Jedi zu sprechen, bevor wir die Gelegenheit hatten, diese Angelegenheit zu diskutieren und uns der Öffentlichkeit als vereinte Front zu präsentieren.«
»Es war genau das Richtige, keine Sorge«, versicherte Luke ihr. »Wann treffen sich die Meister?«
»Noch in dieser Stunde. Die Frage ist: Wie viel von dem, was der Reporter gesagt hat, ist korrekt?«
Ben zog seine rotbraunen Augenbrauen zusammen. »Dad«, setzte er an, um zu protestieren, doch Luke hielt eine Hand hoch, um seinen Kommentaren zuvorzukommen.
»Das sind zwei Jedi, die eng miteinander verwandt sind«, stellte Luke fest. »Das ist etwas, das - wiederholt - zur Sprache kommen wird, und dann müssen wir eine Erklärung dafür parat haben. Ist es möglich, dass es sich um eine genetische Veranlagung handelt? Das wird den Horns nicht gefallen, aber ich wette, sie wissen genauso gut wie wir, dass wir dem nachgehen müssen.«
»Was ist mit Seff Hellin?«, merkte Ben an. »Er ist kein Horn, und er war der Erste, bei dem irgendwelche dieser Symptome aufgetreten sind.«
Luke lächelte seinen Sohn an. »Gutes Argument, und noch dazu korrekt.« Er wandte sich wieder dem holografischen Bild der Mon Calamari zu. »Und es stimmt, Cilghal. Es sieht in der Tat danach aus, als wäre Jysella im Fluss gewandelt. Sie hat sich nicht genügend konzentriert, um einfach bloß gute strategische Schläge anzubringen.«
Cilghal neigte den Kopf. »Um ehrlich zu sein, wäre es mir lieber, es wäre Letzteres gewesen«, gab sie zu.
»Mir auch.«
»Drei von drei«, sagte Ben. »Drei von drei was?«
»Drei Jedi, die dieselbe Art paranoiden Verhaltens und zugleich Fähigkeiten an den Tag legen, die sie eigentlich nicht besitzen sollten.«
»Fähigkeiten, die Jacen erlernt hat, die sie aber unmöglich selbst gelernt haben können«, stimmte Cilghal nickend zu.
»Exakt.« Ben fing an, sie an seinen Fingern abzuzählen, während er sich erhob. Er musste seinen aufgewühlten Körper bewegen, der es leid war, sich auf so beengtem Raum aufzuhalten, um seine Gedanken zu sammeln. »Erstens: Seff war imstande, seine Widersacher erstarren zu lassen und ihnen mitten im Kampf ihre Waffen zu entreißen. Zweitens: Valin war in der Lage, eine Festnahme zu fingieren - indem er die Eindrücke, die seine Gehirnwellen ausstrahlten, so gut manipuliert hat, dass er alle zum Narren halten konnte. Und drittens: Jysella ist flussgewandelt. Das ist nicht viel, aber das Beste, was wir augenblicklich haben. Es ist der einzige gemeinsame Nenner, den ich bei alldem erkennen kann.«
Ben blieb stehen, drehte sich um und stellte fest, dass sowohl die holografische Cilghal als auch sein Vater ihn anblickten. Er errötete ein wenig und fragte sich, ob er geschwafelt hatte, doch in den blauen Augen seines Vaters sah er Zustimmung.
»Dem pflichte ich bei«, meinte Cilghal. »Wie es scheint, hat die Entscheidung, die Verbindung zu Jacen zu untersuchen, tragischerweise nach wie vor ihre Berechtigung. Wir haben immer noch keinerlei Hinweise darauf, dass Jacen zu diesen drei Jedi-Rittern irgendwelchen Kontakt hatte.«
»Aber da muss es einen Zusammenhang geben«, platzte es aus Ben heraus, ehe er sich verbesserte: »Nun. jedenfalls verlangt die Logik, dass es einen geben sollte.«
»Die Baran-Do-Weisen waren nicht in der Lage, in dieser
Angelegenheit irgendwelches Licht ins Dunkel zu bringen«, sagte Luke. »Ich frage mich, ob wir nicht das falsche Nerf hüten, der falschen Fährte folgen.« Er lehnte sich mit zusammengekniffenen Augen in seinem Sessel zurück und dachte nach. »Eine Verbindung zu Jacen.«
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