Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
Vom Netzwerk:
Flusswandeln?«, fragte Ben. »Wie ist er damit umgegangen?«
    »Ebenso mühelos«, erwiderte Tadar'Ro. »Das Flusswandeln ist eng damit verknüpft, wie war die Macht sehen und wie.« Der Aing-Tii senkte in einer sonderbaren Geste den Kopf. Verwirrung strahlte von ihm aus. »Wie war bis zum Eintreffen dieses Propheten Schicksal und Vorsehung betrachtet haben. Wir glauben, dass die Macht uns leitet, und wir versuchen nicht, sie in irgendeine bestimmte Richtung zu lenken. Genauso verhält es sich mit dem Flusswandeln. Man muss seine Gefühle der Macht überlassen, sich in ihren Fluss einfädeln.« Er wandte den Kopf und fixierte Ben mit einem großen, glitzernden schwarzen Auge. »Vielleicht wirst du es deinem Cousin gleichtun und das sehr schnell lernen.«
    »Vielleicht«, sagte Ben. Der Gedanke, dass er in irgendeiner Weise etwas mit Jacen gemeinsam hatte, erfüllte ihn mit Unbehagen. Und doch. konnte er beim Gedanken daran, in die Vergangenheit zurückzugehen oder nach vorn, in die Zukunft - selbst wenn es sich dabei um eine ungewisse Zukunft handelte, bei der man nicht wusste, ob sie wirklich so eintreten würde -, einen Anflug von Begeisterung nicht unterdrücken. Aus seinem Augenwinkel heraus sah Ben, wie Luke die Stirn runzelte, als könne sein Vater seine Gedanken lesen.
    In dieser Nacht beim Abendessen schauten sie sich weitere von Car' das' holografischen Aufzeichnungen an.
    »Sie setzten die Macht ein, um irgendwie ihre Schiffe anzutreiben - um diese verrückten Sprünge zu machen, die mehr wie Glück als wie alles andere wirken«, fuhr das kleine Hologramm fort. »Und sie diskutieren endlos darüber. Zumindest scheint Tadar'Ro mit mir darüber sprechen zu wollen.«
    Und Tadar'Ro wollte mit Luke und Ben darüber sprechen, und vermutlich auch mit Jacen. Das war sonderbar. Sie waren das geheimniskrämerischste Volk, das man sich nur vorstellen konnte - anderen gegenüber sogar feindselig gesonnen -, doch sobald sie einen erst einmal in ihre Reihen aufgenommen hatten, wie es bei ihnen der Fall war, wollten sie alles mit einem teilen.
    »Die Macht ist ein Regenbogen«, sagte Ben. »Ich muss sagen, das ist eine hübsche Vorstellung.«
    »Ist es«, stimmte Luke zu. »Ich sehe mich selbst nicht gern als engstirnig, Ben, oder intolerant. Und ich bin vollkommen gewillt zuzugeben, dass es für die Aing-Tii zu funktionieren scheint, die Macht auf diese Weise zu betrachten.«
    Ben dachte über die Zeit nach, die er auf Ziost verbracht hatte. An jenem Punkt seines Lebens war er vollkommen Jacens Geschöpf gewesen, auch wenn ihn allmählich einige Zweifel befallen hatten. Er hatte geglaubt, dass die Macht ein Werkzeug sei, wie ein Lichtschwert oder ein Blaster. Dass es wichtig war, was man damit tat, wie man damit umging. Dass es in Wahrheit gar keine helle oder dunkle Seite der Macht gab, bloß eine neutrale Seite. Grau, wenn man so will.
    Oder regenbogenfarben.
    Und doch - schon, als er den Planeten das erste Mal gesehen hatte, hatte er gespürt, dass ihm etwas Bösartiges anhaftete. Als würde er ihn beobachten, genauso, wie er die Welt betrachtete. Er erinnerte sich an die Stimmen, die zuerst in seinen Träumen und dann in seinem Kopf zu ihm gesprochen und ihn dazu gedrängt hatten, das kleine Mädchen im Stich zu lassen, das ihn begleitete. Sie zu töten, sie - sie zu essen, um stark zu werden. Und wenn ihm diese Gedanken kamen, war das Mädchen, Kiara, vor ihm zurückgeschreckt. Vor der dunklen Seite, die in ihm heranwuchs.
    Und in jenem Moment hatte Ben begonnen, seinen Glauben an die Neutralität der Macht anzuzweifeln. Die Bösartigkeit, die er gespürt hatte, stammte von nichts Lebendigem. Vielmehr handelte es sich dabei um die Spuren der Sith, die so lange dort gelebt hatten, um den Nachhall ihrer Anwesenheit, ihrer Energie, selbst wenn sie den Planeten schon vor langer Zeit körperlich verlassen hatten.
    Ihm war klar geworden, dass das die Dunkle Seite war. Und obwohl er lange gebraucht hatte, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, hatte er es getan.
    »Ich habe die Macht eigentlich immer als Werkzeug betrachtet, als Waffe«, gestand er. »Ein Blaster an sich ist nicht böse. Man kann damit einen Freund erschießen, um ihn zu verraten, oder einen Feind, um jemandem das Leben zu retten. So habe ich die Macht gesehen. Weder als gut noch als böse, bloß irgendwie. grau.«
    Luke nickte. »Ich entsinne mich, wie ich damals diese Höhle auf Dagobah betrat. Noch bevor ich hineinging, spürte ich plötzlich, dass damit

Weitere Kostenlose Bücher