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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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sah, dass Ryontarr und Feryl vor ihm standen, den Ausgang versperrten. Das flachnasige Gesicht des Gotal blickte finster drein, und der Givin schüttelte enttäuscht seinen knochigen Kopf.
    »Meister Skywalker, Ihr kommt mir nicht wie jemand vor, der gehen würde, ohne die Antworten erhalten zu haben, wegen derer Ihr gekommen seid«, sagte Ryontarr. »Ich glaube nicht, dass Ihr bereits gesehen habt, was Jacen sah.«
    »Ich habe genug gesehen.« Luke ging weiter vor und rief sich bereits das ausgezehrte Bild von sich ins Gedächtnis, das er als Spiegelbild in der Oberfläche des Teichs gesehen hatte. »Ich kehre in meinen Körper zurück.«
    »Bevor Ihr gesehen habt, was Euer Neffe sah?«, fragte Feryl.
    »Wenn das bedeuten würde, in eurem Teich zu baden, dann ja.« Luke erreichte den Höhleneingang und blieb einen halben Schritt von dem Duo entfernt stehen. »Ich bin lediglich bereit, ihm bis hierher zu folgen. Ich werde nicht wie er über die Schwelle treten.«
    Ryontarr hob seine buschigen Brauen, und Feryl neigte enttäuscht sein knochiges Haupt.
    »Die Schwelle zu übertreten ist auch überhaupt nicht notwendig, Meister Skywalker«, erklärte Ryontarr. »Auch Jacen hat nicht im Teich gebadet.«
    Luke runzelte die Stirn. »Hat er nicht?«
    »Er hat es nicht einmal in Erwägung gezogen«, berichtete Feryl. »Er hat gesagt, kein sterblicher Verstand könne alles wissen, und das Letzte, was er wollte, war, zu einem Himmlischen zu werden.«
    Bevor Luke sich danach erkundigen konnte, was sie über die Himmlischen wussten, fügte Ryontarr hinzu: »Allerdings hatte Jacen keine Angst, am Teich zu verweilen, bis er gesehen hatte, was er sehen wollte.« Der Gotal wies mit seinen Hörnern auf das Wasser hinter Luke. »Seht noch mal hinein!«
    Luke schüttelte den Kopf. »Eure Hinhaltetaktik könnt ihr euch sparen«, erklärte er. »Ich weiß nicht, was ihr damit bezweckt, aber ich weiß, dass ihr versucht, mich hier festzuhalten.«
    Selbst ohne den Schauder der Schuld, der durch die Macht rieselte, hätte Luke angesichts ihrer verstohlenen Blicke gewusst, dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Entschlossen, seinen Nutzen aus diesem Vorteil zu ziehen, solange er ihn hatte, verlangte er: »Sagt mir: Was glaubt ihr, wird passieren! Und behauptet nicht, ihr würdet bloß versuchen, mir zu helfen! Das habe ich euch im Habitat nicht geglaubt, und jetzt werde ich es auch nicht tun.«
    Ryontarr sah Feryl an.
    Der Givin rasselte: »Was haben wir zu verlieren?«
    Ryontarr nickte. »In der Tat, was?« Er wies auf den Teich. »Vielleicht verbirgt sie es vor Euch. Vielleicht möchte sie nicht, dass Ihr so leidet, wie Jacen gelitten hat.«
    »Sie?« Luke drehte sich langsam, um wieder zum Teich zu schauen. Er konnte das Ding nicht ausmachen, das vorhin die
    Hand nach ihm ausgestreckt hatte, bloß den silbrigen Spiegel der Wasseroberfläche. »Wer ist diese Sie? Das Hirngespinst, das ich immer wieder sehe?«
    »Die Herrin im Nebel ist kein Hirngespinst«, entgegnete Feryl. »Sie ist so real wie Ihr oder ich.«
    »Haltet nach einem Thron Ausschau«, riet Ryontarr ihm.
    »Das ist der Thron des Gleichgewichts, auf dem der Verlauf der Zukunft sitzt.«
    Luke zögerte, da er bloß eine weitere Hinhaltestrategie argwöhnte. Gleichwohl, das, was sie in Bezug auf Jacen andeuteten, nämlich, dass er sowohl mutiger als auch weiser als Luke gewesen war, war eine zu große Herausforderung, um sie einfach zu ignorieren. Es war Lukes Pflicht herauszufinden, was seinem Neffen zugestoßen war und ob das, was er hier erlebt hatte, zu seinem Untergang geführt hatte oder nicht -und das bedeutete, dass er einfach tun musste, was Ryontarr vorschlug.
    Luke spähte in das Wasser, suchte nach irgendetwas, das einem Thron ähnelte, und kurz darauf sah er ihn, einen schlichten weißen Thron in einer strahlend hellen Kammer. Niemand saß auf dem Thron, doch er war umringt von hundert Wesenheiten, die allesamt majestätisch genug wirkten, um auf den Sitz zu gehören. Sie gehörten sämtlichen Spezies an, Bothaner und Hutts, Ishi Tib und Mon Calamari, sogar Wookiees und Trandoshaner - und sie alle legten das zwanglose Verhalten alter Freunde an den Tag.
    Was Luke jedoch besonders ins Auge fiel, was ihn näher an die Kante des Teichs zog, war die großgewachsene, rothaarige Frau in der Mitte der Menge. Sie besaß Tenel Kas schmale, geschwungene Brauen und einen Mund mit vollen Lippen, doch ihre Nase war die ihrer Großmutter, klein und nicht allzu lang, mit

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