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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Tropfbeutel an Bord hatte, die man brauchte, wenn man einen Gotal nicht vergiften wollte.
    Mehrere Meter entfernt saß Rhondi Tremaine, die wieder menschlich aussah, mit recht sauberem gelbem Haar und Wangen, die lediglich ein bisschen eingefallen waren. Ein Paar Elektrohandschellen aus den Sicherheitsfächern der Schatten fesselten sie mit einem Handgelenk an einen metallenen Bodenträger, den Ben zu diesem Zweck freigelegt hatte. Ihre Stirn war vor Furcht in Falten gelegt und ihre Augen rot gerändert vom Weinen.
    »Ben, bitte'«, flehte sie. »Was machst du da?«
    Ben antwortete nicht, weil er sich da selbst noch nicht so sicher war. Die Anweisungen seines Vaters waren eindeutig gewesen: Ben sollte unter keinen Umständen hinter die Schatten gehen. Falls irgendetwas schiefging, sollte er sich bei den Meistern melden und sicherstellen, dass die Jedi von der dunklen Macht erfuhren, die sich im Schlund verbarg.
    Allerdings war das gewesen, bevor Ben anfing durchzudrehen.
    Er kannte die Symptome paranoider wahnhafter Störungen, und ihm war klar geworden, dass er unter den meisten davon litt: die unerschütterliche Überzeugung, dass sein Leben und das seines Vaters in Gefahr war, die alles verzehrende Furcht, die ihn mit jedem Gedanken heimsuchte, die Gründe, die er jederzeit fand, um jede Tatsache abzutun, die seinen eigenen Überzeugungen widersprach. Und dennoch versuchten die Geistwandler, ihn zu töten. Auch wenn er die eigene geistige Zurechnungsfähigkeit anzweifelte - daran zweifelte Ben nicht im Geringsten.
    Selbstverständlich hatte ihn niemand direkt angegriffen. Dafür waren die Geistwandler zu gerissen. Stattdessen hatten sie die Medistation der Schatten bis zu dem Punkt geleert, dass er mittlerweile nicht einmal mehr eine einfache Infektion behandeln konnte. Sie hatten so viel Nutripaste aufgebraucht, dass Ben dazu gezwungen gewesen war, auf alte Dehydro-Vorräte aus den anderen Schiffen im Hangar zurückzugreifen. Und das Recyclingsystem der Schalten hatte durch die Leute, die kamen, tranken und dann wieder gingen, so viel Wasser verloren, dass das System jetzt Probleme hatte, die verbliebene Flüssigkeit zu reinigen.
    »Ben«, sagte Rhondi, »du kannst Rolund nicht in diesem kleinen Raum dem Tod überlassen. Das ist einfach, krank.«
    Obgleich Ben das nicht sagte, war er der Ansicht, dass Rhondi vermutlich recht hatte. Mit Sicherheit war es nicht normal, einen Mann in einer Schlafkabine einzuschweißen. Und es war auch nicht normal, die Tür mit einer Thermitsprengladung zu versehen, um zu verhindern, dass sich jemand daran zu schaffen machte.
    Allerdings war all das notwendig, falls Ben beschloss, seinen Plan durchzuziehen. Und allmählich wurde ihm klar, dass ihm vermutlich keine andere Wahl blieb. So schlimm es auch war. dass beide Kinder von Meister Horn den Verstand verloren hatten, so würde es für den Jedi-Orden einer Katastrophe gleichkommen, wenn Ben Skywalker allein, wahnhaft und paranoid nach Coruscant zurückkehrte - einer so gewaltigen
    Katastrophe, dass sie bloß noch von Luke Skywalkers Tod übertroffen werden würde. Und es konnte leicht noch schlimmer werden. In Bens verwirrtem Zustand vergaß er womöglich zu melden, was er und sein Vater im Schlund entdeckt hatten. oder man glaubte es ihm vielleicht nicht.
    Rhondi schien Bens Schweigen als Absichtserklärung zu werten. »Tu das nicht!«, flehte sie. »Wenn Rolund da drin verhungert, ist er verloren, bis seine Präsenz mit der Macht verschmilzt. Bring ihn wenigstens hierher, wo er die Meditationskammer sehen und seinen Weg zurück in die Schatten finden kann.«
    Ben runzelte die Stirn und fragte: »Habe ich dir das nicht alles schon mal erklärt?«
    Trotz des zynischen Untertons war Bens Frage ernst gemeint. Er stand in jüngster Zeit ungeheuer unter Druck, hatte alles getan, was ihm einfiel, um seinen Vater in dessen Körper zurückzubringen, und irgendwie schien es ihm durchaus denkbar zu sein, dass er bei all dem Stress vergessen hatte, diesen entscheidenden Teil seines Plans in die Tat umzusetzen.
    Anstatt darauf zu antworten, begann Rhondi zu weinen. Ben gelangte zu dem Schluss, dass er seine Frage ein wenig behutsamer formulieren musste. Er streckte seine Machtsinne aus und drehte ihren Kopf zu sich herum.
    »Habe ich dir das Ganze bereits erklärt?«, fragte er.
    Rhondi nickte und weinte noch heftiger. Ihre Tränen sorgten dafür, dass er sich wegen dem, was er ihr und ihrem Bruder antat, ein bisschen leer und schuldig

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