Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund
blickte auf die von der Membran verschleierte Helmscheibe seines Sohnes hinab und kommentierte: »So viel zum Thema bemerkenswerte Jedi-Balance.«
Ben neigte den Kopf. »Ich dachte, man müsste sich losreißen.«
»Ging mir nicht anders.« Luke half Ben auf die Füße und wirbelte ihn rasch im Kreis herum, um den Schutzanzug nach Schäden zu untersuchen. »Alles sieht gut aus. Zumindest weißt du. wie man richtig fällt.«
»Jede Menge Übung«, meinte Ben. Als sich der letzte Rest der Membran von der Scheibe löste, fiel sein Blick auf das Lichtschwert, das Luke nach wie vor in der freien Hand hielt. »Schwierigkeiten?«
»Vielleicht.« Luke wies nach oben in Richtung der Luke mit dem blitzenden roten Lichtschein. »Werfen war da mal einen Blick drauf!«
Luke hängte das Lichtschwert wieder an den Gürtel und übernahm auf dem Weg zur Luke die Führung. Als sie aufstiegen, hielt die Zentrifugalkraft der rotierenden Station sie auf dem Laufsteg, sodass sie stets das Gefühl hatten, als würden sie auf dem Boden des Raums stehen. Die Übelkeit, die Luke überkommen hatte, als sie die künstliche Schwerkraft der Schatten verließen, wurde ein wenig stärker, und die Station wirkte sogar noch fremdartiger und gefährlicher als zuvor. Dies hier war kein guter Ort für Menschen.
Auf dem Weg zu ihrem Ziel kamen sie an zwei anderen Luken vorbei, beide offen. Eine führte zu einer größeren Version der abschüssigen Wand, über die sie in den aktuellen Raum gelangt waren. Die andere bot Zugang zu einem langen Korridor, der alle paar Meter von schlichten Schiebetüren gesäumt wurde. Der zerknüllten Kleidung und den verstreuten Schutzanzugteilen nach zu urteilen, die aus vielen der offenen Durchgänge lugten, hatten die Kabinen dahinter noch vor Kurzem als private Unterkünfte gedient.
Als sie sich der Luke mit dem blinkenden roten Lichtschein näherten, vernahm Luke von drinnen ein leises, rhythmisches Summen. Er überprüfte seinen Umgebungsstatus. Die Atmosphäre in diesem Teil der Station schien in überlebensfähigen Toleranzgrenzen zu liegen, daher öffnete er das Visier seines Helms - und wünschte unverzüglich, es nicht getan zu haben.
Die Luft war nicht bloß abgestanden, sondern stank nach einem Dutzend verschiedener Stadien von Verfall - einige davon hatte er seit den Sümpfen von Dagobah nicht mehr gerochen. Allerdings war da auch ein Gestank, der ihm mehr Sorge bereitete, ein stechender Geruch, der das Cockpit seines Sternenjägers allzu oft erfüllt hatte: schmelzende Schaltplatinen. Und natürlich handelte es sich bei dem rhythmischen Summen ganz genau um das. was er befürchtet hatte: um den Lärm einer Alarmsirene!
Hinter Luke erklang ein überraschtes Würgen, dann keuchte Ben: »Ich glaube, meine Sensoreinheit ist defekt. Dieses Zeug kann nicht atembar sein.«
»Mit Sicherheit riecht es nicht angenehm«, entgegnete
Luke. »Du kannst deinen Anzug gerne wieder versiegeln, wenn dir das lieber ist.«
»Machst du das?«
Luke schüttelte den Kopf. »Ich habe das Gefühl, dass es alle meine Sinne erfordern wird, um dahinterzukommen, was es damit auf sich hat.«
»Dann kann es nicht schaden, noch eine zusätzliche Nase zu haben, die herumschnüffelt«, meinte Ben. »Du kannst aufhören, mich mit Samthandschuhen anzufassen. Yoda würde das nicht billigen.«
»Yoda hätte dir das ganze Herumgeschnüffel allein überlassen«, hielt Luke dagegen und trat durch die Öffnung. »Und dabei hätte er dich davon überzeugt, dass er das allein in dem Bemühen tat. deine Nase zu trainieren.«
Jenseits der Schwelle fanden sie sich auf der Observationsplattform eines großen, dreigeschossigen Raums wieder. Draußen vor dem Frontfenster schien eine pulsierende Masse aus violettem Licht, verziert von den knisternden Adern statischer Entladungen und von Zungen auflodernden Feuers umgeben. Lukes Blick wurde mit solcher Macht von der seltsamen Strahlung angezogen, dass er sich dabei ertappte, wie er in den Raum eilte, ohne zunächst innezuhalten, um das Innere zu inspizieren. Er blieb drei Schritte hinter der Luke stehen und korrigierte seinen Fehler.
Jede Etage war mit hohen, weißen Technikschränken vollgepackt, die aus irgendeinem Karbon-Metall-Verbundstoff bestanden, den Luke nicht kannte. In akkuraten Reihen angeordnet ragten die Schränke etwa bis Schulterhöhe auf -einer in jeder Ebene -, mit abgeschrägten Oberseiten, die allein aufgrund der roten Lichter als Kontrolltafeln identifizierbar waren, die auf
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