Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund
wirkten, dass Luke über ihre Funktion nicht einmal Vermutungen anstellen konnte. Da waren große Fässer, die aus demselben Material bestanden wie die Wände, umgeben von leuchtenden Spulen, bei denen es sich um Lichtleiterkabel zu handeln schien. In einer anderen Kammer sahen sie eine silberne Kugel von der Größe des Millennium Falken, die über einer Scheibe aus dunklem Metall schwebte. Der nächste riesige Raum barg eine Ansammlung von Eindämmungsfeldkuben. In jedem einzelnen davon befanden sich eine Hängematte, mehrere Schüsseln und ein großes Skelett mit kantigen Knochen, das noch immer in ein dünnes gelbes Gewand gehüllt war.
Da es ihnen widerstrebte, ein nach wie vor schimmerndes Kraftfeld zu durchqueren, das den Eingang vermutlich über Jahrhunderte - wenn nicht Jahrtausende - hinweg versiegelt hatte, blieben Vater und Sohn eine Weile draußen vor dem Raum stehen. Sie konnten nicht umhin, sich darüber zu unterhalten, ob die Gefangenen Angehörige der Spezies gewesen waren, die die Station erbaut hatten, ob sie zu einem feindlichen Volk gehörten, gegen das die Erbauer gekämpft hatten, oder ob es sich dabei um die Besatzung von einem der Schiffe handelte, die verwaist im Hangar standen, von einer längst vergessenen Piratenbande hier zum Sterben zurückgelassen. Nachdem sie einige Minuten lang die Wahrscheinlichkeit jeder Möglichkeit diskutiert hatten, wurde ihnen schließlich bewusst, dass sie das niemals erfahren würden, und sie setzten ihren Weg fort.
Zwanzig Meter weiter gelangten sie zu einem weiteren Inhaftierungszentrum. Die sterblichen Überreste in diesen Zellen waren Teile von Exoskeletten. Der Größe von Brustkorb und Unterleib nach zu urteilen, waren die Gefangenen ein bisschen kleiner als Menschen gewesen. Ihre chitinartigen Schädel waren groß und herzförmig, mit Öffnungen für große Facettenaugen. In jeder Zelle waren mindestens ein Dutzend kleiner Gliederröhren und nicht mehr als vier größere verstreut, was au Insektoide mit zwei kräftigen Beinen und vier langen Armen hinwies.
Bens Stimme drang über Lukes Helmlautsprecher. »Hey, die
sehen aus wie.«
»Killiks«, stimmte Luke zu. »Unu hat behauptet, dass sie am Bau des Schlunds und der Centerpoint-Station beteiligt waren.«
»Als Sklaven, wie es aussieht«, entgegnete Ben. »Dad, was ist das hier für ein Ort?«
»Ich weiß es nicht«, gab Luke zu. Er schüttelte den Kopf und schritt wieder den Korridor entlang. »Aber ich habe die Absicht, das herauszufinden.«
Einige Schritte später wurde der nächste Beleuchtungsabschnitt aktiviert, und sie fanden sich der geschwungenen Schottwand der zentralen Kugel der Station gegenüber. Der Weg nach vorn wurde von einer durchscheinenden Membran blockiert, die sich ihnen entgegenwölbte. Luke berührte sie mit den Fingerspitzen seiner Handschuhe, drückte dann leicht dagegen und spürte, wie die Membran nachgab.
»Das ist Luftdruck«, stellte Ben fest. »Das muss ein Notfallschottsiegel sein.«
»Wahrscheinlich«, stimmte Luke zu.
Luke schaltete seine Ärmellampe ein und leuchtete damit durch die Mitte der Membran. Das, was dahinter lag, war bloß verschwommen zu erkennen, doch er konnte genügend sehen, um seinen Richtungssinn mit einiger Anstrengung neu auszurichten. Sie schienen in einen kuppelförmigen Raum hinunterzublicken und sich selbst etwas seitlich neben dem obersten Punkt zu befinden. Ein schulterhohes Geländer führte an der gewölbten Wand hinunter zum kreisrunden Boden der Kuppel, an dessen Außenrand entlang ein Ring von Luken verlief. Es hatte den Anschein, als stünden einige der Luken offen, aber es war unmöglich, mehr als das zu erkennen.
Luke streckte wieder seine Machtsinne aus und fühlte die Präsenz irgendwo jenseits dieses Ortes. Sie war deutlich wahrnehmbar, wirkte wie ein gewaltiger Nebel und konzentrierte sich in der Dunkelheit über ihnen. Allerdings war sie auch überall um sie herum zu spüren - über, unter, hinter ihnen. Er fühlte, wie sie sich in ihm emporschlängelte, ein wachsender Hunger, der bloß nach seiner Berührung verlangte.
Ein Schauder lief ihm ob der drohenden Gefahr den Rücken hinunter. Luke deaktivierte seine Ärmellampe und trat von der Membran zurück.
»Spürst du das auch?«, fragte Ben.
Luke nickte. »Und es spürt uns.«
»Ja.« Ben schaute weg, dann schaltete er seine Helmlampe ein und leuchtete damit einen Quergang hinauf. »Also, wo geht es zu einer Luftschleuse?«
Luke dachte zu angestrengt nach, um
Weitere Kostenlose Bücher