Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund
gleichermaßen für ihre Integrität wie auch für ihre Kompetenz bekannt waren.
»Verdammt«, sagte sie. »Bist du in dieser Angelegenheit wirklich auf Daala angewiesen?«
»Ich fürchte ja«, antwortete Jag. »Wenn ich versuche, unsere Regierung der Galaktischen Allianz unterzuordnen -insbesondere, solange sie von Natasi Daala angeführt wird -, werden die Moffs offen rebellieren. Und ich habe kaum genügend Unterstützung, um uns als gleichberechtigt hinzustellen.«
»Aber du tust dein Bestes, das zu erreichen«, sagte Jaina. »Ich bezweifle, dass selbst Onkel Luke erwartet hat, dass es ihr gelingt, die Moffs dazu zu bringen, den Beitritt auch nur in Erwägung zu ziehen.«
»Ich habe einen Ansporn dazu. Zum ersten Mal in jüngster Vergangenheit herrscht in der gesamten Galaxis Frieden.« Jag ergriff Jainas Hand, und ein Anflug von Hoffnung trat in seine Stimme. »Und falls ich Daala davon überzeugen kann, das Imperium der Allianz zu seinen eigenen Bedingungen beitreten zu lassen, gelingt es uns vielleicht, dafür zu sorgen, dass das auch so bleibt.«
»Aber wenn der Jedi-Orden erfährt, dass sie eine Kompanie Mandalorianer angeheuert hat, wird sie das als Beleg dafür werten, dass unterschiedliche Loyalitäten nicht funktionieren.«
»Exakt.« Jag drückte ihre Hand. »Es tut mir leid, aber hierbei geht es um Größeres als den Jedi-Orden. Ich denke, selbst Meister Skywalker würde wollen, dass du Stillschweigen bewahrst.«
»Er würde wollen, dass ich die Sache dem Rat vortrage und darauf vertraue, dass die Meister das Richtige tun«, entgegnete Jaina trocken.
Jags Griff wurde allmählich lockerer, doch Jaina ließ nicht zu, dass er seine Hand wegzog. Es schmerzte sie zu wissen, dass er glaubte, sie könne ihn ein zweites Mal hintergehen, doch sogar sie selbst musste zugeben, dass sein Mangel an Vertrauen gerechtfertigt war. Als er sich im Zuge der Killik-Krise auf ihr Wort verlassen hatte, hatte er alles aufs Spiel gesetzt, und das hatte ihn alles gekostet. Wer konnte ihm da letztlich übel nehmen, dass es ihm schwerfiel, ihr jetzt zu vertrauen?
Jaina wandte sich ihm zu und sah ihn an. »Aber Onkel Luke leitet den Rat nicht mehr«, sagte sie. »Und wenn man die Art und Weise bedenkt, wie Kenth Hamner Daala nachgegeben hat, könnten ein paar Mandalorianer vielleicht genügen, um ihn dazu zu bringen, uns alle auszuliefern, um in Karbonit eingefroren zu werden.«
»Also wirst du den Meistern nichts davon erzählen?«
»Natürlich nicht«, versicherte Jaina. »Selbst wenn es das Richtige wäre, es ihnen zu sagen - habe ich dir nicht gerade versprochen, dass ich es nicht tun werde?«
Jag schenkte ihr ein seltenes Lächeln. »Danke. Das bedeutet mir eine Menge.«
»Das sollte es auch besser.« Jaina lehnte sich zu ihm. »Weil ich das nämlich für niemanden sonst täte.«
Bevor sie ihn küssen konnte, ruckte Jags Kopf zur Vorderseite der Limousine herum, und er sah mit finsterer Miene zur Windschutzscheibe hinaus.
»Verflucht«, entfuhr es ihm. »Schau mal, wer da kommt!«
Jaina sah zwei Menschen, die durch die Lücke zwischen dem GAS-Einsatzgleiter und dem Ende der Schutzmauer schlüpften. Bei der ersten Person handelte es sich um eine untersetzte Frau mit Headset und einer HoloNet-News-Jacke, die ihre Aufmerksamkeit auf die Handeinheit gerichtet hatte, die sie dazu benutzte, eine schwere, vor ihr herschwebende Holokamera zu steuern. Der zweite Mensch war ein schlanker Mann in einer gelben Weste; sein goldbraunes Haar mit den Koteletten war modisch kurz geschnitten. Javis Tyrr.
»Warum bin ich nicht überrascht?«, knurrte Jaina.
Tyrrs Kamerafrau drehte sich unverzüglich um, damit sie die noch immer andauernde Auseinandersetzung zwischen Baxton und dem GAS-Offizier aufnehmen konnte. In der Zwischenzeit holte Tyrr einen Aufzeichnungsstab aus dem Innern seiner West e hervor und ging weiter die Fahrspur hinunter, auf Jags Limousine zu.
»Zeit zu verschwinden«, meinte Jag und öffnete die Tür. »Ich übernehme das Steuer. Auf dem Weg nach draußen schnappst du dir Baxton.«
Bevor Jaina die Anweisung bestätigen konnte, hielt Tyrr den Aufzeichnungsstab in ihre Richtung, und hinter dem Getränkefach ihr gegenüber ertönte ein kaum hörbares Klicken. Als sich Jaina an die metallische Kante erinnerte, die ihr vorhin aufgefallen war, warf sie sich durch Jags noch immer offene Tür nach draußen.
»Runter!«
Sie krachte geradewegs gegen seine Seite und stieß ihn mit genügend Wucht gegen die
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