Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund
hat?«
Jag schwieg einen Moment lang, und langsam hoben sich seine Augenbrauen. Schließlich stieß er ein ungläubiges Schnauben aus.
»Es ist gut, dass dein Vater kein Jedi ist«, stellte er fest. »Han Solo mit Macht-Kräften wäre eine sehr Furcht einflößende Sache.«
Jaina lächelte und öffnete den Mund, um ihm zuzustimmen - bis sie mit einem Mal beinahe von ihrem Sitz geworfen wurde, als die Limousine unvermittelt zum Stehen kam. Sie schaute auf und sah einen GAS-Einsatzgleiter, der weniger als fünf Meter voraus die Ausfahrt versperrte: seine Blasterkanone war hinunter in die Fahrspur gerichtet. Ob das Geschütz Jags Limousine oder das Tor dahinter im Visier hatte, ließ sich unmöglich sagen.
»Diese GAS-Kerle fangen an, aufdringlich zu werden«, merkte Baxton vom Fahrersitz aus an. Aufgrund des eingedrückten Dachs ließ sich die Abtrennung zwischen ihnen nicht hochfahren, sodass er nicht auf die Gegensprechanlage des Fahrzeugs zurückgreifen musste. »Ich kann einfach über sie hinwegschweben, Sir. Selbst wenn sie das Feuer eröffnen, hält unsere Panzerung das aus.«
Jag schüttelte den Kopf. »Nein, das würde ihnen bloß die Möglichkeit verschaffen zu behaupten, wir hätten ihnen schaden wollen«, sagte er. »Steig einfach aus und bitte sie, uns vorbeizulassen.«
»Und wenn sie das nicht tun?«, fragte Baxton.
»Sei hartnäckig«, meinte Jag. »Captain Atar gibt sich alle Mühe, damit wir vor ihm kuschen, doch er wird keinen intergalaktischen Zwischenfall riskieren, indem er den Versuch unternimmt, Jedi Solo aus einem Diplomatenfahrzeug zu zerren.«
Baxton bestätigte die Anweisung, dann kletterte er nach draußen und näherte sich dem Einsatzgleiter, der ihnen den Weg versperrte. Ein junger Duros-Offizier tauchte aus dem Geschützturm auf, deutete auf die Limousine und stellte wütend Forderungen. Baxton wich nicht von der Stelle, schüttelte den Kopf und zeigte mit dem Finger auf den Speeder, während er darauf bestand, dass das Vehikel die Spur freimachen solle. Nach einer Minute des Hin- und Herrufens sprang der Duros mit einem Mal nach unten und blieb unmittelbar vor Baxton stehen.
»Sieht aus, als wären Atars Befehle unmissverständlich«, stellte Jaina fest. »Vielleicht hätte ich nicht noch Salz in die Wunde streuen sollen.«
Jag wandte sich um und sah sie unter dem eingedrückten Dach an. »Wie hast du Salz in die Wunde gestreut?«
»Das war keine große Sache«, entgegnete Jaina. »Ich habe ihm bloß zugewunken.«
Jag schloss verzweifelt die Augen. »Du hast ihm zugewunken?«, wiederholte er. »Als wir abgefahren sind?«
»Selbstverständlich als wir abgefahren sind«, gab Jaina zurück. »Was denkst du. wann ich ihm wohl sonst zuwinken würde?«
Jags Kinnlade klappte nach unten. »Du musst wirklich damit aufhören, Daalas Leute gegen dich aufzubringen.« Er schaute beiseite, und der schmutzige Schleier eines Geheimnisses trat in seine Machtaura. »Diese Situation gerät außer Kontrolle.«
Jaina wirbelte herum, um ihn anzusehen. »Welche Situation meinst du?«
»Die Gesamtsituation.« Jag hielt weiterhin den Blick abgewandt. »Zwischen den Jedi und Daala. Das Ganze ist für den Orden nicht von Vorteil.«
»Erzähl mir doch etwas, das ich nicht weiß«, erwiderte Jaina, »wie zum Beispiel, womit du gerade hinter dem Zaun hältst!«
Jags Nasenlöcher weiteten sich, und er drehte sich, um mit deutlicher Mühe ihrem Blick zu begegnen. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich weiß, was du damit meinst.«
»Jag.«Jaina öffnete ihren geliehenen Regenmantel gerade weit genug, um das Lichtschwert zu enthüllen, das vom Gürtel ihres zerrissenen Kleides hing. »Ich bin eine Jedi, schon vergessen? Ich weiß, wenn du lügst.«
Jag seufzte. »Mir ist etwas zu Ohren gekommen, das ich nicht hätte hören sollen - und das ich einer Jedi gegenüber mit Sicherheit nicht wiederholen sollte.«
»Jag, ich bin deine Verlohte«, erinnerte ihn Jaina. »Und zufällig bin ich eine Jedi. Falls das bedeutet, dass du weiterhin versuchen wirst, Geheimnisse vor mir zu haben, sollten wir uns die Sache vielleicht noch mal überlegen.«
»In Ordnung, ich gebe auf«, sagte Jag und hob die Hände. »Aber wenn du schon die Verlobungskarte ausspielst, dann tue ich das ebenfalls. Das hier muss unter uns bleiben!«
Jaina nickte. »Ich schätze, das ist fair.«
»Dann halte dich auch dran!«, erwiderte Jag. »Das hier darf nicht wie auf Qoribu laufen.«
Jaina zuckte zusammen. Das war ein Tiefschlag, den sie
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