Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund
nicht, Han. Wie gehen wir hiermit um?«
Natürlich war das keine richtige Frage, da Han weder ein Jedi noch ein Rechtsbeistand war. Vielmehr handelte es sich um ein Zeichen. Er verfolgte, wie Jaina fast unmerklich sicherging, dass sie sich nicht im Fallweg des Tores befand, und er wusste, dass auch sie verstanden hatte, was das zu bedeuten hatte.
»Wie es aussieht, haben wir keine andere Wahl«, sagte Han. Er zuckte die Achseln, gab Leia den Haftbefehl zurück und wandte sich an Atar. »Warten Sie hier! Wir müssen Meister Hamner über diese Sache informieren.«
Atar blickte finster drein. »Wir warten nirgendwo«, meinte er. »Ihr werdet unverzüglich diese beiden Jedi hier rausbringen!«
Han seufzte und wandte sich an Leia. »Ich denke, wir sollten besser tun, was er sagt, meinst du nicht?«
Leia nickte. »Ja, ich glaube auch.«
Sie warf einen Blick zur Kontrolltafel hinüber, und der Umschaltknopf ruckte in die GESCHLOSSEN-Position. Das Tor senkte sich so schnell, dass ihr kaum genügend Zeit blieb, zurückzuschauen und Atars verblüfften Blick zu suchen.
»In Ordnung, Captain - Sie haben gewonnen«, sagte sie. »Wir sind gleich wieder da.«
»Was? Moment mal!«, ereiferte er sich. »Warum habt Ihr das Tor ge.«
Das Tor fiel mit einem Krachen zu, und Han und Leia waren allein. Han schlug auf den Sperrschalter, um zu verhindern, dass das Tor von einem zurückkehrenden Jedi-Ritter versehentlich geöffnet wurde, und drehte sich dann zu Leia um.
»Weißt du, manchmal bin ich wirklich froh, dass ich dich geheiratet habe.«
»Bloß manchmal?«
»Oh, eigentlich bin ich darüber immer froh - aber in Momenten wie diesem ganz besonders.« Er ergriff ihre Hand und ging den Tunnel entlang, um nach den neuen Patienten zu sehen. »Was schätzt du, wie lange sie warten werden?«
»Der gute Captain wird einige Minuten brauchen, um seine Verlegenheit zu überwinden und mittels Kom neue Befehle anzufordern«, vermutete Leia. »Also bleibt uns ein Weilchen.«
»Gut. Meinst du, Jaina kommt da draußen zurecht?«
»Natürlich.« Leia schloss einen Moment lang die Augen, und Han wusste, dass sie ihre Machtsinne ausstreckte, um durch die Macht nach ihrer Tochter zu »sehen«. »Immerhin ist sie bei Jag, nicht wahr?«
6.
Selbst mit dem in die Passagierkabine gedrückten Dach bot die imperiale Limousine noch immer genügend Kopffreiheit, dass Jaina aufrecht sitzen konnte. Was Jag betraf, sah die Sache anders aus. Obwohl er für einen Menschen nicht übermäßig groß war, ruhte ein Großteil seiner Masse in seinem Oberkörper, ein bedauernswertes körperliches Merkmal seinerseits, von dem Jaina hoffte, dass es Kindern, die gleichzeitig ihre kurzen Beine erbten, erspart bleiben würde. vorausgesetzt, natürlich, dass sie überhaupt Kinder haben wollten. Wie bei vielen anderen Dingen, die ihre bevorstehende Heirat angingen, hatten sie bislang auch keine Zeit gehabt, über das Gründen einer Familie zu sprechen, zumindest nicht auf die Art und Weise, wie ein derartiges Thema besprochen werden musste.
In diesem Augenblick zwang Jags langer Oberkörper ihn dazu, eins der wenigen Dinge zu tun, die Jagged Fel nicht gut konnte: krumm dazusitzen. Er kauerte gekrümmt neben Jaina, den Kopf gegen den Dachhimmel und seine Schultern gegen die Rückenlehne des Sitzes gepresst.
»Danke für die Fluchtmöglichkeit.« Jaina blickte durch das Rückfenster zu den immer noch verwirrten GAS-Trupplern hinaus, von denen mehrere mit den Kolben ihrer Waffen gegen das geschlossene Tor hämmerten und verlangten, dass es wieder geöffnet wurde. »Vermutlich ist es besser, dass ich nicht in der Nähe bin, wenn dieser Schwachkopf Atar schließlich zum Schluss gelangt, dass er übers Ohr gehauen wurde.«
»Vermutlich«, sagte Jag. »Allerdings bin ich überrascht, dass deine Mutter ihn so leicht manipulieren konnte. Man würde doch annehmen, dass Daala mehr Verstand besitzt, als einen so willensschwachen Kommandanten loszuschicken, um den Jedi-Tempel im Auge zu behalten.«
»Jag, das war keine Machtbeeinflussung.« Während Jaina sprach, drehte sich Atar, um der abfliegenden Limousine nachzublicken. »Das war der Sligh-Slipper.«
»Der Sligh-Slipper?«
»Ein kleiner Trick, den meine Eltern irgendwo aufgeschnappt haben, bevor ich geboren wurde«, erklärte Jaina. Sie winkte Atar zum Abschied zu. Das Gesicht des Captains rötete sich, und er brüllte Befehle in das Mikrofon seines Headsets. »Hast du nicht gesehen, wie Dad Atar vorgeführt
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