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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Schiff befahl, zur Kreuzfahrer zurückzukehren. Doch sie hatte irrtümlicherweise geglaubt, es mit der uralten Präsenz aufnehmen zu können, die auf Kesh ihre Machtsinne nach ihnen ausgestreckt hatte - und Vestara gestattete sich nicht, Fehler zu machen. Fehler brachten Schüler um. Schlimmer noch, sie verhinderten, dass Sith-Schüler zu Sith-Schwertern aufstiegen.
    Nach einem Moment sagte Lady Rhea: »Du hast es wieder verloren.« Das war eine Feststellung, keine Frage, und in ihrer Stimme lag Enttäuschung. »Schiff spielt weiterhin mit dir.«
    Vestara schüttelte rasch den Kopf. Sie mochte es nicht, ihre Meisterin zu enttäuschen - insbesondere dann nicht, wenn der Grund dafür war, dass sie einen Fehler gemacht hatte -, und dieses Mal gab es ihrer Ansicht nach auch keinen Anlass dafür.
    »Schiff fliegt. nun, dort hinein.« Sie deutete zur dunklen Sichel. »Da hindurch.«
    Lady Rhea hob eine dünne Augenbraue. »Und woher weißt du das?«
    »Ich spüre es«, erklärte Vestara. »Was auch immer Schiff wem Kesh fortgerufen hat, verbirgt sich dort drinnen.«
    Lady Rhea kniff die Augen zu Schlitzen zusammen und musterte das halbmondförmige Dunkel einen Moment lang, ehe sie sagte: »Schiff hat dir gestattet, es zu finden.«
    »So fühlt es sich an«, bestätigte Vestara. Sie hätte es nicht gewagt, Lady Rhea zu widersprechen, selbst wenn dem nicht so gewesen wäre. »Ich sehe keinen anderen Grund, warum ich imstande sein sollte, ihn wahrzunehmen, wenn Lords und Meister es nicht können.«
    »Sofern Vestara es überhaupt wahrhaftig spürt.«
    Die Bemerkung kam von Lady Rheas anderer Seite, wo auch Meister Yuvar Xal an der Kommandobrüstung stand. Mit den grünen, tief sitzenden Augen und dem schwarzen Haar, das bis auf seinen Kragen herabhing, waren Xals Gesichtszüge eine Winzigkeit zu scharf geschnitten, um tatsächlich als attraktiv gelten zu können - ein Makel, der zweifellos Anteil an seinem nur langsamen Aufstieg auf dem schönheitsbewussten Kesh trug.
    »Ich finde es, ahm, interessant«, fuhr Xal fort, »dass sich Schiff dazu entschließt, sich bloß durch eine Schülerin zu erkennen zu geben.«
    Lady Rhea wandte sich ihm zu und blickte ihn finster an. »Meister Xal, wollt Ihr damit andeuten, dass meine Schülerin uns hier nur zum Spaß hergeführt hat?«
    »Nicht im Geringsten, Lady Rhea«, entgegnete Xal. »Ich bin lediglich besorgt, dass sie das, was sie in der Macht wahrnimmt, womöglich falsch gedeutet hat.«
    Vestara warf einen Blick hinter Lady Rhea und sah, dass Xals Schüler, Ahri Raas, zu ihr schaute. Ahri, ein Keshiri, war genauso wunderschön wie die meisten Angehörigen seiner Spezies, mit blasslila Haut, schulterlangem, weißem Haar und großen, ausdrucksstarken Augen - mit denen er jetzt rollte, um seine überdrüssige Ungeduld zu zeigen.
    Vestara schenkte ihm ein schwaches Lächeln und nickte. Man hatte Xal dem Sith-Schiff Ewiger Kreuzfahrer als Lady
    Rheas Ersten Offizier zugewiesen. Den Traditionen des Stammes zufolge hieß das, dass er damit überdies zu ihrem Hauptkonkurrenten um die Befehlsgewalt über das Schiff geworden war. Aller Voraussicht nach würde die Auseinandersetzung auf die Art und Weise ausgetragen werden wie jetzt, auf einer Ebene konstanter Anspielungen und politischer Winkelzüge. Allerdings bestand jederzeit die Möglichkeit, dass es zu Gewalttätigkeiten kam, und das war etwas, worüber Vestara nicht nachzudenken versuchte. Falls es zu einem schiffsweiten Blutvergießen kam. würden sie und Ahri auf verfeindeten Seiten stehen, und das Letzte, woran sie denken wollte, war, ihren besten Freund töten zu müssen.
    Zu Vestaras Überraschung entschied Lady Rhea, die Angelegenheit auf ihrem Rücken auszutragen, anstatt Xal weiterhin direkt die Stirn zu bieten. »Was denkst du. Vestara? Sind wir Schiff gefolgt oder irgendeinem Hirngespinst deiner Fantasie?«
    Vestara, die Lady Rheas Aufforderung verstand, beugte sich ein wenig vor und sah Xal fest in die Augen. Für einen gewöhnlichen Schüler war es ein schrecklicher Affront, einem Meister auf diese Weise entgegenzutreten. Und dieser Affront würde der gesamten Mannschaft zeigen, dass Lady Rheas Macht so gewaltig war, dass nicht einmal ihre Schützlinge davor zurückschreckten, Xal die Stirn zu bieten.
    »Ich kenne Schiffs Präsenz so gut wie jeder andere«, sagte Vestara. »Und was ich wahrnehme, ist Schiff.«
    Xals Augen blitzten smaragdgrün vor Zorn, und auf der bereits ruhigen Brücke wurde es vollkommen still, als

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