Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund
bedeutet, dass wir in ihrem Namen nichts fordern können.«
»Nicht, dass Daala uns zuhören würde, selbst wenn wir es täten«, entgegnete Kyle. »Aber wir können und sollten sie unterstützen. Darauf bestehe ich.«
»Genau wie diese hier«, stimmte Saba zu. »Der Orden wird Nawara Ven schicken, um sie zu vertreten.«
». und die Idee in die Köpfe einiger Medienvertreter zu pflanzen, dass mit ihr und Cha Niathal unterschiedlich umgegangen wird«, sagte Kyle. »Vielleicht sollten wir ihnen sogar gewisse Hintergrundinformationen über die Partnerschaft zwischen Niathal und Daala nach der Schlacht von Fondor zuspielen.«
»Gut«, stimmte Corran zu. »Das sollte einen gewissen Druck auf Daala ausüben, Tahiri wieder gehen zu lassen.«
Als niemand widersprach, stieß Kenth ein langgezogenes Seufzen aus. »Einverstanden.«
Zum ersten Mal, seit die Solos den Raum betreten hatten, hob Corran den Blick - und richtete ihn auf Jaden Korr.
»Also, Jedi Korr, vielleicht hättet Ihr jetzt die Güte, uns zu erklären, warum Ihr unsere Anweisungen missachtet und den Solos erlaubt habt, uns zu stören?«
Korrs Gesicht rötete sich, doch er hielt Corrans Blick stand und sagte: »Verzeiht mir, Meister Horn, ich hatte keine andere Wahl.«
»Natürlich nicht.« Es war Korrs ehemaliger Meister, Kyle Katarn, der das sagte. Er wandte sich an Kenth und sagte: »Ich sagte doch, wir hätten diese Zusammenkunft irgendwo anders abhalten sollen, Großmeister Hamner.«
In Kyles Stimme lag gerade genug Sarkasmus, um Kenth dazu zu veranlassen, sichtlich die Zähne zusammenzubeißen. »Nächstes Mal werden wir das«, erwiderte er. »Aber da sie schon einmal hier sind, wärt Ihr vielleicht so freundlich, sie über unsere Entscheidung bezüglich der Haftbefehle zu unterrichten?«
Hans Herz machte einen Satz. »Was?« Er trat vor, ohne nachzudenken - bis Leia ihn am Arm packte und ihn zurückhielt. »Ihr habt bereits entschieden?«
»Ich fürchte ja«, antwortete Kyp. Er ging quer durch den
Kreis auf Han zu. »Und die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen.«
»Aber ihr habt sie noch nicht ausgeliefert, richtig?«, fragte Han. Seine Verzweiflung wuchs. Wenn Kyle Katarn Kenth sogar in der Abgeschiedenheit der Ratskammer als Großmeister ansprach, dann hingen Bazel und Yaqeel schon so gut wie bei Daala an der Wand. »Es gibt da etwas, das ihr wirklich zuerst wissen solltet.«
»Das bezweifle ich doch sehr«, meinte Kenth. Er nahm einen tiefen Atemzug, dann erhob er sich und schritt quer durch den Kreis. »Han, Leia, ich weiß, wie sehr ihr euch um all unsere leidgeplagten Jedi-Ritter sorgt, und ich denke, ich verstehe sogar den Grund. Aber Luke ist im Moment nicht hier, deshalb müsst ihr die derzeit herrschende Befehlskette beachten. Euer Verhalten fängt an, sich nachteilig auszuwirken, und wird keine unserer Entscheidungen ändern.«
»Das hier aber möglicherweise schon«, sagte Leia. Als sie Han losließ und sich anschickte vorzutreten, lag so viel unterdrückte Wut in ihrer Stimme, dass Han ihren Arm ergriff. »Wir haben soeben erfahren, dass Daala eine Kompanie Mandalorianer anheuern will.«
Kenth blieb drei Schritte vor ihr abrupt stehen. »Wann?«
»Das wissen wir noch nicht«, ergriff Han das Wort. So wütend er auch auf Kenth sein mochte, musste er die Disziplin und Konzentration des Mannes dennoch bewundern. Er verschwendete keine Zeit damit, ihre Aussage in Zweifel zu ziehen, und er stellte keine dämlichen Fragen wie: Wegen uns? Er kam einfach gleich zum Wesentlichen. »Sie ist noch dabei, das Geld zusammenzubekommen. Aber sie meint die Sache ernst.«
»Ich verstehe. Könnt ihr uns sonst noch etwas dazu sagen?«
»Ich fürchte nein«, antwortete Leia. »Aber unsere Quelle hat versprochen, uns auf dem Laufenden zu halten. Wir werden alles weitergeben, was uns zu Ohren kommt, sobald es so weit ist.«
»Vielen Dank«, sagte Kenth, ohne sich die Mühe zu machen, nach der Identität ihrer Quelle zu fragen - oder die Verlässlichkeit der Quelle anzuzweifeln. Er wandte sich wieder dem Kreis der Meister zu. »Offensichtlich gibt es noch etwas anderes, über das wir uns.«
»Hey, wartet mal einen Moment!«, sagte Han. »Was ist mit Barv und Yaqeel? Diese Neuigkeit muss ihre Situation doch verändern.«
Kenth blieb stehen, schaute einen Augenblick lang zur Decke empor und schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube nicht, dass es das tut.« Er ließ den Blick über die übrigen Meister schweifen. »Hat sonst noch jemand das
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