Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund
Solos kamen, noch bevor Leia an den Schülern vorbeigerauscht war.
Zu Hans Bestürzung diskutierten die Meister allerdings nicht mehr darüber, ob sie sich den Haftbefehlen beugen sollten oder nicht. Sie stritten sieh über etwas, von dem er geglaubt hatte, dass es eine Selbstverständlichkeit sei: ob sie zu Tahiris Gunsten Fürsprache einlegen sollten oder nicht.
». wir verlangen ihre Freilassung«, sagte Kyp gerade. »Tahiri hatte entscheidenden Anteil daran, die Schlacht bei Shedu Maad zu gewinnen. Wäre sie nicht zu uns zurückgekehrt, hätten war unseren gesamten Hangar-Komplex verloren.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob das all die Dinge entschuldigt, die sie im Laufe des Krieges getan hat«, warf Kenth ein. Seine Stimme und sein Gebaren wirkten beherrscht, doch Han brauchte die Macht nicht, um an der Art und Weise, wie er den Blick starr auf Kyle Katarn gerichtet hielt, zu erkennen, dass zwischen den beiden kurz zuvor etwas Schlechtes vorgefallen sein musste. »Sie hat Gilad Pellaeon ermordet.«
»Eine Menge Leute haben im Krieg eine Menge Leute umgebracht«, entgegnete Kyle. Sein Blick wich nicht von Kenths. »Was ist mit Cha Niathal? Sie hat bei Jacens Putsch ebenfalls eine entscheidende Rolle gespielt, und ich wüsste nicht, dass gegen sie irgendwelche Anklagen erhoben worden wären. Daala hat es bloß auf Tahiri abgesehen, weil sie ein deutliches Signal setzen will - ein deutliches Signal, das uns gilt.«
»Ich stimme Meister Katarn zu«, sagte Cilghal. »Staatschefin Daala nutzt den Austritt von Melari und Reeqo, um uns einen
Schuss vor den Bug zu verpassen.«
»Und was jetzt?«, fragte Kyp.
»Das Einzige, was Staatschefin Daala noch mehr Angst macht als ein unabhängiger Jedi-Orden, ist überhaupt kein Orden«, erklärte Cilghal. »Deshalb betrachtet sie die Austritte als Warnung: Wenn sie weiter Druck macht, werden sich die Jedi auflösen und sich als unabhängige Kräfte quer über die gesamte Galaxis verstreuen. Dann wird es niemandem mehr möglich sein, uns zu kontrollieren.«
Kyp lächelte. »Keine schlechte Idee, wenn man näher darüber nachdenkt.«
»Das ist eine sehr schlechte Idee«, knurrte Kenth, der endlich den Blick von Kyle abwandte. »Was sollten wir dann wohl noch erreichen können?«
»Außerdem haben wir immer noch die Dutzenden von Jedi-Rittern, die als Kinder in der Zuflucht versteckt waren«, merkte Cilghal an. »Wenn war uns auflösen.«
»Augenblick mal!«, sagte Kyle und winkte mit beiden Handflächen. »Das war ein Scherz, in Ordnung?«
Cilghals Augen zogen sich unmerklich zusammen, doch sie neigte einfach bloß ihr Haupt. »Natürlich, verzeiht mir!« Sie wandte sich an die anderen Meister. »Wenn war vielleicht Leia hinschicken würden, um die Situation zu erklären.«
»Nein. Wir erklären Daala überhaupt nichts!« Es war Corran, der das sagte, obwohl sein Blick auf den Boden gerichtet blieb. »Das würde implizieren, dass der Orden ihr Rechenschaft schuldig ist - und an dem Tag, an dem es so weit ist, werden es nicht bloß Schüler sein, die dem Orden den Rücken kehren.«
Ein schweres Schweigen senkte sich über den Kreis, als die Meister über seine Worte nachgrübelten. Dann zischte Saba Sebatyne: »Meister Horn hat recht. Der Jedi-Orden ist keine
Thedyklae-Herde. Wir sind Shartuukz.«
Kyp drehte sich in offenkundiger Verwirrung zu ihr um. »Na, sicher«, sagte er. »Was ist ein Shartuuk?«
»Ein Wachtier«, erklärte Saba. »Es beschützt das Lager vor Zo'oxi und Tarnoggz.«
»Oh, das erklärt alles.« Kyp rollte mit den Augen, ehe er fragte: »Und was genau sind Zo'oxi und Tarnoggs?«
»Immer hungrig.« Saba lehnte sich vor und stieß eine Klaue in Richtung des Sichtfensters, wo der silbrige Zylinder des Galaktischen Justizzentrums auf der anderen Seite des Gemeinschaftsplatzes gerade noch zu sehen war. »So wie jeder Tyrann.«
Kyp nickte. »Ah. natürlich.« Er wandte sich wieder an Cilghal. »Wir können Daala gegenüber keine Rechenschaft ablegen. Wir sind die Shartuuks, und sie ist der Zo'oxi.«
»Tarnogg«, korrigierte Saba. »Zo'oxi sind Hautparasiten. Die Shartuukz fressen sie auf.«
»Ich weiß nicht«, sagte Kyp. »Zo'oxi klingt nach einer ziemlich guten Beschreibung für die meisten Politiker, die ich.«
»In jedem Fall«, unterbrach Cilghal ihn, »sind wir die Shartuuks, und Shartuuks sind niemandem Rechenschaft schuldig. Aber wohin führt uns das, was Tahiri betrifft?«
»Nun, sie ist keine Jedi mehr«, sagte Kenth. »Und das
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