Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
Euren Bestrebungen begannt, die verlorenen Tsils nach Hause zurückzubringen.«
»Ich denke, schon.«
»Taru sagte mir, dass Ihr mit beunruhigenden Neuigkeiten nach Nam Chorios gekommen seid. Möglicherweise habe ich auch einige beunruhigende Neuigkeiten für Euch. Hier …« Er deutete auf einen felsigen Sims, auf dem so gut wie keine Kristalle thronten, und nahm Platz. »Bitte fangt an. Taru hat mir alles erzählt, was er weiß, doch ich ziehe es vor, solche Informationen aus erster Hand zu bekommen.«
Vestara ließ sich auf das andere Ende des Simses sinken, um mit einem Ohr zuzuhören. Das waren Dinge, die sie bereits wusste.
Wenn sie sich in die Gemütsverfassung der Vestara versetzte, die diesen Brief geschrieben hatte, wurden Ben und Luke zu vollkommen anderen Personen. Das war interessant. Ja, Ben war immer noch aufreizend kindisch, auf eine Art und Weise, wie es nur wenige Sith von Kesh jemals waren. Sogar Luke war manchmal jungenhaft. Doch aus dieser emotionalen Perspektive betrachtet war diese Jungenhaftigkeit nicht mehr so lächerlich. Womöglich wirkte sie in Maßen sogar anziehend.
Luke sprach über Abeloth, über ihre Fähigkeit, andere gänzlich zu absorbieren und ihr Wissen und ihre Identität in sich auf- und auch anzunehmen, über ihr Bestreben, ihre ureigene Natur durch die Galaxis auszudehnen, über ihre Kälte. Luke schloss seinen Bericht mit derselben Warnung, die er bereits Sel hatte zuteilwerden lassen. »Da es für die Lauscher-Techniken so unabdingbar ist, sich der Macht zu öffnen, um dem Willen einer schwierig zu verstehenden Spezies zu lauschen und ihn zu verstehen, fürchte ich, dass die Lauscher sehr anfällig für Abeloth sind. Falls sie … Wenn sie die Tsils versteht, ist sie womöglich in der Lage, ihre Stimmen und Gedanken ausgesprochen wirkungsvoll nachzuahmen und die Lauscher dazu zu überreden, ihr zu folgen. Möglicherweise seid Ihr und Eure Anhänger anfälliger für ihren Einfluss als jede andere Gruppe von Machtnutzern, der ich bislang begegnet bin.«
Nenn, der die Augen während des letzten Teils von Lukes Vortag gesenkt hielt, seufzte. »Womöglich habt Ihr recht. Vielleicht müssen wir mehr darüber erfahren, wie man sich vor der Macht verschließt. Das ist etwas, das wir unter normalen Umständen niemals lernen müssten.«
»Ich kann es Euch lehren. Ebenso wie mein Sohn.«
»Und ich.« Sel lächelte leicht. »Eins der wenigen Dinge, an die ich mich erinnere.«
»Ich ebenfalls.« Vestara war selbst überrascht, als sie sich diese Worte sagen hörte. Es war ihr keineswegs fremd, mit anderen auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, ein Gruppenziel zu erreichen – zuweilen erforderte der persönliche Fortschritt diese Taktik. Doch bislang war sie mit diesen Alteingesessenen und ihren engstirnigen, sich selbst einschränkenden Traditionen noch auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen.
»Jetzt zu meinen Neuigkeiten.« Nenn hob seine Augen, um Luke direkt anzusehen. »Es geht um eine Lauscher-Kundige namens Cura. Heute morgen fand man ihre Leiche.«
Andere der Lauscher murmelten überrascht. Offensichtlich war diese Nachricht zuvor noch nicht zu allen hier Versammelten durchgedrungen.
Nenn fuhr fort. »Ihr Körper wies grässliche Verletzungen auf. Es scheint sich dabei um die Art von Wunden zu handeln, die unter normalen Umständen eher großen Schmerz verursachen, als sofort zum Tode zu führen. Wir denken, dass sie gefoltert wurde.«
Ben runzelte die Stirn. »Warum sollte Abeloth sie foltern, wenn sie sie sich stattdessen auch einfach einverleiben und ihr ganzes Wissen in sich aufnehmen könnte?«
Nenn zuckte die Schultern. »Ich weiß es nicht … Vielleicht war die Macht zu stark in Cura, um gegen ihren Willen vereinnahmt zu werden. Ihr Leib hingegen war nicht sonderlich stark. Sie hatte ein schwaches Herz. Möglicherweise hat Abeloth ihr zugesetzt, und dann versagte ihr Herz.«
»Möglicherweise.« Luke klang nachdenklich. »Könnte es sich bei ihrem Mörder auch um jemand anderes handeln? Könnte das Ganze auch ein eher gewöhnlicher Mord sein?«
»Vielleicht. Die andere Neuigkeit ist sogar noch weniger informativ und unter Umständen womöglich noch besorgniserregender. In Hweg Shul gibt es einen Arzt, einen Nachzügler-Wissenschaftler namens Cagaran Wei.«
Vestara hatte den Begriff Nachzügler mittlerweile mehrmals gehört, vor allem im Admirablen Admiral . Die Alteingesessenen waren Nachkommen der ersten Siedler, die Neusiedler Nachkommen von Siedlern,
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