Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
Onkel Eramuth, Senator Luewet Wuul, Admiral Gavin Darklighter und ein ausgezehrter Wynn Dorvan, dessen Augen tief in den Höhlen versunken waren.
Dennoch wurde Jaina erst klar, dass der leere Sitz für sie reserviert war, als sie sich ihren Weg darauf zu bahnte und sich an einer langen Reihe von Assistenten vorbeizwängte, die gezwungen waren, entlang der Wand zu stehen, darunter Militäradjutanten, politische Ratgeber und – sehr zu ihrer Freude und Überraschung – vier Jedi-Ritter, die sie nur zu gern mit Fragen gelöchert hätte.
Stattdessen musste sich Jaina mit einem flüchtigen Lächeln und ein paar Knüffen am Arm begnügen, als sie sich an Lowbacca und Tekli vorbeischob, die ihr im Flüsterton zu ihrer Ernennung zur Meisterin gratulierten. Natürlich brannte es ihr auf der Zunge, sich danach zu erkundigen, wo Raynar steckte. Doch da das Treffen bereits im Gange war, wäre es denkbar unhöflich gewesen, nebenher eine Unterhaltung anzufangen.
Unmittelbar hinter dem Sessel, der für Jaina reserviert war, standen zwei Jedi, über deren Anblick sie sogar noch erleichterter war – Valin und Jysella Horn. Genau wie sie selbst, wirkten auch die beiden, als wären sie zu früh aus ihrem Bacta-Tank gezogen worden, mit Blutergüssen und halbverheilten Schnittwunden auf ihren Gesichtern und an den Hälsen, die kaum zu übersehen waren. In einem der seltenen Momente, in denen sie nicht in dem Bacta-Tank trieb, war ihr mehr oder weniger zufällig zu Ohren gekommen, dass sie Kontakt zu den Weltraum-Marines aufgenommen hatten, doch dies war die erste Bestätigung dafür, dass sie tatsächlich lebend aus dem Tempel entkommen waren. Zweifelsohne mussten die beiden einiges durchmachen, nachdem der Angriffstrupp getrennt worden war, und dass das dritte Mitglied ihrer ursprünglichen Gruppe fehlte, sorgte dafür, dass Jaina ein ungutes Gefühl beschlich. Sie runzelte die Stirn und stellte mit den Lippen lautlos eine Frage, die bloß aus einem Wort bestand: Ben?
Valin schüttelte den Kopf und zuckte dann die Schultern, um anzudeuten, dass sie nichts Näheres über ihn wussten. Jaina nickte und streckte ihre Machtsinne nach den beiden aus, um sie wissen zu lassen, wie froh sie darüber war, sie in einem Stück wiederzusehen. Sie reagierten mit einem Lächeln, und als Jaina sich umwandte, um ihren Platz einzunehmen, warf sie Luke einen verstohlenen Blick zu. Er hatte lila Ringe unter den Augen, und sein Antlitz war von Furcht und Ungewissheit umwölkt – zweifellos aus Sorgen um Ben und den Jedi-Orden gleichermaßen. Jedoch strahlte er keine Spur von Kummer oder Trauer aus – und Jaina hätte beides gespürt, wenn es Luke nicht möglich gewesen wäre, in der Macht die lebendige Präsenz seines Sohnes wahrzunehmen.
Jaina rutschte auf ihren Sessel, um ihren Platz im Jedi-Rat ohne jeden Pomp und zeremonielles Beiwerk einzunehmen, allerdings nickten ihr einige der Anwesenden am Tisch anerkennend zu, und die Meisterin neben ihr, Octa Ramis, flüsterte: »Willkommen, Meisterin Solo.« Und Jaina hatte den Eindruck, als sollte sie ihr Amt genau so antreten, nicht gefeiert oder von Stolz erfüllt, sondern mit der demütigen Bereitschaft zu dienen.
Alle Blicke waren auf den Platz direkt gegenüber von Jaina gerichtet, wo Mirax Horn in einer Lücke zwischen Meisterin Barratk’l und Eramuth Bwua’tu stand. Sie trug die graue Uniform eines Brigadegenerals und hielt ein Datapad in der Hand, doch sie sprach, ohne dass sie gezwungen gewesen wäre, einen Blick auf ihre Notizen zu werfen.
»… die aus dem Tempel entkommen konnten, sind gegenwärtig dabei, sich auf Coruscant zu verteilen und Terroranschläge auf ungeschützte Ziele zu verüben«, sagte Mirax gerade. »Selbstverständlich schiebt der BAMR -Nachrichtensender die Schuld dafür den ›Jedi-Spicekartellen‹ in die Schuhe, und sie drängen ihre Zuschauer, gegen die Jedi und jedwede ›korrupten‹ Sicherheitskräfte zu den Waffen zu greifen, die die ›Spiceschmuggler‹ unterstützen.«
Eramuth Bwua’tu verzog die Schnauze zu einem Zähnefletschen, ehe er den graufelligen Kopf so neigte, dass er mit einem Auge zu Mirax aufschaute. »Und welche Wirkung zeigen diese Lügen, meine Liebe?«, fragte der Bothaner.
»Es gab einige Angriffe von Zivilisten auf Jedi«, entgegnete Mirax. »Allerdings ist die Berichterstattung der meisten anderen Sender ausgeglichener, die die aktuellen Gewalttaten einer abtrünnigen Sekte von Machtnutzern zuschreiben.«
»Sie verwenden nicht
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