Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
an, den Luke viele Jahre zuvor gesehen hatte, mit einem Mann, der ihm nur in seinen Träumen erschienen war – und das immer, kurz bevor er beklommen und verängstigt erwachte.
Luke warf Mara einen raschen Blick zu und sagte: »Das ist er .«
»Wer?«
»Der Mann, den ich immer wieder in meinen Träumen gesehen habe, bevor Jacen zum Sith wurde.«
Mara schaute verwirrt drein. »Aber der Mann in deinen Träumen war doch Jacen .«
»Zumindest dachte ich das«, entgegnete Luke. »Wer hätte es sonst sein sollen?«
Er wandte sich wieder der Gestalt zu und sah, dass sich die Schatten, die den Mann verhüllten, zu einer dunklen, stachelbewehrten Rüstung verdichtet hatten. Der rechte Arm des Neuankömmlings wirkte wie ein Phantomglied, als habe er dort, wo der Arm hätte sein sollen, bloß eine holografische Projektion. Und sein linkes Auge war ein leerer weißer Kreis, sodass es mehr wie ein Fenster in ein anderes Universum als wie ein echtes Organ wirkte. Sein Gesicht war verwittert und kantig, und nicht zuletzt wegen eines Geflechts von Tätowierungen, die von seinen wütenden Augen und dem tief eingegrabenen, finsteren Stirnrunzeln nach außen hin ausstrahlten, konnte man ihn nicht als attraktiv bezeichnen. Er blieb drei Schritte entfernt stehen und starrte Luke einfach nur weiter an, als würde er versuchen, sich darüber klar zu werden, ob er Luke attackieren oder mit ihm reden sollte.
»Ihr« , sagte Luke. Es war der Mann mit dem tätowierten Gesicht – der Mann, der auf dem Manarai-Raumhafen hinter Lukes Team in der Schlange gestanden und Yaqeel Saav’etu später in der Nähe des Gemeinschaftsplatzes entwaffnet hatte. »Wer seid Ihr?«
»Niemand, dessen Hilfe du annehmen willst«, sagte Jacen. »Das ist der dunkle Mann, den ich auf dem Thron des Gleichgewichts gesehen habe.«
»Und der Einzige, der Euch helfen kann«, sagte der Fremde. »Da die Einen nicht mehr sind, gibt es bloß einen einzige Weg, Abeloth aufzuhalten … Die Jedi und die Sith müssen sie gemeinsam vernichten.«
Luke musterte den Fremden einen Moment lang, ohne etwas darauf zu erwidern, während er sich den Mann ohne die finstere Miene vorzustellen versuchte. Er war zwar gewiss nicht hässlich, teilte jedoch offenkundig nicht die übliche Obsession des Vergessenen Stammes für intensive Körperpflege und gutes Aussehen. Und die Tätowierungen waren ebenfalls ungewöhnlich. Vestara hatte behauptet, dass die Angehörigen des Vergessene Stammes zwar gern ihre Körper mit dekorativen Vor’shandi-Symbolen bemalten, sich jedoch niemals durch Permanenttinte besudeln würden. Natürlich war es möglich, dass sie diesbezüglich gelogen hatte – es wäre gewiss nicht das erste Mal gewesen –, aber Luke konnte nicht erkennen, wie ihr das zum Vorteil gereicht hätte. Schließlich sagte er: »Ich kenne Euer Gesicht. Ihr habt die Schlacht auf Coruscant verfolgt.«
»Und das überrascht Euch?«, fragte der Fremde. »Das, was auf Coruscant geschieht, bestimmt das Schicksal der gesamten Galaxis. Natürlich beobachten wir. Wir beobachten immer .«
»Was auch der Grund dafür ist, warum Ihr so viel über Abeloth wisst«, vermutete Luke. »Ihr habt einen Spion.«
»Was lässt Euch glauben, dass es bloß einer ist?«, erwiderte der Fremde. »Wir Sith sind Legion … wir Ihr jetzt wisst.«
Luke schüttelte den Kopf. »Würdet Ihr dem Vergessenen Stamm angehören, wäre Euer Auftreten wesentlich kultivierter. Und Ihr hättet keine solchen Tätowierungen.«
»Zu viel Gerede, Meister Skywalker«, sagte der Fremde und trat an Luke vorbei. »Ich bin hergekommen, um zu kämpfen. Lasst sie uns suchen.«
Luke wandte sich um, um ihm zu folgen – und da war sie, eine graue Silhouette, die just in diesem Moment aus dem Nebel des Vergessens trat. Ihr langes, safrangelbes Haar fiel in Kaskaden fast bis ins Wasser hinab, und ihre winzigen, stecknadelkopfgroßen Augen leuchteten in Augenhöhlen, so tief wie Brunnen.
Lukes Hand fiel zur Hüfte, als er automatisch nach einem Lichtschwert griff, das es jenseits der Schatten nicht gab. Er versuchte, die Bewegung fortzusetzen und die Hand in die Höhe zu reißen, um einen Schub Machtenergie zu entfesseln, doch bis dahin war Abeloth bereits selbst zum Angriff übergegangen und schleuderte einen Machtblitz, der geradewegs durch den Fremden hindurchzischte und Luke traf. Von Schmerzen verzehrt wurde er nach hinten katapultiert, sein gesamtes Wesen eine Säule aus blauem, knisterndem Machtfeuer.
Das, was Saba in der
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