Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
aufbrachte, um zu schießen – und das Feuergestöber riskierte, mit dem Han und Leia ihn dann eindeckten.
Sobald Jaina auf der Brücke vier Meter weit gekommen war, dirigierte Yaqeel R2-D2 und C-3PO durch die Luke und begann, sie auf den Balkon zuzutreiben. Trotz C-3POs Vorhersagen von Verderben und garantierter Zerstörung, schwand das Heckenschützenfeuer vollends, nachdem Yaqeel einen einzelnen Schuss zur Seite geschlagen hatte.
Als die Droiden die Mitte der Brücke erreichten, ließ Han seinen Repetierblaster an der Schulterschlaufe baumeln und stand auf. Er warf Leia ein Grinsen zu und wandte sich dann in Richtung der Karbonitblöcke, die auf ihren Repulsorlifts schwebten.
»Siehst du? Alles bestens.«
Ein ohrenbetäubender Chor metallischen Krachens hallte durch den Lagerbunker, als sämtliche Luken gleichzeitig zufielen. Han wirbelte wieder herum, um Leia auf dem Bodengitter sitzen zu sehen. Sie stützte sich mit weit offenem Mund mit den Händen hinter sich ab. Sie starrte direkt vor sich, wo nun eine ölige Durastahlplatte ihren einzigen Fluchtweg versperrte.
Leia richtete langsam ein Paar wütender brauner Augen in seine Richtung. »Das musstest du einfach sagen, oder?«
»Das ist nicht meine Schuld!«, sagte Han und rammte einen Finger gegen einen Knopf auf der Kontrolltafel. Als die Luke geschlossen blieb, fügte er hinzu: »Erzwo hat nichts davon gesagt, dass dieses Xyn-Ding seine Meinung ändern könnte!«
»Ich nehme an, dass irgendjemand dem Rechner geholfen hat«, sagte Leia. Sie erhob sich und kam rüber, um die Luke zu untersuchen. »Das ist eine Turadium-Schildlegierung. Es wird eine Ewigkeit dauern, sich da durchzuschneiden.«
»Tja, nun, wir haben keine Ewigkeit.« Han sah auf sein Chrono. »Wir haben sechzig Sekunden.«
Leia runzelte die Stirn. »Du denkst doch nicht, dass sie ohne uns …« Sie ließ den Satz unvollendet und schüttelte den Kopf. »Vergiss es! Sie haben keine andere Wahl.«
Han nickte. »Dieser Nachrichtenschlitten hat weder Waffen noch eine Panzerung«, sagte er.
»Sie müssen ohne uns abfliegen – oder sie werden abgeschossen.«
»Ich gebe ihnen Bescheid.« Leia aktivierte ihr Kehlkopfmikro und blickte düster drein.
»Aber nicht mit diesem Ding. Der Signalneutralisator ist wieder aktiv. Wir haben die Kom-Verbindung verloren.«
Ihre Augen schweiften in die Ferne und wurden unfokussiert, als sie ihre Machtsinne ausstreckte – wahrscheinlich nach Jaina, zu der sie die stärkste Verbindung hatte. Han nutzte die Gelegenheit, um sich im Bunker umzusehen, auf der Suche nach irgendeinem Fluchtweg, die der Xyn vielleicht übersehen hatte. Das Innere des Bunkers war gespenstisch still und bloß schwach erhellt. Die blinkenden Statusleuchten an all den Tausend Karbonitblöcken erinnerten ihn an eine Luftstraße auf Coruscant in der Abenddämmerung. Noch war die Temperatur nicht unbehaglich, doch er wusste, dass es kalt genug war, um innerhalb weniger Stunden zu einer Unterkühlung zu führen.
Als er keine offensichtlichen Fluchtmöglichkeiten entdeckte, zog Han das Datapad aus seiner Westentasche und schaute sich noch einmal den Gebäudeplan an, den R2-D2 ihnen zuvor beschafft hatte. Er brauchte bloß einen Moment, um zu finden, was er brauchte. Er schaute zur Decke des Bunkers empor, die sich ungefähr dreißig Meter über ihren Köpfen zu einer vage kegelförmigen Kuppel hin wölbte.
Han drehte den Bauplan so, dass Leia ihn sehen konnte, und wies auf die patronenförmige Spitze. »Dieses Ding ragt durchs Dach empor. Ich entsinne mich, das gesehen zu haben, als wir die Schwebegerüste in Position brachten.«
»Ich auch«, sagte Leia. »Und?«
Er tippte auf eine kleine Kugel, die von seiner Ausrüstungsweste hing. »Und ich habe immer noch einen Thermaldetonator.«
»Okay …« Leias Augen hellten sich etwas auf, doch sie schien noch nicht ganz zu begreifen, worauf er hinauswollte. »Und dann ?«
»Dann sind wir draußen auf dem Dach«, sagte Han. Er packte Valins Block und ließ ihn auf die nächstgelegene Treppe zuschweben. »Wo die GAS-Jungs uns mit Sicherheit nicht zu sehen erwarten.«
Leia neigte den Kopf. »Nun, das ist immer noch besser, als hier drin gefangen zu bleiben.
Ich werde in der Macht nach Jaina suchen und sehen, ob ich ihr den Gedanken vermitteln kann, dass wir nach oben gehen.«
Sie ergriff Jysellas Karbonitblock und ließ ihn hinter Han herschweben, und gemeinsam begannen sie, so weit hochzuklettern wie nur
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