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Das verlassene Boot am Strand

Das verlassene Boot am Strand

Titel: Das verlassene Boot am Strand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott O'Dell
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erst mit Worten, nicht gleich mit Kugeln«, sagte Pater Vinzenz. »Wenn mit Worten wirklich nichts erreicht werden kann, dann könnt ihr immer noch mit Kugeln und Säbeln eingreifen. «
    »Wir haben reichlich Vorrat an beidem«, sagte Kapitän Cordova.
     

24
     
    Drei Tage danach machte sich Pater Vinzenz auf den Weg zur Corrientes-Ranch, um mit den Flüchtlingen zu sprechen.
    Er nahm mich mit, weil er wußte, daß »Steinerne Hand« mich mochte. Ich wollte Karana nicht alleine zurücklassen, da ihr immer noch vieles fremd war, also kam sie auch mit. Auch Mando schloß sich uns an, denn um diese Zeit lohnte sich das Fischen kaum.
    Wie üblich ging Pater Vinzenz zu Fuß. Er bot Karana ein Pferd an, aber sie wollte nicht.
    Zu Kapitän Cordovas großer Enttäuschung weigerte sich Pater Vinzenz, auch ihn mitzunehmen.
    »Wenn Sie mit Ihren säbelrasselnden Soldaten dabei sind, ergreifen die Indianer die Flucht, weil sie euch schon aus fünf Meilen Entfernung hören können.«
    »Ich werde alleine mitreiten«, antwortete der Kapitän.
    »Dann rasseln eben nur Sie mit dem Säbel.«
    »Ich lasse meinen Säbel zu Hause. «
    »Ihr Helm wird von weitem leuchten.«
    »Ich lasse auch den Helm daheim.«
    »Und Ihr Pferd mit den silbernen Steigbügeln und dem silberbeschlagenen Sattel und dem Brustschild?«
    »Mein Pferd kann ich nicht daheim lassen!«
    »Warten Sie auf der Corrientes-Ranch«, sagte Pater Vinzenz. »Vielleicht brauchen wir Sie und Ihre Soldaten doch noch.«
    »Dann mache ich ein für allemal Schluß mit denen«, sagte der Kapitän.
    »Genau das ist es, was ich fürchte«, antwortete Pater Vinzenz.
    Der Weg zum Canon führte die gewundene Küste entlang, er war ziemlich lang. Auf dem Berg hinter dem Cañon wuchsen drei riesige Fichten, die man schon von weitem sah. Ich zeigte sie Karana, und sie verstand, daß das unser Ziel war.
    Von Zeit zu Zeit verschwand Karana mit ihrem Hund im Wald, und wenn wir uns schon fragten, ob sie uns verloren hatte, tauchte sie ein ganzes Stück vor uns wieder auf. Sie lief fast doppelt so schnell wie wir, in einem Trab, mit dem wir nicht mithalten konnten.
    Wir gingen flußaufwärts, wir wollten zu seiner Quelle, die von Farnen umwachsen aus einer Felsspalte sprudelte. Wir hatten uns gerade gebückt, um zu trinken, da knurrte Rontu-Aru. Als wir aufblickten, sahen wir »Steinerne Hand« auf dem Felsen über uns stehen.
    Er sah sofort, daß wir nur zu viert und unbewaffnet waren. Er ging um den Felsen herum und kam zu uns herunter. Er verbeugte sich vor Pater Vinzenz, nickte mir zu und fragte:
    »Warum seid ihr diesen weiten Weg gekommen?«
    »Um mit dir und deinen Leuten zu sprechen und um euch zu fragen, ob ihr in die Mission zurückkehren möchtet«, antwortete Pater Vinzenz.
    »Um zu arbeiten?« entgegnete »Steinerne Hand«.
    »Pater Merced lebt nicht mehr, und wir arbeiten nicht mehr so wie früher«, sagte Pater Vinzenz.
    »Ich werde ihn nicht vermissen«, sagte »Steinerne Hand«.
    »Vermißt du die Kirche?« fragte Pater Vinzenz.
    Ein Dutzend junge Männer hatten sich auf dem Felsen über der Quelle versammelt und ließen uns nicht aus den Augen. Rontu-Aru ließ sie nicht aus den Augen.
    »Sie fragen, ob ich die Kirche vermisse«, sagte »Steinerne Hand«. »Ja, ich vermisse sie. Vor allem die schwere Arbeit.«
    »Wie wachsen die Melonen?« fragte einer der Jungen vom Felsen.
    »Kommt und schaut sie euch selber an«, antwortete Pater Vinzenz.
    »Es wird eine gute Ernte«, sagte ich. »Besser als letztes Jahr, und besser als vorletztes Jahr und im Jahr davor, sagt man.«
    »Wir werden später kommen«, sagte Ricardo Aguilar. »Mitten in der Nacht, wenn uns keiner sieht«, ergänzte »Steinerne Hand«.
    »Kommt am hellen Tag, wenn alle es sehen. Ihr seid willkommen«, sagte Pater Vinzenz.
    »Seid ihr sicher, daß Pater Merced begraben ist?« fragte »Steinerne Hand«.
    »Ich habe dabei geholfen«, meldete sich Mando.
    »Und was ist mit Señor Corrientes und Señor Moreno? Und dem hombre, der so magere Hühner hat?« fragte »Steinerne Hand«.
    »Ich werde sie bezahlen«, antwortete Pater Vinzenz. »Sie können sich aus unserer Herde so viele Tiere nehmen, wie ihr ihnen genommen habt. «
    »Die Señores haben gutes Vieh«, sagte ein Junge auf dem Felsen. »Das Fleisch war zart und saftig. Man brauchte kein Messer, es schmolz auf der Zunge. Es war gutes Fleisch.«
    »Aber die Hühner waren zäh wie Lederriemen«, sagte Ricardo.
    »Du hast schlechte Zähne«, sagte

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