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Das verletzte Gesicht

Das verletzte Gesicht

Titel: Das verletzte Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Monroe
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Das erste Kaminfeuer im eigenen Haus. Vor Stunden hatte sie lachend mit Michael und Melanie auf den Hauskauf angestoßen. Danach hatte Melanie sich entschuldigt, weil sie unbedingt einen bestimmten Film sehen wollte, und war mit dem deutlichen Hinweis gegangen, sie werde keinesfalls vor Mitternacht zurück sein.
    Die nächsten Stunden hatte Charlotte in leidenschaftlichen Umarmungen mit Michael vor dem Kamin verbracht.
    Erhitzt hielten sie sich umschlungen und teilten ihre Träume für die Zukunft in der Gewissheit, eine besonders innige Beziehung zu haben. In eine Decke gewickelt lagen sie auf dem Schaffell. Michael hatte die Beine um sie geschlungen, sein Kinn ruhte auf ihrem Kopf. Seine Beinbehaarung kitzelte ihren Schenkel, sie hörte seine tiefe Stimme unter ihrem Ohr und nahm den eigenen Geruch auf seinen Lippen wahr, wenn er sie küsste.
    „Michael, glaubst du, dass wir immer so glücklich sein werden?“
    „Natürlich. Ich wüsste nicht, was uns hindern sollte.“
    „Diese Trennungen sind nicht leicht für uns. Für den nächsten Film muss ich einige Monate nach Frankreich.“
    Er brummte missbilligend. „Im Winter haben wir nicht viel zu tun. Ich könnte dich am Drehort besuchen.“
    „Nur wenn du versprichst, nicht bei den Liebesszenen zuzusehen.“
    Er brummelte etwas auf Spanisch, schlang die Arme fester um sie und drückte das Gesicht in ihre Halsbeuge. Sie streichelte ihn tröstend und spürte seine Bartstoppeln an ihrer zarten Haut.
    „Michael, was hast du mit den Skizzen für das Haus gemacht? Du weißt schon, die du gleich zu Anfang bei der Anlage des Gartens gezeichnet hast.“
    Sie spürte ihn lächeln. „Die habe ich immer noch. Entwürfe werfe ich nie weg. Lass mich raten. Da du nun Hausbesitzerin bist, schweben dir Veränderungen vor.“
    Jetzt musste sie lächeln. „Eher ein Umbau. Du nanntest das Haus eine Hütte, die du in ein Schmuckstück verwandeln könntest. Etwas, das zum Garten passt.“ Sie drehte sich in seinen Armen. „Ich möchte diese Umbauten jetzt machen lassen, Michael. Deine Skizzen haben mir schon damals gefallen, und ich hätte sie sofort umgesetzt, wenn es möglich gewesen wäre. Manchmal, wenn ich im Garten stehe und auf das Haus gucke, sehe ich deinen Entwurf vor mir. Mit einigen Änderungen natürlich.“
    „Dass du Änderungen möchtest, hätte ich mir denken können.“
    „Klar.“ Ein Lächeln umspielte ihren Mund. „Ich möchte ein Bad mit einem großen Spiegel, damit ich mich jeden Tag ansehen kann und nicht irgendwann Angst vor meinem Spiegelbild bekomme. Ich möchte einen Schminkplatz, wie ich ihn in Magazinen gesehen habe. Und einen für Melanie. Das sind nur Kleinigkeiten, und die möchte ich sofort haben.“
    „Wie kommt’s? In den nächsten Monaten bist du doch kaum zu Hause.“
    Da ihn das traurig zu machen schien, nahm sie tröstend sein Gesicht zwischen beide Hände. „Umso mehr Grund, warum ich ein richtiges Zuhause brauche. Eine Basis. Ich dachte früher, Filme drehen wäre etwas Glamouröses: aufregende Drehorte, tolle Hotels, schicke Partys. Aber die meiste Zeit haust man in Wohnwagen, ernährt sich von Schnellgerichten, steht im Morgengrauen auf und fällt spätnachts todmüde ins Bett. Dann musst du noch neue Texte lernen und zwischendurch Publicity-Arbeit und Werbeinterviews machen.“
    Nach einer Pause fuhr sie fort: „Ach Michael, wenn ich allein in der Welt herumgondele, brauche ich die Vorstellung von einem schönen, gemütlichen Zuhause. Und Mel wird es gut tun, daran teilzuhaben und in die Planungen einbezogen zu sein.“
    „Sicher hat sie jede Menge Ideen für die Küche.“ Er erwärmte sich für ihr Vorhaben.
    „Ja, Melanie soll sich die Küche nach ihren Wünschen einrichten. Das ist ideal. Sie wird sich nicht so einsam fühlen, wenn sie sich während meiner Abwesenheit mit etwas beschäftigen muss.“ Sie sah Michael bittend an. „Du behältst sie im Auge, während ich fort bin, ja?“
    „Ja, natürlich. Typisch, dass du dir Sorgen um andere machst. Wer behält dich im Auge?“
    „Freddy. Das ist sein Job. Er sitzt mir dauernd auf der Pelle, ich soll richtig essen, meine Übungen machen und mich ausruhen.“
    Michael zog die Stirn kraus. „Ich verabscheue den Kerl, und ich traue ihm nicht. Für ihn bist du die Gans, die goldene Eier legt, nicht etwa eine Freundin.“
    Sie legte ihm die Finger auf die Lippen. „Schsch. Ich brauche euch beide. Deshalb bitte ich dich um dasselbe wie ihn. Lass ihn in Ruhe. Er ist mein

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