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Das Verlies

Das Verlies

Titel: Das Verlies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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muss, ins Auto gesprungen ist und sich erschossen hat, als der Wagen bereits in Flammen stand. Als Brandbeschleuniger wurde eindeutig herkömmliches Benzin verwendet …«
    »Moment«, wurde er von Durant unterbrochen, »die Fenster des Wagens waren doch geöffnet. Becker hätte genauso gut das Streichholz anzünden und durch das Fenster auf die Motorhaube werfen können.«
    »Ziemlich unwahrscheinlich«, bemerkte Kullmer, »denn dann würde etwas anderes keinen Sinn machen. Die Spurensicherung hat diesmal wirklich extrem genau gearbeitet und in etwa einem Meter Entfernung vom Jaguar drei nicht abgebrannte, aber angezündete Streichhölzer gefunden. Das heißt, Becker muss den Wagen von außen angesteckt und sich dann reingesetzt haben.Das würde aber auch bedeuten, dass er einiges an Rauch inhaliert haben muss, bevor er sich die Kugel gab. Aber es sind keine Rauchspuren in seinen Lungen.«
    »Und was willst du damit sagen?«, fragte Hellmer.
    »Kannst du dir das nicht denken?«, antwortete Kullmer.
    »Du meinst also auch, dass hier was nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Okay, aber wie wollen wir das beweisen?«
    »Kommt Zeit, kommt Beweis«, entgegnete Kullmer nur.
    Julia Durant hatte aufmerksam zugehört und sagte: »Im Prinzip sind wir wieder am Ausgangspunkt angelangt. Ich denke, wir alle hier sind überzeugt, dass sich die Sache anders abgespielt hat, als es auf den ersten Blick aussieht.« Sie schaute Kullmer an und fuhr fort: »Und wenn ich deinen Gesichtsausdruck richtig deute, hast du noch was auf Lager, oder?«
    Kullmer grinste von einem Ohr zum andern. »Allerdings. Die KTU hat mit Luminol Blutspuren im Kofferraum nachweisen können. Das Problem ist nur, für eine Blutgruppenbestimmung kann es nicht herangezogen werden, weil auch der Kofferraum offensichtlich mit Benzin getränkt wurde. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum dieser ganze Aufstand, und vor allem, warum Blut im Kofferraum?«
    »Blut von Lura, als sie ihn bei seiner Entführung von seinem Mercedes in den Kofferraum des Jaguar umluden«, sagte Hellmer.
    »Das Blut befindet sich aber an verschiedenen Stellen, was bedeuten würde, dass er sich dort von einer Seite auf die andere gedreht haben muss. Aber angeblich war er doch bewusstlos und ist erst in seinem Gefängnis wieder aufgewacht. Und soweit mir bekannt ist, bewegen sich Bewusstlose nicht. Und noch was – es wurden auch Haare und Blut in Luras Mercedes gefunden, und zwar unter anderem im Kofferraum. Mit welchem Auto also wurde er bei seiner Entführung transportiert? Bestimmt nicht in beiden auf einmal.«
    »Aber wenn das Blut aus dem Jaguar nicht analysiert werdenkann, wissen wir auch nicht, ob es von Lura, seiner Frau oder Becker stammt«, warf Berger ein. »Es könnte auch genauso gut von einem Tier stammen oder älteren Datums sein.«
    »Tja, Chef«, fuhr Kullmer fort und grinste ihn an, was Berger schmunzelnd erwiderte, »wir wissen halt schon ein klein wenig mehr. Julia, das ist nämlich noch nicht alles, was Bock und Morbs rausgefunden haben. Sowohl die Lura als auch Becker haben Hämatome an den Hand- und Fußgelenken, was ein ziemlich eindeutiges Indiz für Fesseln oder Handschellen ist. Außerdem hat Becker ein mehr als handgroßes Hämatom am Bauch, was entweder von einem oder mehreren Schlägen mit einem stumpfen Gegenstand oder Tritten herrühren könnte. Fragt sich nur, wer ihm diese Verletzungen beigebracht hat. Und als kleines Schmankerl zum Schluss – im Blut von beiden wurden Reste eines Betäubungsmittels gefunden, so genannte K.o.-Tropfen.«
    Sekundenlanges Schweigen. Durant sah Hellmer an und schüttelte kaum merklich den Kopf.
    »Habt ihr Bock gefragt, wann diese Tropfen eingenommen wurden?«
    »Hab ich«, antwortete Kullmer. »Das muss am Abend zuvor gewesen sein. Und die Wirkung hält etwa vier bis fünf Stunden an.«
    »Kann man danach noch Auto fahren?«
    »Angenommen, die Tropfen wurden um Mitternacht eingenommen, dann schon, sagt Bock zumindest.«
    »Gibt es noch andere Hinweise, dass Becker und die Lura schon vor dem Brand tot waren?«
    »Nein, keine weiteren Hinweise«, antwortete Kullmer. »Bock hat gemeint, dass sich doch nicht exakt nachweisen lässt, wann genau der Tod eingetreten ist.«
    »Heißt das jetzt, dass Lura ein kaltblütiger Mörder ist?«, fragte Durant.
    »Zweifelst etwa gerade du daran?«, fragte Kullmer überrascht zurück.
    »Nein, nein, das ist kein Zweifel, das war nur eine Frage. Aber wie wollen wir ihm diesen Doppelmord

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