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Das Verlies

Das Verlies

Titel: Das Verlies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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vorgekommen. Und jetzt, wo Sie da sind … Sie müssen doch einen Grund haben, weshalb Sie mit ihm sprechen wollen.«
    »Natürlich. Es geht um Herrn Lura. Wir wollen Dr. Becker nurein paar Fragen stellen. Aber etwas anderes – hat Ihr Chef sich in den letzten Tagen auffällig verhalten? War er vielleicht nervöser als gewöhnlich oder …«
    »Nein, er war wie immer. Er war gestern Nachmittag bei Frau Lura, um einige Dinge mit ihr zu besprechen, für den Fall, dass ihr Mann tot sein sollte …«
    »Das hat er Ihnen gesagt?«, fragte Durant zweifelnd.
    »Ja, er sagt mir immer Bescheid, wenn er außer Haus zu tun hat. Er hat das Büro gegen drei verlassen und nur gemeint, ich solle abschließen, wenn ich gehe. Das war das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe.«
    »Kennen Sie Frau Lura?«
    »Ja. Sie war zwei- oder dreimal hier, eine sehr nette Frau.«
    »Was hat sie hier gemacht, wenn sie herkam?«
    »Keine Ahnung, es geht mich auch nichts an«, antwortete sie ausweichend.
    »Das hört sich an, als wüssten Sie mehr als ich. Könnten Sie sich vorstellen, dass Dr. Becker und Frau Lura etwas miteinander haben?«
    Laura Antonioni blickte zu Boden und presste die Lippen zusammen. Schließlich sagte sie: »Ich weiß nicht, ich will nicht indiskret erscheinen, aber ich habe das Gefühl, als wenn da mehr sein könnte als nur ein berufliches Interesse. Wenn Sie verstehen.«
    »Können Sie das begründen?«
    »Nein, es ist nur ein Gefühl. Sie ist nicht seine Klientin, zumindest ist sie in der Kartei nicht als solche vermerkt. Und ich bin schließlich die Einzige außer Dr. Becker, die das weiß.«
    Durant wollte noch etwas sagen, als Hellmer mit dem Hausmeister hereinkam, einem kleinen, schmächtigen Mann mit Nickelbrille, der eher wie ein Uniprofessor aussah.
    »Hat ein bisschen länger gedauert, sorry. Wir können hochgehen. Das ist Herr Merkel, Frau Durant, meine Kollegin.«
    »Angenehm«, sagte Durant, Merkel nickte nur.
    »Warten Sie«, sagte Laura Antonioni. »Unten vor der Garage steht ein blauer BMW. Ich glaube, er gehört Frau Lura. Ich weiß auch nicht, was der hier macht.«
    »Und das sagen Sie erst jetzt? Sind Sie sicher?«
    »Ziemlich. Hab ich was falsch gemacht?«
    Ohne die Frage zu beantworten, wandte sie sich an Hellmer: »Frank, schau mal schnell nach dem Wagen. Ich geh inzwischen mit Herrn Merkel nach oben.«
    »Schon unterwegs.«
    »Erst mal danke für die Informationen, und sollte Ihr Chef sich nicht in den nächsten Stunden bei Ihnen melden, hier ist meine Karte, ich bin jederzeit erreichbar.«
    Zusammen mit Merkel stieg sie in den zweiten Stock. Er öffnete die Tür mit dem Generalschlüssel.
    »Danke«, sagte Durant, »Sie können wieder gehen, ich schaff das hier schon allein.«
    »In Ordnung. Aber ziehen Sie bitte nachher die Tür hinter sich zu.«
    Julia Durant wartete, bis der Hausmeister gegangen war, und sah sich in der Wohnung um. Hellmer kam die Treppe hochgerannt. Außer Atem stieß er hervor: »Das ist ihr Auto. F-GL, das sind ihre Initialen. Was zum Teufel geht hier vor? Sind die beiden getürmt?«
    »Hier drin ist jedenfalls keiner. Und es sieht auch nicht so aus, als wären sie Hals über Kopf abgehauen. Wenn, dann war das geplant. Bevor wir aber etwas unternehmen, schauen wir vorsichtshalber noch mal bei der Lura vorbei.«
    »Was meinst du mit ›unternehmen‹? Ringfahndung?«
    »Was sonst? Aber sollten die schon letzte Nacht getürmt sein, dann haben wir schlechte Karten. Los, fahren wir, ich will wissen, ob sie zu Hause ist.«
    Es war zehn Uhr siebenunddreißig, als sie sich auf den Weg nach Schwanheim machten.

Donnerstag, 10.54 Uhr
    Verdammte Scheiße!«, fluchte Hellmer, als sie vor dem Anwesen standen. Sämtliche Rollläden waren runtergelassen, die Nachtbeleuchtung brannte noch. Hellmer kniff die Augen zusammen, warf Durant einen eindeutigen Blick zu und drückte mehrmals auf den Klingelknopf. Keine Antwort. »Gehen wir rein?«
    »Wie willst du das denn anstellen?«, fragte Durant zweifelnd. »Das Haus ist eine Festung. Wir müssen die Tür aufbrechen lassen.«
    »Die haben uns gelinkt. Siehst du, ich wusste gleich, dass die beiden unter einer Decke stecken. Aber du mit deiner Intuition wolltest ja nicht auf mich hören«, spöttelte Hellmer.
    »Jetzt mal halblang! Wir hatten bis vor ein paar Minuten nicht einen einzigen Hinweis darauf, dass Becker und die Lura etwas mit der ganzen Sache zu tun haben. Jetzt wissen wir’s eben.«
    »Bloß ein klitzekleines bisschen zu spät. Wir

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