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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Yankees und helfe beim Transport von Feuerholz. Zuerst habe ich ihren einarmigen Herrscher und die Männer, die Schwerter tragen, für Adlige gehalten. Aber ich sah nie, wie sie einen anderen Yankee schlugen. Ich habe gesehen, wie die anderen Soldaten manchmal sogar mit ihnen streiten, und die Schwertträger hören zu.
    Für uns bedeutet schon, einem Adligen das Widerwort zu geben, den Tod.«
    »Er hat Recht«, sagte Nahatkim gelassen, und alle drehten sich um und lauschten ihm respektvoll. »Diese Menschen sind anders. Sie benehmen sich alle wie Adlige, wie stolze Menschen, aber die meisten von ihnen scheinen auch gutherzig zu sein. Niemand hat je einen aus unserem Volk geschlagen. Viele opfern Zeit, um zu helfen. Ich habe gesehen, wie ein Yankee einer alten Frau ein Bündel Holz von der Schulter nahm und es zu ihrer Hütte trug. Würde das ein Adliger je tun? Ihr Heiler behandelt Kinder. Unsere ausgebildeten Heiler dienen nur den Adligen und lassen die Kinder der Bauern sterben. Und Priester – sie hatten keinen einzigen Priester dabei, als sie durch den Tunnel aus Licht kamen.«
    Die Übrigen im Raum nickten beifällig.
    »Was sagst du, Kalencka?«, fragte Nahatkim. »Du kennst sie am besten.«
    »Der alte Nahatkim hat richtig hingesehen. Und der Junge namens Hawthorne ist jemand, der die Wahrheit spricht, wie auch Keane. Keane wollte nichts über diese Sache mit der Erklärung sagen, als ich ihn fragte. Vielleicht möchte er nicht, dass wir jetzt schon davon erfahren. Aber nach dem, was ich von Hawthorne erfahren habe, haben ihn seine Priester gelehrt, dass es eine Tugend ist, die Wahrheit zu sagen, und seltsamerweise, dass es die größte Sünde ist, jemand anderen zu töten.«
    »Also deshalb ist er so traurig«, flüsterte Nahatkim.
    »Er wird heilen«, sagte Kal leise und blickte zu Ludmilla hinüber, die mit einem Lächeln reagierte.
    »Und damit er heilt, hast du darauf bestanden, dass er während seiner Krankheit hier bleibt«, sagte Petrow lachend, einer von Kals Vettern. »Oder wolltest du womöglich einen Sohn finden und auch allein mit ihm reden und so mehr über diese Yankees erfahren?«
    »Er ist ein guter Mann. Ich wäre stolz, ihn zu meiner Familie zählen zu dürfen«, sagte Kal entschieden und mit Leidenschaft.
    »Und was die Informationen angeht: Falls die Maus nicht durch die Wand hören kann, so nagt sie ein Loch hinein und lauscht.«
    Die Männer lachten leise und schüttelten die Köpfe. Keiner konnte Kal das Wasser reichen, wenn es darum ging, potenziell nützliche Erkenntnisse aufzuschnappen.
    »Also, welchen Zweck hatte es, uns das anzuhören?«, fragte Wassilia gelassen. »Ihr alle wisst, dass ich nichts lieber täte, als die Hände um den Hals eines Bojaren zu legen und den Schweiß herauszuwringen, den ich für diese Leute vergießen musste, aber das tatsächlich zu tun wäre Wahnsinn. Wenn wir uns solche Dinge anhören, entzündet es nur unsere Träume, nützt uns am Ende aber nichts. Hätte mein Fürst Uthar auch nur ein Wort von dem gehört, was wir jetzt wissen, würden wir an der Mauer seines Palastes baumeln, ehe die Sonne erneut aufgeht.«
    »Bislang ist gar nichts geschehen«, sagte Kal leise. »Aber was könnte morgen sein? Vielleicht ändert etwas die Meinung der Yankees und bewegt sie, uns zu helfen.
    Vielleicht tragen sie dazu bei«, fuhr er sanft fort, »dass unser Volk selbst von einer Art Unabhängigkeitserklärung träumt. Und doch müssen die Yankees hinter uns stehen, damit unsere geheimen Wünsche irgendwann Wirklichkeit werden. Bislang vertraut Keane Iwor viel zu sehr. Als Bojar ist Iwor ja gar nicht schlecht, tatsächlich sogar gut, viel besser als sein Vater.«
    »Oder dessen Vater, der Schreckliche«, murmelte Nahatkim.
    »Aber das wird sich ändern«, sagte Kal entschieden, »denn früher oder später wird Rasnar Iwor überreden und Iwor wird sich genug vor den Maschinen, dem wachsenden Reichtum und Ansehen der Yankees fürchten.«
    »Aber was ist mit den Yankees und den Tugaren?«, fragte Nahatkim düster, und als er das verbotene Wort aussprach, wurde es still im Raum.
    Diesen entsetzlichen Namen nur auszusprechen, das wurde schon durch Auspeitschung bestraft, falls es ein Priester oder Adliger hörte. Einem Yankee gegenüber von den Tugaren zu sprechen, das wurde inzwischen durch Häuten bei lebendigem Leib geahndet.
    »Früher oder später erfahren sie davon«, flüsterte Nahatkim. »Da sie nicht von adligem Blut sind und nicht der Kirche angehören, kann

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