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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Yor kamen nach Waldennia, um jenes Land für sich zu beanspruchen, das sich unsere Ahnväter vor ihnen genommen hatten. Und besaßen die Yor nicht Waffen, die mit nichts weiter als Licht auf eine Distanz töten konnten, die die Reichweite eines Bogens um ein Vielfaches übertraf? Und wir waren damals schwacher, denn noch war das Vieh nicht aufgetaucht, um uns die Gabe seines Fleisches und der Pferde zu bringen, auf denen wir seither reiten und die somit an die Stelle jener pferdelosen Jurten getreten sind, mit denen unsere Väter fuhren. Und doch haben wir die Yor besiegt. Denn sämtliche Horden, die Merki, die Tugaren, die Bantag, sogar die Panor stellten sich ihnen gemeinsam entgegen, während die Yor sich untereinander darum zankten, wer Qar Qarth über uns werden sollte. Und wir hetzten sie erst aufeinander und erschlugen sie dann.
    Das ist die Lektion, die ich von meiner Mutter gelernt habe anstelle der Angst, die andere vielleicht bekommen haben. Und so haben wir jetzt das Vieh aufeinander gehetzt.«
    »Trotzdem«, sagte Suvatai leise, »hätte ich mir gewünscht, wenigstens eine der Waffen in die Hand zu bekommen, die die Yor eingesetzt haben.«
    Jubadi schüttelte den Kopf.
    »Sie wurden ins Meer geworfen. Das war eine kluge Entscheidung unserer Väter, und ich wünsche mir diese Waffen selbst jetzt nicht, denn letztlich würden wir solches Übel gegen uns selbst wenden. Die Yankeewaffen unterscheiden sich von denen der Yor wenigstens dadurch, dass sie nur einen oder zwei töten und kaum weiter reichen als der Bogen. Die Yor konnten hundert mit einem Schuss niederstrecken. Und zusammen mit unseren Kriegerseelen würden auch wir sterben. Solche Art zu töten ist ohne Ehre.«
    »Ich habe jedoch Gerüchte vernommen, dass du den Grabhügel eines Uralten verletzt hast.«
    »Es war mir gestattet!«, raunzte Jubadi. »Du wirst schon sehen, was ich für uns tue, wenn die Zeit gekommen ist. Aber sorge dich nicht um solche Dinge. Das Vieh hat sich selbst kastriert – schon in diesem Augenblick metzeln sie sich gegenseitig nieder.«
    »Gut, sehr gut!«, lachte Suvatai. »Aber es ist eine Schande, wenn man bedenkt, welch gutes Fleisch sie dabei verschwenden, das sie entweder in der Erde vergraben oder in der Sonne verfaulen lassen.«
    »Wir werden mehr als genug zu ernten vorfinden, sowohl von den Rus als auch den Carthas, sobald wir mit ihnen fertig sind«, erwiderte Jubadi grinsend. »Aber komm, ich habe eine Überraschung für den Befehlshaber meiner Vushka Hush vorbereitet.«
    Er betrat das Zelt als Erster, machte dann Suvatai Platz und betrachtete das erfreute Lächeln in dessen Gesicht.
    »Aber ich dachte, für das Vieh würde Verschonung gelten.«
    »Und doch muss der Qar Qarth auf die eigene Gesundheit und die seiner Kommandeure Acht geben.«
    Lächelnd trat Suvatai auf die Frau zu, die in der Zeltmitte mit Ketten gefesselt und geknebelt war. Er betrachtete die heiße Kohlenpfanne mit der kirschroten Glut.
    Er zog den Dolch aus dem Gürtel und hielt ihn hoch.
    »Schneiden wir das Fleisch langsam«, schlug er vor, und seine Zähne glänzten im Feuerschein. »Ich habe es schon immer gern gehabt, wenn sie zusehen, wie ihr Fleisch verschlungen wird.«
    Jubadi, der schon am Feuer saß, lehnte sich zurück und lachte.

Kapitel 14
     
     
    »Weiter und nach links wenden!«, schrie Ferguson.
    »Ah, Verzeihung, Chuck, es heißt: langsame Fahrt voraus und Ruder hart Backbord«, erklärte Bullfinch und schüttelte den Kopf, als wiederholte er eine Lektion für ein Kind, das nichts lernte.
    »Warum nur reden Sie nicht einfach Englisch oder Rus wie jeder andere?«, fragte Chuck gereizt.
    »Ein Esel schimpft den anderen Langohr«, warf Andrew ein. »Chuck, ich verstehe oft selbst kaum ein verdammtes Wort, das Sie aussprechen.«
    »Für mich klingt alles ganz simpel«, murmelte Chuck vor sich hin.
    »Jetzt legen Sie doch einfach los mit der Show«, verlangte Emil, der vorsichtig durch die offene Luke zu den beiden Dampfmaschinen unter Deck blickte, die früher Lokomotiven gewesen waren.
    »Warum verzichten wir nicht zumindest auf diese Backbord- und Steuerbordgeschichte?«, fragte Andrew. »Wir haben nur einen einzigen Dampfschiffseemann in der ganzen Flotte. Sämtliche Panzerschiff-Kommandeure sind Infanteristen aus dem Fünfunddreißigsten, und im Getümmel der Schlacht könnte es sie verwirren.«
    Bullfinch schüttelte traurig den Kopf.
    »Falls Sie darauf bestehen, Colonel, aber es bricht mit den Traditionen.«
    »Ich

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