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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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bestehe darauf, Admiral Bullfinch«, sagte Andrew lächelnd. »Jetzt kommen Sie schon – wir sterben vor Neugier!«
    »Ich hoffe nur, dass wir das nicht wörtlich verstehen müssen«, sagte Emil naserümpfend.
    Bullfinch entkorkte das Sprachrohr und blies hindurch.
    »Langsam voraus, hart nach links wenden!«
    Rauch schoss aus den beiden Schornsteinen hinter dem Geschützturm. Ein Beben lief durchs Schiff. Ferguson zuckte zusammen, als ein lautes Klappern und Ächzen von unter Deck aufstieg.
    Unter den durch Panzerplatten geschützten Schaufelrädern achtern schäumte das Wasser. Andrew spürte, wie das Deck bebte, und dann wendete die Suzdal, erstes Panzerschiff der Rus-Republik, ganz langsam den Bug in den Tiber.
    Wilde Jubelschreie stiegen vom Ufer auf, wo zehntausende Menschen mit offenem Mund bestaunten, was sie durch die harte Arbeit der letzten dreißig Tage selbst geschaffen hatten.
    Marcus sah Andrew mit leuchtenden Augen an.
    »Ich hätte das nie für möglich gehalten!«, schrie er.
    »Wissen Sie was? Ich auch nicht«, gestand Andrew leise.
    »Lassen wir sie mit der Strömung zum Kanal treiben«, sagte Bullfinch. »Ich möchte sie in dieser Fahrrinne nicht unter vollem Dampf fahren. Falls wir es verpfuschen, setzen wir sie noch auf Grund.«
    Andrew, der auf dem Geschützturm saß, entspannte sich zum ersten Mal seit Wochen. Eine der neuen Galeeren, deren Besatzung ihre Kunst demonstrieren wollte, legte vom Ufer gegenüber ab, und das Wasser schäumte, als die Ruder eintauchten. Das einem leicht unregelmäßigen Zickzackkurs folgende Schiff drehte neben die Suzdal und sprintete dann voraus.
    »Das sind die hässlichsten Schiffe, die ich jemals gesehen habe«, sagte Marcus kopfschüttelnd.
    Andrew, der die meiste Zeit seines Lebens an der Küste von Maine verbracht hatte, musste ihm zustimmen. Er war an die eleganten Clipper gewöhnt, wie sie in Bath und seinem heimatlichen Brunswick vom Stapel liefen. Diese Kahne hier sahen stark nach langen, am Heck abgeflachten Kasten aus. Zumindest am Bug wirkten sie zweckgerichtet hergestellt, wo jedes von ihnen wie ein zugespitzter Zahn schräg auslief. Die an jeweils einem einzelnen Pfahl befestigten Corvi hingen vorn und achtern, und die scharfen Stacheln an den Planken funkelten bösartig in der Sonne. Die aus frischem Holz gebauten Schiffe lagen tief im Wasser und ließen nur wenig Freibord. Jetzt, in letzter Minute, bastelten die Zimmerleute noch an einer zusätzlichen Verplankung rings um den kompletten Schiffsrumpf, um besseren Schutz zu bieten. Andrew dachte an Polybius, der die im gleichen Stil gebaute römische Flotte beschrieben und dabei auch erwähnt hatte, dass sich die Schiffe, sobald sie Sizilien erreicht hatten, kaum noch über Wasser hielten.
    »Wenigstens schwimmen sie«, entgegnete Andrew.
    »Mit knapper Not«, sagte Emil. »Und vergessen Sie nicht, dass kaum einer von zehn der Jungs besser schwimmen kann als ein Backstein.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Emil, wir fahren auf gesamter Strecke dicht an der Küste entlang, und jeder Soldat hat seine Rettungsausrüstung dabei.«
    »Ein trockenes Brett«, sagte Emil kopfschüttelnd.
    Immer noch besser als auf diesem Schiff hier, dachte Andrew. Nur drei Luken führten von unter Deck nach oben: eine unter dem Geschützturm, die zweite achtern neben den Ventilationsschächten der Triebwerke und eine größere weiter vorn für die Holzaufnahme. Falls das Schiff gerammt wurde, sank es wie eine Bleikugel.
    »Alle Maschinen stopp!«, schrie Bullfinch. »Ruder nach links; Linesman nach vorn und Vorbereitungen treffen, dass man uns in den Kanal schleppen kann.«
    Er wandte sich an die Männer, die ihn umringten.
    »So, Sie alle werden jeweils ein solches Schiff in ein oder zwei Tagen kommandieren. Wir haben keinerlei Zeit für Lektionen. Wir werden Ihnen also nicht mal gestatten, sie auf dem Fluss bis hinunter zum Kanal zu steuern.«
    Andrew sah, wie erleichtert fast alle Männer aussahen.
    »Vergessen Sie nicht, Sie haben ein paar hundert Tonnen Masse zu bewegen. Es ist wie bei den Lokomotiven, die Sie sonst fahren; wenn Sie die Energie abstellen, fahren sie trotzdem weiter. In einem Notfall können Sie auf Gegenschub gehen, aber wir wissen nicht, ob unsere Schiffe mit der Belastung fertig werden, also seien Sie lieber vorsichtig. Vergessen Sie auch nicht, dass Sie immer Fahrt behalten müssen – falls Sie nur mit der Strömung treiben, haben Sie keinerlei Steuerung mehr.
    Und noch etwas: Vom Dach des

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